„Macys Gesang“, Unser Freund, Oktober 2024, Seite 14f.
Macys Gesang
„Du bist noch jung“, meinte Opi. „Aber du hast ein großes Herz voller Liebe!“
Diese Geschichte spielt in den Philippinen.
„Ich vermisse Opi“, meinte Macy zu Omi. „Ich möchte so gern etwas für ihn im Krankenhaus tun. Aber ich weiß nicht, was ich machen kann!“
Macy stocherte in ihrem Essen herum. Eigentlich war es ihr Lieblingsfrühstück: Reis, Eier und Würstchen. Aber sie war traurig und ihr war nicht nach essen zumute.
Omi legte einen Arm um Macy. „Das kann ich gut verstehen. Wenn jemand, den wir liebhaben, eine schwere Zeit durchmacht, fühlen wir uns manchmal hilflos. Aber vergiss nicht: Es gibt zwei Personen, die uns mehr lieben, als wir uns vorstellen können.“
„Wen meinst du?“, fragte Macy.
„Den Vater im Himmel und Jesus Christus“, erwiderte Omi. „Wenn wir an sie glauben, führen sie uns und geben uns Kraft.“
Diese Worte gaben Macy Hoffnung. Sie wusste, dass der Vater im Himmel und Jesus Opi helfen konnten.
Am Abend kniete sich Macy ans Bett und schloss die Augen.
„Lieber Vater im Himmel, bitte pass auf Opi auf. Hilf ihm, dass es ihm besser geht. Ich hab ihn lieb. Ich hab dich auch lieb! Bitte lass mich erkennen, was ich für ihn tun kann.“
Am nächsten Morgen wurde Macy von den Sonnenstrahlen wach, die durch die Vorhänge schienen. Da hatte sie eine Idee! Sie und Opi sangen sehr gern gemeinsam die PV-Lieder und die Lieder aus dem Gesangbuch. Vielleicht würde ihm das Trost schenken!
Sie stand auf, sprach ihr Morgengebet und fragte Omi, ob sie Opi besuchen konnten. Bald schon waren sie auf dem Weg ins Krankenhaus. Macy freute sich darauf, Opi wiederzusehen und ihm hoffentlich ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Macy ging in Opis Krankenzimmer. Er saß aufrecht im Bett, über den Beinen lag eine Decke. Er wirkte müde. Als er aber Macy sah, hellte sich sein Blick auf. Sie rannte zu ihm und umarmte ihn sanft.
„Guten Morgen, Opi!“
„Was machst du denn hier, mein kleiner Lang-lang?“
Lang-lang bedeutete „Schatz“. So nannte Opi Macy immer.
„Ich möchte dir etwas vorsingen!“, sagte Macy. Sie setzte sich neben ihn aufs Bett und öffnete ihr Liederbuch. „Ich bin ein Kind von Gott, der mich zur Welt geschickt“, begann sie.
Opis Augen füllten sich mit Freudentränen. Er stimmte in den Gesang ein.
„ …und hier mit einem irdschen Heim und Eltern mich beglückt.“
Ihre Stimmen erfüllten das kleine Krankenzimmer. Bald sang auch Omi mit. Bei dem gemeinsamen Gesang verspürte Macy inneren Frieden.
Nach dem Lied streckte Macy die Hand aus. Opi nahm sie und drückte sie fest.
„Komm, wir beten, Opi.“
Sie sprachen ein gemeinsames Gebet, und Macy bat den Vater im Himmel, Opi mit Kraft zu segnen und dass er wieder gesund werden würde.
Nach dem Gebet blickte Opi Macy an. „Vielen Dank für das schöne Lied und das Gebet. Es geht mir gleich schon besser. Du bist noch jung, aber du hast ein großes Herz voller Liebe!“
Macy lächelte. Sie freute sich, dass ihre Liebe und ihr Glaube dazu beitrugen, dass es Opi besser ging. Sie wusste, dass der Vater im Himmel und Jesus Christus in schwierigen Zeiten immer für sie und ihre Familie da sein würden.