1990–1999
Erinnerungen an gestern, Ratschläge für heute
April 1992


Erinnerungen an gestern, Ratschläge für heute

Präsident Benson hat vor allem zwei Mitgliedern der FHV seine Anerkennung ausgesprochen - seiner Mutter und seiner Frau Flora.

Wie gern doch unser geliebter Prophet und Präsident, Ezra Taft enson, hier auf der Kanzel stehen und diese herrliche Konferenz der Kirche eröffnen würde! Präsident Benson, wir haben Sie lieb, wir beten für Sie, wir folgen gern Ihrer inspirierten Weisung.

Ich habe von Präsident Benson den Auftrag erhalten, heute morgen für ihn zu sprechen, und bete um himmlische Hilfe. Ich will versuchen, seine Gedanken und Ratschläge weitgehend mit seinen Worten wiederzugeben.

Wir feiern in diesem Jahr den 150. Jahrestag der Gründung der FHV. Die Frauen der Kirche denken voll Freude an die Errungenschaften ihrer Organisation zurück und stellen sich mit Weitblick und voll Glauben den Herausforderungen der heutigen Zeit und planen für das, was in Zukunft noch geleistet werden soll.

Präsident Benson hat vor allem zwei Mitgliedern der FHV seine Anerkennung ausgesprochen - seiner Mutter und seiner Frau Flora. Er hat gesagt: „Zwei großen Frauen, die mich beeinflußt haben, spreche ich voll Dankbarkeit meine Anerkennung aus - meiner Mutter und meiner lieben Frau und Gefährtin für die Ewigkeit. Ich danke Gott, daß sie mit ihrem Mitgefühl und ihrer Nächstenliebe - zwei weiblichen Eigenschaften mein Leben und das Leben ihrer Nachkommen zum Guten beeinflußt haben.” (Ansprache anläßlich der Weihung des Monuments in Nauvoo, 20. Juni 1978.)

Im Rückblick auf seine Kindheit hat Präsident Benson erzählt: „Mutter war FHV-Leiterin in der Gemeinde - einer kleinen, aber soliden Landgemeinde. Ich weiß noch, wie wichtig meinem Vater ihre Arbeit in dieser Funktion war.

Mir, als dem ältesten Kind, übertrug Vater die Aufgabe, das Pferd einzuspannen, wenn Mutter zu ihrer wöchentlichen FHV-Versammlung fahren wollte. … Anfangs war ich noch so klein, daß ich mich auf den Zaun oder auf eine Kiste stellen mußte, um dem Pferd das Zaumzeug anzulegen.

Außerdem mußte ich immer einen halben Scheffel Weizen vom Kornspeicher holen und hinten in den Wagen laden. Die FHV legte damals einen Weizenvorrat für Notzeiten an. … Wenn Mutter zu den Kranken in der Gemeinde oder zu einer jungen Mutter gerufen wurde, fuhr sie immer mit dem Pferdewagen. Wenn der Wagen die ungepflasterte Straße entlangrollte, hinterließen die Räder dort eine Spur, die auch dann noch zu sehen war, wenn der Wagen längst nicht mehr zu sehen war. Ebenso spüren ich und zahllose Menschen, denen sie durch ihren teilnahmsvollen Dienst und ihr Beispiel Gutes getan hat, noch immer den Einfluß meiner Mutter.” (Ansprache anläßlich der Weihung des Monuments in Nauvoo, 20. Juni 1978.)

Ich finde es interessant, daß Ezra Benson, der Junge, der seiner Mutter und der FHV half, Weizen für eine Hungerzeit zu lagern, die noch in der Zukunft lag, dann Ezra Benson, der Apostel, war, der viele Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg, riesige Hilfslieferungen an Weizen und anderen lebensnotwendigen Gütern an die notleidenden Menschen in Europa verteilte.

Über seine Frau Flora hat Präsident Benson gesagt: „Ich ehre meine liebe Frau, für die ich sehr dankbar bin. … Ihre Liebe und Inspiration, ihr Glaube und ihre treue Unterstützung haben zu jeglichem Erfolg, den wir hatten, beigetragen.” (Ansprache anläßlich der Weihung des Monuments in Nauvoo, 20. Juni 1978.)

Im Rückblick auf das Beispiel seiner Mutter und seiner geliebten, glaubenstreuen Frau Flora hat Präsident Benson einmal zehn Ratschläge gegeben, die eine Mutter im Umgang mit ihren Kindern beherzigen soll:

  1. Nehmen Sie sich die Zeit, immer für

  2. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kindern eine echte Freundin zu sein.

  3. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kindern vorzulesen. Denken Sie an das, was ein Dichter einmal geschrieben hat:

  4. Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihren Kindern zu beten.

  5. Nehmen Sie sich die Zeit, den Familienabend wirklich sinnvoll zu gestalten. Machen Sie ihn zu einer Ihrer wichtigen Familientraditionen.

  6. Nehmen Sie sich die Zeit, bei den Mahlzeiten so oft wie möglich zusammen zu sein.

  7. Nehmen Sie sich die Zeit, täglich als Familie gemeinsam in der heiligen Schrift zu lesen.

  8. Nehmen Sie sich die Zeit, gemeinsam als Familie etwas zu unternehmen.

  9. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Kinder zu belehren.

  10. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Kinder wirklich liebzuhaben. Die vorbehaltlose Liebe einer Mutter kommt der Liebe Christi sehr nahe. (Ezra Taft Benson, Come, Listen to a Prophet’s Voice, Salt Lake City, 1990, Seite 32ff.)

Präsident Benson hat sich mit diesen Ratschlägen zwar in erster Linie an die Mütter gewandt, aber ich bin sicher, daß er auch von uns Männern und Vätern, die das heilige Priestertum tragen, erwartet, daß wir unseren Teil tun und sie bei unseren Söhnen und Töchtern beherzigen und unsere gottgegebenen Ziele erreichen.

Präsident Benson gibt uns den folgenden Rat:

Brüder und Schwestern, „machen Sie es sich zum Familienziel, im celestialen Reich alle zusammenzusein. Bemühen Sie sich darum, daß Ihr Zuhause zu einem Stück Himmel auf Erden wird, damit Sie, wenn dieses Leben vorüber ist, sagen können:

Wir sind alle da,

Vater, Mutter, Schwester, Bruder,

alle, die einander so lieb haben.

Jeder Stuhl ist besetzt -

wir sind alle zu Hause …

wir sind alle, alle da.”

Gott segne Sie, Präsident Benson. Im Namen Jesu Christi. Amen.