Freuen wir uns!
Für uns als Frauen in der Kirche des Herrn ist es Teil unseres herrlichen Erbes und ein großer Segen, in der FHV mitzuwirken.
Meine lieben Schwestern – wie gesegnet sind wir doch! Nicht nur, dass wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind, wir sind überdies auch Mitglieder der FHV – „der Organisation des Herrn für die Frauen“.1 Die FHV ist ein Beweis für Gottes Liebe zu seinen Töchtern.
Sind Sie nicht auch begeistert, wenn Sie an die Geschichte der FHV und ihre spannenden Anfangstage denken? Am 17. März 1842 verkündete der Prophet Joseph Smith bei der ersten Zusammenkunft der Frauenhilfsvereinigung: „Die Kirche war nicht vollständig organisiert, bis die Frauen auf diese Weise organisiert wurden.“2 Dann organisierte er die Schwestern „unter dem Priestertum nach dem Muster des Priestertums“.3 Die kleine Gruppe ganz verschiedener Frauen, die zu dieser ersten FHV-Versammlung zusammenkamen, bestand aus Frauen, die sehr engagiert und somit den Mitgliedern der heutigen FHV sehr ähnlich waren. Es waren junge Frauen und ältere Frauen, Frauen mit Schulbildung und Frauen ohne Schulbildung. Darunter waren verheiratete Frauen, Mütter und alleinstehende Frauen. Es waren wohlhabende Frauen dabei und auch einige, denen es an allem mangelte. Was sie alle gemeinsam hatten, war Liebe zueinander und zum Herrn und der Wunsch, zu dienen. Wenn wir daran denken, was FHV-Schwestern in der Vergangenheit geleistet haben, können wir heute mehr verstehen und uns führen lassen.
In der ersten FHV-Versammlung wurden die Schwestern vom Propheten Joseph Smith gebeten, den Brüdern zu helfen, „indem sie sich den Bedürfnissen der Armen [annehmen] – nach Menschen Ausschau [halten], denen sie Nächstenliebe erweisen und deren Nöte sie lindern [können]“.4 Überdies ermahnte er die Schwestern, so zu handeln, „wie es der Anteilnahme entspricht, die Gott euch ins Herz gepflanzt hat“.5
Die Schwestern nahmen sich diesen Auftrag zu Herzen und wurden eine Vereinigung, die sich ganz dem Dienst an den Armen und Bedürftigen verschrieben hat. Schwester Emma Smith hat gesagt: „Wir werden Außergewöhnliches leisten. Wenn ein Boot in den Stromschnellen feststeckt, mit einer Schar Mormonen an Bord, so wird das für uns ein lauter Hilferuf sein – wir erwarten außergewöhnliche Ereignisse, und unsere Hilfe wird dringend gebraucht werden.“6
In den Anfangstagen der Kirche gingen die Schwestern von Haus zu Haus und leisteten Hilfe. Sie taten das, was wir heute Besuchslehren nennen – sie gingen umher und dienten allen. Sie kümmerten sich um andere, nahmen sich ihrer Nöte an und sorgten dafür, dass die Menschen Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf hatten. Sie halfen, wenn es nötig war. Wenn eine Schwester etwas zu teilen hatte, spendete sie es den Schwestern, die sie besuchte. Wenn sie Not litt, halfen die Schwestern, für sie zu sorgen.7
Setzen wir uns so in der FHV ein, wie Präsident Boyd K. Packer es uns ans Herz legt: „Der Dienst in der FHV erhebt und heiligt jede einzelne Schwester … Wenn Sie sich in der FHV engagieren und sie organisieren, zum Laufen bringen und sich beteiligen, unterstützen Sie eine Sache, die jeder Frau, die in ihren Einflussbereich gelangt, Nutzen bringt.“8
So wie Emma Smith das Boot, das in den Stromschnellen feststeckt, und die Menschen, die Hilfe brauchen, beschrieben hat, können wir auch in der heutigen Zeit denken, wenn wir einen Nachbarn sehen, der krank ist, ein Kind, das Anleitung braucht, einen Jugendlichen, der einen Freund braucht, oder eine Familie, die ihr Einkommen verloren hat und Hilfe braucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Wir hören überall von Unheil, Stürmen oder Schicksalsschlägen im Leben unserer Schwestern. Wir müssen uns nicht abhetzen, um herauszufinden, was zu tun ist oder welcher Sache wir uns annehmen können.
Vergessen Sie nicht, dass Hilfe meistens bei uns zu Hause, in der Nachbarschaft oder im Ort gebraucht wird. Freundliche, aufmunternde Worte, ein paar Dankeszeilen, ein Anruf, ein nettes Lächeln, eine gute Tat oder eine Erinnerung daran, dass Gott uns liebt, ist oft das, was am dringendsten gebraucht wird. Wir können andere auf so vielerlei Weise erheben und ihnen Gutes tun.
Die FHV ist nicht nur eine Klasse am Sonntag. Sie ist nicht nur ein Ort, wohin wir gehen, wenn wir gerade einmal nicht in der PV oder bei den Jungen Damen unterrichten. Sie ist die Organisation des Herrn für die Frauen. Für uns als Frauen in der Kirche des Herrn ist es Teil unseres herrlichen Erbes und ein großer Segen, in der FHV mitzuwirken.
In den erwähnten ersten Zusammenkünften der FHV legte Joseph Smith den Schwestern ans Herz, einander das Evangelium Jesu Christi zu lehren. Er sagte: „Die Frauenhilfsvereinigung ist nicht nur dazu da, den Armen zu helfen, sondern auch Seelen zu retten.“9 Weiter sagte er: „Und jetzt drehe ich für euch im Namen Gottes den Schlüssel um, und diese Vereinigung soll sich freuen, und Erkenntnis und Intelligenz sollen von nun an herabfließen.“10 Diese Aussage gefällt mir wirklich gut. Sie regt mich an, mich an den Segnungen zu freuen, die Gott für die Frauen dieser Kirche hat.
Die Frauen in der FHV waren immer bestrebt, zu lernen und zu wachsen. Wir wissen, dass die Herrlichkeit Gottes Intelligenz ist.11
1830 erklärte der Herr in einer Offenbarung, die durch den Propheten Joseph Smith dessen Frau Emma gegeben wurde, sie solle „Schriften … erläutern und die Kirche … ermahnen, gemäß dem, wie es dir durch meinen Geist eingegeben werden wird“.12 Dieser Auftrag erging nicht nur an Emma, denn der Prophet erklärte, dass alle Schwestern nach dieser Gabe trachten sollen.13 Frauen haben das Evangelium Jesu Christi gelehrt und sind dem Erlöser in Wort und Tat gefolgt. Die Schwestern haben einander mit dem guten Wort Gottes genährt.14
Einige Frauen sagen, es mache ihnen Angst, vor einer Klasse zu stehen oder vor einer Gruppe zu sprechen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich aus Erfahrung weiß, wie sehr einen das einschüchtern kann. Halten wir uns vor Augen, was Eliza R. Snow einmal zu ihrer Nichte sagte, die vor einer Gruppe sprechen sollte. Nachdem die Nichte sich erhoben hatte, bekam sie es mit der Angst zu tun und brachte kein Wort heraus. Schließlich setzte sie sich einfach wieder hin. Eliza empfahl ihr wohlwollend und freundlich: „Macht nichts, aber wenn du wieder gebeten wirst zu sprechen, versuch es, und hab etwas zu sagen.“15
Wir werden etwas zu sagen haben, wenn wir uns vorbereiten, wie Gott es uns geboten hat. Er möchte, dass wir sein Evangelium durch den Geist predigen, damit „der, der predigt, und der, der empfängt, einander [verstehen], und beide … erbaut [werden] und … sich miteinander [freuen]“.16 Wenn wir uns eifrig anhand der heiligen Schriften und des genehmigten Materials der Kirche vorbereiten und den Herrn um Hilfe bitten, wird er uns „die unaussprechliche Gabe des Heiligen Geistes“17 gewähren. Dann werden wir wissen, was wir sagen sollen, damit alle erbaut werden.
Während einer schönen FHV-Versammlung vermerkte Eliza R. Snow im Protokoll, dass „fast alle Anwesenden sich erhoben und sprachen, und der Geist des Herrn erfrischte wie ein reinigender Strom ein jedes Herz“.18 Wir hoffen, dass unsere heutigen Schwestern jedes Mal, wenn sie am Sonntag eine Klasse besuchen, besuchslehren gehen, an einer Aktivität teilnehmen oder etwas Gutes tun – was es auch sei –, genährt, erbaut und erhoben werden.
Liebe Schwestern, mehr als je zuvor brauchen wir jetzt Frauen, die hervortreten und stark sind. Wir brauchen Frauen, die die Wahrheit voller Kraft, Glauben und Unerschrockenheit verkünden. Wir brauchen Frauen, die beispielhaft rechtschaffen sind. Wir brauchen Frauen, die sich voll Eifer einer guten Sache widmen.19 Unsere Lebensweise muss Zeugnis davon geben, dass wir den himmlischen Vater und den Erretter Jesus Christus lieben und dass wir tun werden, was sie uns aufgetragen haben. Wir müssen „alles, was an Gutem in [uns] steckt“,20 bewahren, damit wir als Töchter Gottes unseren Teil dazu beitragen können, das Reich Gottes aufzubauen. Dabei werden wir Hilfe haben. Joseph Smith hat erklärt: „Wenn ihr so lebt, wie es euer verbürgtes Recht ist, wird nichts die Engel daran hindern können, sich zu euch zu gesellen.“21
Tragen wir einer des anderen Last, trauern wir mit den Trauernden und trösten wir diejenigen, die des Trostes bedürfen, denn so halten wir die Bündnisse, die wir geschlossen haben.22
Wir sind sehr gesegnet. Der Erretter steht an der Spitze dieser Kirche. Wir werden durch lebende Propheten, Seher und Offenbarer geführt. Wir haben die heiligen Schriften, damit wir sie lesen und studieren und daraus Antworten für unser tägliches Leben gewinnen. Überall in der Welt haben wir heilige Tempel, wo wir die heiligen Handlungen empfangen können, die wir brauchen und die uns helfen, zum himmlischen Vater zurückzukehren. Und wir haben einander und stehen einander bei!
Wenn ich in aller Welt unterwegs bin, sehe ich, dass Ihnen, den guten Frauen, „das Abbild Gottes [im] Gesichtsausdruck aufgeprägt“23 ist.Ich höre von Ihren guten Taten und Ihrem bemerkenswerten Engagement. Ich sehe, wie sich das Licht Christi in Ihren Augen widerspiegelt.
Ich weiß, wir können Außergewöhnliches leisten, ganz so, wie Emma Smith uns aufgefordert hat. Wir können eine rechtschaffene Armee von Frauen sein, gerüstet mit Liebe, Mitgefühl, Güte, Hilfsbereitschaft und Glauben. Wir können eine mächtige Kraft des Guten in der Welt sein. Dann sind wir so, wie Präsident Packer es beschreibt: „Die FHV kann mit einer Zuflucht verglichen werden – einem geschützten Ort, wo man in Sicherheit ist. … Dort werden Sie sicher sein. Sie umgibt jede Schwester wie ein Schutzwall.“24 Wir brauchen diesen geschützten Ort, wo wir in Sicherheit sind!
Sind Sie nicht auch begeistert, zur FHV zu gehören? Wenn wir daran denken, was diese edlen Frauen in der Vergangenheit geleistet haben, werden wir heute und in der Zukunft geführt werden.
Ich bezeuge, dass Gott, der himmlische Vater, und sein Sohn, Jesus Christus, leben und uns lieben. Ich bezeuge, dass wir durch einen Propheten Gottes geführt werden. Ich bezeuge, dass wir über alle Maßen gesegnet werden, wenn wir unsere Bündnisse halten. Im Namen Jesu Christi. Amen.