Unser Freund
Ein wichtiger Auftrag
Oktober 2024


„Ein wichtiger Auftrag“, Unser Freund, Oktober 2024, Seite 36f.

Ein wichtiger Auftrag

Familienforschung war wie ein Videospiel, bei dem man einen wichtigen Auftrag erfüllen musste!

Diese Geschichte spielt in Mexiko.

Ein Junge rennt

Javi lernte gern Neues! Er lernte gern Baseball. Er lernte gern Gitarre. Er lernte gern neue Videospiele. Als Papá also fragte, ob Javi wieder etwas Neues lernen wollte, war dieser bereit.

Javi sah zu, wie Papá den Laptop öffnete und eine Seite namens „FamilySearch“ aufrief.

„Ich zeige dir jetzt, wie man Namen von Vorfahren findet“, erklärte Papá. „Viele von ihnen haben vor langer Zeit gelebt und das Evangelium nie kennengelernt. Wenn wir ihre Namen finden, können wir in den Tempel gehen und uns stellvertretend für sie taufen lassen. Dann haben sie die Gelegenheit, das Evangelium anzunehmen.“

Javi musste daran denken, wie gut er sich bei seiner Taufe gefühlt hatte. Wenn seine Vorfahren ähnliche Gefühle verspüren konnten, dann wollte er gern wissen, wie er helfen konnte!

Papá zeigte Javi, was er wie tun sollte. Dann ließ Papá Javi sich an den Laptop setzen. „Jetzt bist du dran!“

Javi grinste. Er klickte sich durch ein paar Seiten und las die Namen und verschiedenen Datumsangaben. Dies waren also seine Vorfahren!

An den nächsten Abenden zeigten Mamá und Papá Javi weitere Möglichkeiten, Familienforschung zu betreiben. Auch seine ältere Schwester Lily kam dazu. Javi kam sich vor wie bei einem Videospiel, bei dem man einen wichtigen Auftrag erfüllen musste!

Eines Sonntags gab der Bischof bekannt, dass sich der Pfahl ein besonderes Ziel setzen wollte. In 60 Tagen sollten die Mitglieder im Pfahl so viele Namen wie möglich ausfindig machen und beim Tempel einreichen. Das Gesamtziel waren 5000 Namen. Nach den 60 Tagen sollte dann eine große Feier stattfinden. Und wer am meisten Namen fand, würde sogar eine Urkunde bekommen!

„Ich möchte mitmachen“, sagte Javi nach der Kirche.

„Ich auch!“, rief Lily.

„Fangt doch direkt an!“, spornte Papá sie an. „Schaut doch mal, wie viele Namen ihr noch vor dem Abendessen ausfindig machen könnt.“

Schnell liefen Javi und Lily ins Wohnzimmer. Lily rief auf ihrem Handy FamilySearch auf, und Javi setzte sich an Papás Laptop. Bald schon fand er den Datensatz eines Urgroßonkels. Dort wurden auch drei Kinder erwähnt, die nie getauft worden waren. Javi jubelte. Er hatte drei Namen entdeckt, die er beim Tempel einreichen konnte!

In den nächsten 60 Tagen verbrachte Javi fast jede freie Minute mit der Erforschung seiner Familiengeschichte. Fast jeden Nachmittag nach der Schule suchte er nach Namen. Sonntags war die ganze Familie eifrig damit beschäftigt.

Als die 60 Tage vorbei waren, gingen Javi und seine Familie ins Pfahlhaus zu der großen Feier. Viele Leute waren gekommen, und es gab Tacos und Musik. Alle hatten großen Spaß!

Schließlich erhob sich der Pfahlpräsident.

„Ich bin sehr stolz auf Sie alle!“, sagte er. „Unser Pfahl hat 10.000 Namen beim Tempel eingereicht!“

Alle jubelten. Javi machte große Augen. Doppelt so viele Namen, wie sie sich als Ziel gesetzt hatten!

Dann gab der Pfahlpräsident die Gewinner bekannt. Bei den Erwachsenen gewann eine Schwester, die Javi nicht kannte, aber bei den Jugendlichen gewann Lily!

„Und nun zu den Kindern“, fuhr der Pfahlpräsident fort. „Jemand hat 216 Namen eingereicht!“ Die Anwesenden klatschten so laut, dass Javi gar nicht verstehen konnte, was der Pfahlpräsident als Nächstes sagte.

Javis Vater stupste ihn an. „Javi, er deinen Namen aufgerufen!“

Javi konnte es kaum glauben. Hatte er wirklich 216 Namen eingereicht?

Javi ging nach vorn. Als der Pfahlpräsident ihm die Hand gab und eine Urkunde überreichte, strahlte Javi über das ganze Gesicht. Da stand wirklich sein Name!

„Und, wie fühlt sich das an, wenn man gewinnt?“, fragte der Pfahlpräsident.

„Richtig gut!“, erwiderte Javi.

Und es war wirklich ein schönes Gefühl, der Gewinner zu sein. Aber es war auch ein schönes Gefühl, dass er gelernt hatte, wie er vielen Menschen helfen konnte.

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Illustration von Josh Talbot