2002
Da war etwas, was ich tun musste
Februar 2002


Da war etwas, was ich tun musste

Eines Abends im November 1999, als unser Familienabend zu Ende war und wir ins Bett gehen wollten, sagte meine Mutter: „Denkt daran, dass nächsten Sonntag Fastsonntag ist, ja?“

Ich fragte, ob wir gemeinsam für einen bestimmten Zweck fasten würden.

„Ich weiß noch nicht“, gab sie zur Antwort.

Plötzlich fühlte ich mich gedrängt, zu fasten und zu beten, um mich auf den Patriarchalischen Segen vorzubereiten.

Um 22 Uhr war ich noch immer nicht eingeschlafen. Deshalb ging ich in das Zimmer meiner Eltern. Ich hatte das Gefühl, ich müsste an dem Abend noch etwas Bestimmtes tun. Meine Mutter sagte mir, ich solle noch ein wenig lesen und sie würde später das Licht ausmachen. Also ging ich wieder in mein Zimmer, nahm ein Schulbuch und fing an zu lesen. Ich stieß auch auf etwas, was ich für eine Aufgabe brauchte, die ich am nächsten Tag abgeben musste, und was ich in meinen übrigen Büchern bisher noch nicht gefunden hatte.

Als mit der Aufgabe fertig war, war es etwa 23 Uhr. Ich legte Buch und Aufgabe auf meinen Schreibtisch und ging ins Bett. Aber obwohl mein Körper und mein Sinn müde waren, kam mein Geist nicht zur Ruhe. Ich hob den Kopf ein wenig und sah, dass die schon ziemlich zerknitterte erste Seite einer Botschaft von der Präsidentschaft unter einem Bücherstapel hervorschaute. Also holte ich mir die Ausgabe – es war die Novemberausgabe 1995 vonA Liahona (portugiesisch) – und fing an, den Artikel „Dem Herrn dienen und dem Teufel widerstehen“ von Präsident James E. Faust, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, zu lesen. Der letzte Abschnitt des Artikels war mit „Fasten und Beten“ überschrieben.

Als ich den Artikel zu Ende gelesen hatte, nahm ich mir vor, wegen meines Patriarchalischen Segens zu fasten und zu beten. Dann legte ich die Zeitschrift auf den Schreibtisch und versuchte wieder einzuschlafen – doch vergeblich. Also nahm ich A Liahona wieder auf und blätterte um. Der nächste Artikel trug die Überschrift „Mein Wunder“. Bewegt merkte ich, dass es in diesem Artikel um eine junge Frau ging, die den Patriarchalischen Segen empfing. Sie erklärte, dass man beten und fasten muss, um sich geistig auf den Patriarchalischen Segen vorzubereiten.

Ich hatte zuvor schon mit dem Bischof über meinen Segen gesprochen, und er hatte gemeint, ich sollte noch warten. Nachdem ich den Artikel der jungen Schwester gelesen hatte, war mir der Grund dafür klar geworden. Ich hatte in dieser Sache weder gefastet noch gebetet. Als ich den Artikel zu Ende gelesen hatte, kniete ich nieder und sprach ein inbrünstiges Gebet. Zum ersten Mal im Leben spürte ich die Gegenwart des Heiligen Geistes. Nachdem ich zu Ende gebetet hatte, legte ich die Zeitschrift aus der Hand und konnte nun endlich einschlafen.

Ich betete und wartete die ganze Woche über gespannt. Am Sonntag fastete ich und ging zum Bischof. Als ich ihm von meinem Erlebnis erzählte, sagte er: „Ich glaube, du bist jetzt für den Patriarchalischen Segen bereit.“ Es machte mich sehr glücklich, dass der Herr gewollt hatte, ich solle etwas über das Fasten und Beten lernen – und mich geistig auf meinen Segen vorbereiten.

Ich weiß, dass der Herr uns liebt. Er schenkt uns den Patriarchalischen Segen, um uns zu führen.

Thaiz Martins Leal gehört zur Gemeinde Portão im Pfahl Portão, Curitiba, Brasilien.