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3 Platten aus Gold


„Platten aus Gold“, Kapitel 3 von: Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, 2018

Kapitel 3: „Platten aus Gold“

KAPITEL 3

Platten aus Gold

Steinerner Behälter

Drei Jahre vergingen und mit ihnen drei Erntezeiten. Joseph war die meiste Zeit damit beschäftigt, Land urbar zu machen, den Erdboden zu bebauen und sich hie und da als Knecht zu verdingen, um mit dem Geld die jährliche Rate für die Farm abzubezahlen. Da er so viel arbeiten musste, konnte er nicht oft zur Schule gehen und verbrachte die meiste freie Zeit mit seiner Familie oder anderen Arbeitern.

Joseph und seine Freunde waren noch jung und unbeschwert. Manchmal begingen sie Dummheiten, und Joseph stellte fest, dass die Tatsache, dass ihm einmal vergeben worden war, nicht bedeutete, er müsse nie wieder umkehren. Auch hatte seine herrliche Vision nicht alle seine Fragen beantwortet. Vieles war ihm nach wie vor unklar.1 Und so bemühte er sich, Gott nahe zu bleiben. Er las in der Bibel, vertraute darauf, durch die Macht Jesu Christi errettet werden zu können, und gehorchte dem Gebot des Herrn, sich keiner Kirche anzuschließen.

Wie so viele in der Gegend, sein Vater eingeschlossen, glaubte Joseph, dass Gott manchmal mit Gegenständen wie Ruten oder Steinen Wissen offenbarte, so wie es zu biblischen Zeiten bei Mose, Aaron und anderen der Fall gewesen war.2 Als er eines Tages bei einem Bekannten einen Brunnen aushob, entdeckte er tief in der Erde einen kleinen Stein. Joseph wusste, dass manche Leute mit besonderen Steinen nach verlorenen Gegenständen oder verborgenen Schätzen suchten. Nun fragte er sich, ob er in den Besitz eines solchen Steins gelangt war. Immerhin sah er darin Dinge, die für das natürliche Auge unsichtbar waren.3

Seine Familie war von Josephs Gabe, mit dem Seherstein umzugehen, beeindruckt. Sie sah darin ein Zeichen der Gunst Gottes.4 Doch selbst wenn Joseph die Gabe eines Sehers besaß, war er sich immer noch unsicher, ob Gott mit ihm zufrieden war. Die Vergebung und den Frieden, die ihn nach der Vision vom Vater und vom Sohn erfüllt hatten, verspürte er nicht mehr. Vielmehr hatte er oft das Gefühl, er sei seiner Schwächen und Unzulänglichkeiten wegen schuldig.5


Am Abend des 21. Septembers 1823 lag der 17-jährige Joseph in der Bodenkammer, die er sich mit seinen Brüdern teilte, hellwach im Bett. Er war lange aufgeblieben, weil er zugehört hatte, wie seine Familie über verschiedene Kirchen und deren Lehren diskutierte. Nun schliefen alle, und es war still im Haus.6

In der Dunkelheit begann Joseph zu beten. Er flehte inständig darum, Gott möge ihm seine Sünden vergeben. Er sehnte sich danach, dass ein Bote vom Himmel zu ihm kommen und ihn wissen lassen möge, wie sein Stand vor Gott sei, und dass er ihm die Kenntnis vom Evangelium kundtun möge, die ihm im Hain verheißen worden war. Joseph wusste ja, dass Gott seine Gebete bereits erhört hatte, und er war voll Zuversicht, dass er ihm erneut antworten würde.

Als er betete, erschien neben seinem Bett ein Licht, das immer heller wurde, bis es das ganze Zimmer erleuchtete. Joseph schaute hoch und sah einen Engel in der Luft stehen. Dieser trug ein weißes, nahtloses Gewand, das seinen Körper bis zu den Handgelenken und Knöcheln bedeckte. Von ihm ging Licht aus, und sein Antlitz leuchtete wie ein Blitz.

Zuerst fürchtete sich Joseph, aber schnell erfüllte ihn innerer Friede. Der Engel nannte Joseph beim Namen und stellte sich als Moroni vor. Er sagte, Gott habe ihm seine Sünden vergeben und Joseph habe nun ein Werk für ihn zu tun. Dann verkündete er, Josephs Name werde bei allen Menschen für gut und böse gelten.7

Moroni sprach davon, dass in einem nahegelegenen Hügel Platten aus Gold vergraben seien. Darauf eingraviert sei der Bericht eines alten Volkes, das vor langer Zeit in Amerika gelebt habe. Der Bericht handele vom Ursprung dieses Volkes und davon, dass Jesus Christus bei diesen Menschen gewesen sei und ihnen die Fülle seines Evangeliums verkündet habe.8 Bei den Platten, erklärte Moroni, seien außerdem zwei Sehersteine verborgen, die Joseph später auch Übersetzersteine oder den Urim und Tummim nannte. Der Herr habe diese Steine als Werkzeug bereitet, damit Joseph den Bericht übersetzen könne. Die beiden durchsichtigen Steine seien aneinander befestigt und an einem Brustschild festgemacht.9

Die restliche Zeit seines Besuchs verbrachte Moroni damit, Prophezeiungen aus der Bibel vorzutragen, und zwar aus den Büchern Jesaja, Joël und Maleachi und aus der Apostelgeschichte. Der Herr werde bald wiederkommen, erklärte er, und die Menschheit werde den Zweck ihrer Erschaffung nicht erfüllen, wenn nicht zuvor der alte Bund Gottes erneuert werde.10 Moroni verkündete, dass Gott Joseph erwählt habe, diesen Bund zu erneuern. Wenn Joseph den Geboten Gottes treu bleiben wolle, sei es ihm bestimmt, den Bericht auf den Platten ans Licht zu bringen.11

Bevor der Engel Joseph wieder verließ, gebot er ihm, auf die Platten gut aufzupassen und sie niemandem zu zeigen, außer man gebiete ihm etwas anderes. Er warnte ihn, dass er vernichtet werden würde, wenn er dieser Anweisung nicht gehorchte. Dann zog sich Licht um den himmlischen Boten zusammen, und er fuhr in den Himmel auf.12

Als Joseph dalag und über die Vision nachdachte, erfüllte abermals Licht das Zimmer und Moroni erschien noch einmal und wiederholte seine Botschaft. Danach verschwand er wieder, jedoch nur, um wiederzukommen und seine Botschaft zum dritten Mal zu überbringen.

„Joseph, nun noch eine Warnung“, sagte er abschließend. „Wenn du die Platten holst, werden dir finstere Gedanken kommen. Allerart Böses wird dir in den Sinn dringen, was dich davon abhalten soll, die Gebote Gottes zu halten.“ Damit Joseph nicht völlig alleine dastand, riet Moroni ihm eindringlich dazu, seinem Vater von den Visionen zu berichten.

„Er wird dir jedes Wort glauben“, verhieß ihm der Engel.13


Am nächsten Morgen aber sagte Joseph nichts über Moroni, obwohl ihm bewusst war, dass sein Vater ebenfalls an Visionen und Engel glaubte. Stattdessen ging er mit Alvin zur Ernte aufs Feld.

Die Arbeit war anstrengend. Joseph schlug die Sichel unentwegt ins hohe Korn und versuchte, mit seinem Bruder mitzuhalten, aber wegen der Erscheinungen war er die ganze Nacht wach gewesen, und immer wieder musste er an den alten Bericht denken und an den Hügel, wo dieser vergraben lag.

So hörte er bald zu arbeiten auf, was Alvin bemerkte. „Wir müssen weitermachen, sonst schaffen wir nicht alles“, rief er Joseph zu.14

Joseph bemühte sich, härter und schneller zu arbeiten, doch vergebens – er konnte an jenem Tag nicht mit Alvin mithalten. Nach einer Weile sah Josephs Vater, dass er blass war und wieder einmal eine Pause eingelegt hatte. „Geh nach Hause“, sagte er, denn er meinte, sein Sohn sei wohl krank.

Joseph gehorchte seinem Vater und machte sich auf wackligen Beinen auf den Heimweg. Als er jedoch über einen Zaun klettern wollte, brach er erschöpft zusammen.

Während er noch dalag und neue Kraft schöpfte, sah er Moroni erneut über sich stehen, von einem Lichtschein umgeben. „Warum hast du deinem Vater nichts von dem berichtet, was ich dir gesagt habe?“, fragte er.

Joseph sagte, er habe Angst gehabt, sein Vater werde ihm nicht glauben.

„Er wird dir glauben“, versicherte Moroni ihm und wiederholte ein weiteres Mal seine Botschaft aus der vorangegangenen Nacht.15


Joseph Sr. kamen die Tränen, als sein Sohn ihm von dem Engel und dessen Botschaft berichtete. „Das war eine Vision von Gott“, sagte er. „Handle danach!“16

Sofort machte sich Joseph auf den Weg zum Hügel. Er wusste, wohin er gehen musste, denn Moroni hatte ihm in der vergangenen Nacht gezeigt, wo die Platten verborgen waren. Der Hügel war einer der größten in der Umgebung und lag etwa fünf Kilometer vom Haus entfernt. Die Platten waren an der Westseite unter einem großen, runden Felsen verborgen, nur wenig unterhalb der Kuppe.

Unterwegs konnte Joseph nur an die Platten denken. Er wusste zwar, dass sie heilig waren, aber er musste sich fast unweigerlich doch fragen, wie viel sie wohl wert waren. Er kannte die Geschichten von verborgenen Schätzen und Schutzgeistern, aber Moroni und die Platten, von denen er berichtet hatte, hatten mit solchen Geschichten nichts zu tun. Moroni war ein Bote vom Himmel, den Gott dazu bestimmt hatte, den Bericht sicher an seinen erwählten Seher zu übergeben. Auch waren die Platten nicht nur kostbar, weil sie aus Gold waren, sondern weil sie für Jesus Christus Zeugnis ablegten.

Dennoch war sich Joseph bewusst, dass er nun genau wusste, wo ein Schatz zu finden war, der seine Familie aus der Armut befreien konnte.17

Als er den Hügel erreichte, suchte er nach der Stelle, die er in der Vision gesehen hatte, und begann, die Erde um den Felsen zu entfernen, bis die Kanten freigelegt waren. Dann suchte er sich einen langen Ast und benutzte ihn als Hebel, um den Stein anzuheben und zur Seite zu schieben.18

Unter dem Felsen befand sich ein Behältnis, dessen Boden und Seitenwände aus Stein waren. Darin entdeckte Joseph die Goldplatten, die Sehersteine und den Brustschild.19 Die Platten waren vollgeschrieben mit altertümlichen Schriftzeichen und wurden an der Seite von drei großen Ringen zusammengehalten. Jede Platte war dünn, etwa zwanzig Zentimeter lang und fünfzehn Zentimeter breit. Außerdem war ein Teil der Platten offenbar versiegelt und somit für niemanden zu lesen.20

Joseph war sprachlos. Wie viel die Platten wohl wert waren? Er griff danach, doch da durchzuckte ihn ein Schlag und er fuhr zurück. Er versuchte es noch zwei Mal, doch bekam jedes Mal wieder einen Schlag.

„Warum kann ich dieses Buch nicht bekommen?“, rief er.

„Weil du die Gebote des Herrn nicht gehalten hast“, antwortete neben ihm eine Stimme.21

Joseph drehte sich um und erblickte Moroni. Sofort kam ihm die Botschaft von der vergangenen Nacht wieder in den Sinn, und er begriff, dass er den wahren Zweck des Berichts vergessen hatte. Er begann zu beten und öffnete damit seine Gedanken und sein tiefstes Inneres für den Heiligen Geist.

„Schau“, gebot Moroni. In einer weiteren Vision erblickte Joseph nun den Satan, umringt von dessen zahllosen Heerscharen. „All dies“, verkündete der Engel, „das Gute und das Böse, das Heilige und das Unreine, die Herrlichkeit Gottes und die Macht der Finsternis, wird dir gezeigt, damit du von nun an zwischen den beiden Mächten unterscheiden kannst und niemals vom Bösen beeinflusst oder überwältigt wirst.“

Er ermahnte Joseph, sein Herz zu läutern und seine Willenskraft zu stärken, damit er den Bericht bekommen könne. „Wenn jemand diese Heiligtümer überhaupt erlangt, dann nur durch Beten und treuen Gehorsam gegenüber dem Herrn“, fuhr Moroni fort. „Sie sind hier nicht verborgen worden, damit jemand Wohlstand oder Ansehen in der Welt erlangt. Sie sind durch ein von Glauben erfülltes Gebet versiegelt worden.“22

Joseph fragte, wann er die Platten haben dürfe.

„Am zweiundzwanzigsten Tag im nächsten September“, erklärte Moroni. „Sofern dich der Richtige begleitet.“

„Und wer soll das sein?“, fragte Joseph.

„Dein ältester Bruder“, lautete die Antwort.23

Schon als kleiner Junge hatte Joseph gewusst, dass er sich auf seinen ältesten Bruder verlassen konnte. Mit seinen fünfundzwanzig Jahren hätte Alvin bestimmt schon eine eigene Farm besitzen können, doch er hatte beschlossen, bei seinen Eltern zu bleiben. Wenn sie in die Jahre kamen, wollte er dazu beitragen, dass ihre Zukunft auf der Farm gesichert war. Er machte sich viele Gedanken und arbeitete hart. Joseph liebte und bewunderte ihn zutiefst.24

Vielleicht meinte Moroni, Joseph brauche die Weisheit und Kraft seines Bruders, damit aus ihm jemand werde, dem der Herr die Platten anvertrauen konnte.


Als Joseph abends heimkam, war er müde, doch seine Familie scharte sich um ihn, kaum dass er durch die Tür getreten war. Alle wollten unbedingt wissen, was er am Hügel gefunden hatte. Joseph wollte gerade von den Platten erzählen, da unterbrach ihn Alvin. Er sah Joseph die Erschöpfung an.

„Lasst uns zu Bett gehen“, sagte er. „Morgen stehen wir früh auf und gehen gleich an die Arbeit.“ Am nächsten Tag war schließlich noch genügend Zeit, Josephs Geschichte anzuhören. „Wenn Mutter uns dann zeitig Abendessen macht“, schlug er vor, „haben wir einen schönen langen Abend und können dir in aller Ruhe zuhören.“25

Am nächsten Abend berichtete Joseph, was sich am Hügel zugetragen hatte. Alvin glaubte seinem Bruder. Als ältester Sohn fühlte er sich dafür verantwortlich, dass es seinen Eltern im Alter wohl erging. Er hatte sogar mit seinen Brüdern begonnen, für die Familie ein größeres Haus zu bauen, damit sie mehr Platz hatten.

Nunmehr kümmerte sich Joseph anscheinend um das geistige Wohlergehen der Familie. Abend um Abend fesselte er sie mit seinem Bericht von den goldenen Platten und denjenigen, die sie verfasst hatten. Das brachte die Familie einander näher und erfüllte ihr Zuhause mit Glück und Frieden. Alle konnten spüren, dass sich bald etwas Wunderbares ereignen würde.26

Eines Herbstmorgens jedoch, weniger als zwei Monate nach Moronis Erscheinen, kam Alvin mit starken Bauchschmerzen nach Hause. Er krümmte sich vor Schmerzen und bat seinen Vater, Hilfe zu holen. Als der Arzt endlich eintraf, verabreichte er Alvin eine hohe Dosis eines kalkhaltigen Medikaments, das den Zustand nur noch verschlimmerte.

Tagelang lag Alvin im Bett und wand sich vor Schmerz. Er ahnte, dass es ans Sterben ging, und ließ Joseph zu sich kommen. „Tu alles, was in deiner Macht steht, um den Bericht zu bekommen“, ermahnte er ihn. „Befolge alle Anweisungen, die du erhältst, und halte jedes Gebot, das dir gegeben wird.“27

Wenig später starb er. Tiefe Trauer erfüllte das Haus. Bei der Grabrede deutete der Priester an, Alvin sei zur Hölle gefahren, und nahm dessen Tod zum Anlass, davor zu warnen, was einem Menschen widerfährt, den Gott nicht errettet. Joseph Sr. war außer sich vor Wut. Sein Sohn war ein guter Junge gewesen. Er konnte nicht glauben, dass Gott ihn verdammen würde.28

Nach Alvins Tod sprach niemand mehr von den Platten. Alvin war von Josephs göttlicher Berufung derart überzeugt gewesen, dass jede Erwähnung der Platten nur die Erinnerung an seinen Tod heraufbeschwor. Für die Familie war das unerträglich.

Joseph vermisste Alvin schrecklich. Ihn traf sein Tod besonders schwer, hatte er doch gehofft, sich auf seinen ältesten Bruder stützen zu können, um die Platten ausgehändigt zu bekommen. Doch jetzt fühlte er sich einsam und verlassen.29


Als der Tag schließlich kam, an dem Joseph zu dem Hügel zurückkehren sollte, ging er allein dorthin. Er war sich nicht sicher, ob der Herr ihm ohne Alvin an seiner Seite die Platten anvertrauen würde. Er spürte jedoch, dass er jedes Gebot halten konnte, das der Herr ihm auferlegt hatte, so wie auch sein Bruder es ihm ans Herz gelegt hatte. Moroni hatte ihm unmissverständlich erklärt, wie er die Platten an sich nehmen musste. „Nimm sie an dich und begib dich unverzüglich nach Hause“, hatte der Engel gesagt. „Schließ sie dort weg.“30

Am Hügel hebelte er erneut den Felsen hoch, langte in den steinernen Behälter und hob die Platten heraus. Plötzlich kam ihm ein Gedanke: Auch die anderen Gegenstände in dem Behälter waren wertvoll, und es wäre wohl besser, sie zu verstecken, ehe er sich auf den Heimweg machte. Er legte die Platten ab und drehte sich um, um den Behälter wieder abzudecken, aber als er dann nach den Platten griff, waren sie verschwunden. Joseph erschrak und fiel auf die Knie. Er bat den Herrn, ihn wissen zu lassen, wo die Platten hingekommen waren.

Daraufhin erschien Moroni und sagte Joseph, dass er die Anweisungen auch diesmal nicht beachtet habe. Joseph hatte die Platten nicht nur abgelegt, bevor sie in Sicherheit waren, sondern auch noch aus den Augen gelassen. Der junge Seher wollte zwar gern das Werk des Herrn verrichten, war aber noch nicht imstande, den alten Bericht zu schützen.

Joseph war von sich selbst enttäuscht, aber Moroni trug ihm auf, im folgenden Jahr wiederzukommen und die Platten dann zu holen. Auch erläuterte er ihm den Plan des Herrn für das Gottesreich und das großartige Werk, das nun voranschreiten sollte, noch eingehender.

Dennoch trottete Joseph betrübt den Hügel hinab, als der Engel fort war. Besorgt fragte er sich, wie seine Familie es aufnehmen würde, wenn sie erfuhr, dass er schon wieder mit leeren Händen nach Hause kam.31 Als er das Haus betrat, wartete die Familie bereits auf ihn. Sofort fragte sein Vater, ob er die Platten habe.

„Nein“, sagte er. „Ich konnte sie nicht bekommen.“

„Hast du sie denn gesehen?“

„Ich habe sie gesehen, aber ich konnte sie nicht mitnehmen.“

„Ich an deiner Stelle hätte sie mitgenommen“, sagte Joseph Sr..

„Du weißt nicht, wovon du sprichst“, gab Joseph zurück. „Ich konnte sie nicht mitnehmen, weil der Engel des Herrn es nicht zugelassen hat.“32

Anmerkungen

  1. Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 4f., in: JSP, H1:220, Entwurf 2; Joseph Smith History, etwa Sommer 1832, Seite 1, in: JSP, H1:11

  2. „Joseph Smith as Revelator and Translator“, in: JSP, MRB:XXI; Turley, Jensen und Ashurst-McGee, „Joseph the Seer“, Seite 49f.; siehe auch Mosia 8:17, Alma 37:6,7,41 und Lehre und Bündnisse 10:1,4 (Offenbarung, Frühjahr 1829, verfügbar unter josephsmithpapers.org)

  3. Bushman, Rough Stone Rolling, Seite 48f.; Bushman, „Joseph Smith as Translator“, Seite 242; Thema: Sehersteine

  4. Lucy Mack Smith, History, 1845, Seite 95; siehe auch Alma 37:23

  5. Joseph Smith History, etwa Sommer 1832, Seite 4, in: JSP, H1:13f.; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:28,29; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 5, in: JSP, H1:218ff., Entwurf 2

  6. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 10

  7. Joseph Smith History, etwa Sommer 1832, Seite 4, in: JSP, H1:13f.; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:29-33; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 5, in: JSP, H1:218–222, Entwurf 2; Pratt, Interesting Account, Seite 6, in: JSP, H1:524; Hyde, Ein Ruf aus der Wüste, Seite 17–20; Thema: Der Engel Moroni

  8. Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11. November 1835, in: JSP, J1:88

  9. Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:35; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 5, in: JSP, H1:222, Entwurf 2; Joseph Smith History, etwa Sommer 1832, Seite 4, in: JSP, H1:14; Oliver Cowdery, „Letter IV“, LDS Messenger and Advocate, Februar 1835, 1:65ff.; Turley, Jensen und Ashurst-McGee, „Joseph the Seer“, Seite 49–54; „Mormonism – No. II“, Tiffany’s Monthly, Juli 1859, Seite 164; Thema: Sehersteine

  10. Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:36-41; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 5f., in: JSP, H1:222–226, Entwurf 2; Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11.November 1835, in: JSP, J1:88f.

  11. Oliver Cowdery, „Letter IV“, LDS Messenger and Advocate, Februar 1835, 1:78f.; Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 11

  12. Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:42,43; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 6, in: JSP, H1:226, Entwurf 2

  13. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 10f.; Oliver Cowdery, „Letter IV“, LDS Messenger and Advocate, Februar 1835, 1:79f.; Oliver Cowdery, „Letter VII“, LDS Messenger and Advocate, Juli 1835, 1:156f.; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:44-46; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 6f., in: JSP, H1:230ff., Entwurf 2; Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11. November 1835, in: JSP, J1:88f.

  14. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 11; siehe auch Smith, William Smith on Mormonism, Seite 9

  15. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 11; Smith, Biographical Sketches, Seite 82; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:48,49; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 7, in: JSP, H1:230ff., Entwurf 2; Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11. November 1835, in: JSP, J1:89

  16. Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11. November 1835, in: JSP, J1:89

  17. Oliver Cowdery, „Letter VIII“, LDS Messenger and Advocate, Oktober 1835, 2:195ff; Thema: Schatzsuche

  18. Oliver Cowdery, „Letter VIII“, LDS Messenger and Advocate, Oktober 1835, 2:195ff.; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:51,52; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 6f., in: JSP, H1:230ff., Entwurf 2; siehe auch Packer, „A Study of the Hill Cumorah“, Seite 7–10

  19. Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:52; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 7, in: JSP, H1:232, Entwurf 2; Thema: Die goldenen Platten

  20. Joseph Smith, „Church History“, Times and Seasons, 1. März 1842, 3:707, in: JSP, H1:495

  21. Oliver Cowdery, „Letter VIII“, LDS Messenger and Advocate, Oktober 1835, 2:197f.; siehe auch Pratt, Interesting Account, Seite 10, in: JSP, H1:527ff.

  22. Oliver Cowdery, „Letter VIII“, LDS Messenger and Advocate, Oktober 1835, 2:198f.

  23. Knight, Reminiscences, Seite 1; Joseph Smith, Tagebuch, 9.–11. November 1835, in: JSP, J1:89; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:53,54; Joseph Smith History, 1838–1856, Band A-1, Seite 7, in: JSP, H1:232ff., Entwurf 2; siehe auch Jessee, „Joseph Knight’s Recollection of Early Mormon History“, Seite 31

  24. Joseph Smith, Tagebuch, 23. August 1842, in: JSP, J1:116f.

  25. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 3, Seite 12; Band 4, Seite 3; Smith, Biographical Sketches, Seite 83

  26. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 1ff.; Smith, Biographical Sketches, Seite 86f.; siehe auch Lucy Mack Smith, History, 1845, Seite 89, und Bushman, Refinement of America, Seite 425ff.; Thema: Die Familie von Joseph Smith Sr. und Lucy Mack

  27. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 3ff.

  28. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 6ff.; „Wm. B. Smith’s Last Statement“, Zion’s Ensign, 13. Januar 1894, Seite 6

  29. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 7; Joseph Smith, Tagebuch, 23. August 1842, in: JSP, J2:116f.

  30. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 2f.

  31. Lucy Mack Smith, History, 1844/45, Band 4, Seite 2f.; Smith, Biographical Sketches, Seite 85f.; Knight, Reminiscences, Seite 1; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:54; Lucy Mack Smith, History, 1845, Seite 88; siehe auch Jessee, „Joseph Knight’s Recollection of Early Mormon History“, Seite 31

  32. Smith, Biographical Sketches, Seite 86