2002
Er hat uns geholfen, noch einmal von vornanzufangen
Februar 2002


Er hat uns geholfen, noch einmal von vornanzufangen

Ich ließ mich am 5. Februar 1995 zusammen mit meiner Familie taufen. Damals war ich gerade erst auf die Highschool gekommen und hatte ein schönes Leben. Meine Eltern sorgten dafür, dass ich alles hatte, was schön war, und ließen mich auf eine Privatschule gehen. Mein Vater arbeitete auf einer Ananasfarm, und meine Mutter führte unser Kettensägengeschäft.

Unsere Familie bestand aus sieben Personen. Wir gingen alle sonntags zur Kirche und besuchten auch die übrigen Veranstaltungen. Obwohl wir weit vom Gemeindehaus entfernt wohnten, waren wir sonntags und bei anderen Veranstaltungen immer da.

Eines Tages nahm mein Vater sich einen Tag frei, um meiner Mutter bei der Arbeit zu helfen: Sie musste nämlich mit meinem Bruder, meiner Schwester und mir zur Schule fahren, um unser Schulgeld zu bezahlen. Für denselben Tag hatte jemand aber unseren Arbeiter angeheuert; er sollte mit der Kettensäge ein paar Kokospalmen fällen. Mein Vater sollte diese Aktion beaufsichtigen.

Während wir in der Schule waren, fiel eine der gefällten Kokospalmen auf einen extrem teuren Jeep. Meine Mutter fuhr schnell an den Unglücksort. Der Besitzer des Jeeps war sehr wütend und verlangte, dass wir den Schaden an seinem Auto vollständig ersetzten. Meiner Mutter war zumute, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. So viel Geld hatten wir nicht. Mein Vater ging zwar vorzeitig in Rente, aber diese reichte nicht aus, um den Schaden zu begleichen. Der Arbeiter, der die Kettensäge bedient hatte, wurde verhaftet. Unsere Kettensägen wurden beschlagnahmt – ebenso unser Haus, unser Land und alles, was wir besaßen. Von einem Augenblick auf den anderen besaßen wir nichts mehr. Mein Vater zog es vor, uns zu verlassen, und überließ es uns, mit den Folgen allein fertig zu werden.

Das war eine sehr schwere Zeit für uns alle, aber wir verloren weder den Glauben noch die Hoffnung. An dem Tag, als meine Mutter zum Gericht musste, fasteten und beteten wir. Fasten und Beten schenkten ihr Trost.

Wir besaßen nun nichts mehr und hatten noch nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf. Doch der Herr half uns. Ja, er half uns durch unseren Bischof, der uns bei sich zu Hause aufnahm. Später bot uns ein anderes Mitglied eine Bleibe an, wo wir wohnen konnten, bis wir wieder auf eigenen Füßen standen.

Als das neue Schuljahr vor der Tür stand, betete ich darum, dass mein Bruder, meine Schwester und ich weiter zur Schule gehen konnten. Durch Beten, Glauben und Hoffnung war es uns möglich, dieselbe Schule weiterhin zu besuchen, obwohl wir kein Geld hatten. Damals habe ich die Liebe des himmlischen Vaters stärker gespürt als jemals zuvor.

Der himmlische Vater hilft uns in einer schwierigen Situation, wenn wir dem Glauben treu bleiben, beten und gehorsam sind. Er hat meiner Familie geholfen, noch einmal von vorn anzufangen, und uns dabei unterstützt. Ich weiß, dass wir auch weiterhin gesegnet werden, wenn wir nicht aufhören, die Gebote zu halten.

Gemma Omandac Taying gehört zur Gemeinde Polomolok im Pfahl General Santos, Philippinen.