„Timeons Priestertumssegen“, Unser Freund, Oktober 2023, Seite 12f.
Timeons Priestertumssegen
Timeon wollte sich zum nächsten Balken schwingen.
Diese Geschichte spielt in Kiribati.
Timeon kletterte auf den Balken über sich. Er schlang seine Beine darum und ließ den Oberkörper nach unten baumeln.
„Das ist so cool hier!“, rief Natieta von unten.
Vor ein paar Tagen hatten Timeon und seine Freunde eine verlassene Hütte entdeckt. Es war ein toller Ort zum Spielen! Und man konnte unter dem Dach so schön von Balken zu Balken schwingen!
„Wetten, dass ich mich auf die andere Seite hangeln kann?“, rief Timeon. „Wie ein Affe!“
„Dann treffen wir uns in der Mitte!“, erwiderte Toani.
Mit den Armen holte Timeon Schwung. Sein Oberkörper schwang nach vorn. Dann flog er auf den Balken neben seinem Freund zu. Er streckte die Hände aus und wollte sich festhalten.
Aber seine Finger rutschten ab! Timeon fiel zu Boden.
„Aua!“, rief er. Seine Freunde rannten zu ihm, um zu helfen.
„Alles in Ordnung?“, fragte Natieta.
Timeon wollte aufstehen, spürte aber einen heftigen Schmerz im Arm.
„Ich glaub, ich kann mich nicht bewegen“, sagte er. Er wollte gar nicht weinen, aber die Tränen liefen ihm übers Gesicht.
„O nein, wie schrecklich!“, sagte Natieta. „Wir bringen dich nach Hause!“
Timeons Freunde halfen ihm über die Insel. Als sie nach Hause kamen, war es draußen schon fast dunkel.
„Was ist denn passiert?“, fragte Mama.
„Wir haben in der leeren Hütte gespielt“, erklärte Toani. „Timeon ist von Balken zu Balken geschwungen und abgerutscht!“
Timeon konnte den Arm überhaupt nicht mehr ausstrecken. Er tat so weh!
Mama dankte Timeons Freunden, dass sie ihn sicher nach Hause gebracht hatten. Sie half ihm, sich auf die Matte zu legen und legte dann weiche Kissen um ihn herum.
Timeon tat der Arm immer noch sehr weh. Aber es gab in der Nähe keinen Arzt, der um diese Uhrzeit noch zu ihm kommen konnte. Wenn der Arm nun die ganze Nacht so schmerzte?
Da hörte Timeon, wie draußen jemand seine Familie begrüßte. „Mauri!“ Es waren die Missionare.
„Zum Glück sind Sie hier!“, sagte Mama. „Könnten Sie meinem Sohn bitte einen Priestertumssegen geben? Er hat sich den Arm verletzt und hat schlimme Schmerzen!“
„Natürlich!“ Elder Aitu lächelte Timeon an. „Möchtest du einen Priestertumssegen, Timeon?“
Timeon wusste, dass ein Priestertumssegen die Macht Gottes mit sich brachte. Diese Macht konnte helfen und heilen. Er glaubte daran, dass der Vater im Himmel ihm helfen würde. Er nickte. „Ja, bitte!“
Die Missionare legten Timeon die Hände auf. Sie sagten seinen vollständigen Namen und segneten ihn durch die Macht Jesu Christi, damit es ihm besser ging.
Bald darauf tat Timeons Arm nicht mehr ganz so weh. Er war innerlich ganz ruhig und verspürte Frieden. Er konnte sogar einschlafen.
Als er aufwachte, war es bereits Morgen. Sein Arm tat immer noch weh, aber nicht mehr so schlimm wie zuvor.
„Na, wie geht es dir?“, fragte Mama.
„Viel besser“, erwiderte er. „Ich glaube, die Macht des Priestertums gibt es wirklich!“
„Ich bin froh, dass dir der Segen geholfen hat!“ Mama umarmte Timeon. Sie war ganz vorsichtig, damit sie nicht an seinen Arm stieß. „Jetzt holen wir uns aber Hilfe für deinen Arm, damit er verheilen kann.“
Mama half Timeon, aufs Fahrrad zu steigen. Dann setzte sie sich hinter ihn. Sie brachte ihn zu einem Inselbewohner, der ihn behandeln konnte.
Als der Arm verarztet wurde, lächelte Timeon. Die Macht des Priestertums war wirklich die Macht Gottes! Timeon war sehr dankbar.