Alles Gute und Schöne
Es mag Mut erfordern, sich den Maßstäben der Welt entgegenzustellen. Ein paar grundlegende Gedankenkönnenaber dazu beitragen, dass Eltern ihren Kindern eine feste Grundlagemitgeben können, so dass diese sich ihr Leben lang schicklich kleiden.
An manchen, ganz besonderen Tagen legen wir großen Wert auf die Kleidung unserer Kinder. Wir kleiden unser Baby besonders schön, wenn es seinen Namen und einen Segen erhält. Wir bereiten unser Kind darauf vor, in weißer Kleidung getauft zu werden. Und an einem der krönenden Tage im Leben dürfen wir vielleicht dabei sein, wenn unsere Tochter oder unser Sohn in Tempelkleidung ewige Bündnisse schließt. An solchen Tagen ist uns bewusst, dass die Kleidung unserer Kinder zur Andacht beiträgt und die Bedeutung der heiligen Handlungen des Evangeliums unterstreicht.
Aber vielleicht ist uns nicht bewusst, dass das, was unsere Kinder an ganz gewöhnlichen Tagen tragen, ebenfalls von großer Bedeutung ist. Die Alltagskleidung kann unsere Kinder den Verordnungen und Segnungen des Evangeliums entweder näher bringen oder sie davon abbringen. Wie können wir unseren Kindern helfen, sich so zu kleiden, dass sie vom heiligen Augenblick der Kindessegnung und der Taufe bis hin zu den heiligen Bündnissen im Haus des Herrn geführt werden?
Wissen, dass man ein Kind Gottes ist – und sich auch so kleiden
Unsere Kinder brauchen heutzutage mehr denn je klare Richtlinien, die ihnen zeigen, was schicklich ist. Vielerorts sind heute sämtliche Maßstäbe der Schicklichkeit und sogar der anständigen Kleidung so gut wie verschwunden. Was man früher nur in Bars oder in schlechten Zeitschriften zu sehen bekam, wird jetzt als Kindermode vermarktet – und das sogar für immer jüngere Kinder. Wenn wir also unseren Kindern erst dann etwas über Schicklichkeit erzählen wollen, wenn sie Teenager sind, ist es zu spät.
Sich den Maßstäben der Welt entgegenzustellen mag viel Mut erfordern; das gilt besonders, wenn die Kinder älter werden und sich wie ihre Altersgenossen kleiden wollen. Beginnen wir aber schon sehr früh damit, können wir unseren Kindern eine feste Grundlage mitgeben, so dass sie sich ihr Leben lang schicklich kleiden. Aus welchen Hauptpunkten setzt sich eine solche Grundlage zusammen? Fassen Sie die folgenden Evangeliumswahrheiten ins Auge und bedenken Sie, wie es sich auf die Wahl unserer Kleidung auswirkt, wenn wir uns ihrer bewusst sind.
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Ich bin ein Kind Gottes. Er hat mir meinen Körper – eine heilige Gabe – aus einem ganz bestimmten Grund gegeben. Ich soll damit sein Werk verrichten.
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Gott möchte, dass ich mich schicklich kleide. Schickliche Kleidung zeigt, woher ich komme und was für eine Bestimmung ich habe.
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Wenn ich mich schicklich kleide, kann ich mich besser auf die Absichten konzentrieren, die Gott für mein Leben hat; schickliche Kleidung hilft auch anderen Menschen, mich achtungsvoll zu behandeln.
Deutlich zeigen, wer wir sind
Eine Mutter ging einmal beim Familienabend auf diese Punkte ein. Zunächst zeigte sie ein Bild vom Salt-Lake-Tempel und eines von einem Spielkasino. Die Familie sprach darüber, wie der Architekt Form und Funktion eines Gebäudes schon bei der Planung in Einklang zu bringen sucht. Sie gingen darauf ein, dass die hohen Türme des Salt-Lake-Tempels das Auge himmelwärts lenken und zu Ehrfurcht und Andacht anregen. „Ich erklärte, wie das würdevolle Äußere und die Schönheit des Tempels ein genaues Abbild seines heiligen Zwecks sind, uns nämlich zu Gott zu führen“, sagt die Mutter.
Anschließend ging es darum, wie das Äußere des Spielkasinos den Zweck dieses Gebäudes widerspiegelt. „Wir erkannten, wie der übertriebene Prunk des Kasinos auf Unmäßigkeit hindeutet. Es drängt die Leute dazu, weltliche Vergnügungen anzustreben“, fährt die Mutter fort. Sie sprachen dann darüber, inwiefern Baumaterial, Farbgebung und Gestaltung alle zum Gesamtzweck eines Gebäudes beitragen.
„Als ich dann das Bild eines schicklich und eines unschicklich gekleideten Menschen hochhielt, verstanden die Kinder sofort, dass die Kleidung die Absichten eines Menschen widerspiegeln kann“, sagt die Mutter. Die Familie konnte sehen, wie die unschickliche Kleidung die Aufmerksamkeit auf den Körper lenkt. Sie erkannten auch, dass schickliche Kleidung den Geist, der einem Menschen innewohnt, durchscheinen lässt. „Zuletzt sprachen wir darüber, wie unsere Kleidung unsere göttliche Bestimmung als Kind Gottes entweder hervorheben oder wie sie davon ablenken kann“, fährt die Mutter fort. „Wir wollten als Familie darauf achten, dass wir durch unsere Kleidung das widerspiegeln, was wir tatsächlich sind und worum es uns geht.“
Eine Familienkultur schaffen
Es reicht nicht aus, nur über Schicklichkeit zu sprechen. Hier nun einige Vorschläge dazu, wie wir eine Familienkultur schaffen können, die unseren Kindern hilft, sich schicklich zu kleiden.
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Setzen Sie den Maßstab für die Familie, indem Sie sich selbst immer angemessen kleiden. Falls Sie schon im Tempel waren, tragen Sie Kleidung, die das Garment gänzlich bedeckt. Kleiden Sie sich, auch wenn Sie noch nicht im Tempel waren, so, wie es nach dem Tempelbesuch angemessen ist.
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Entfernen Sie aus Ihrem Zuhause alles, was das Empfinden der Kinder für Schicklichkeit trübt. Jedes visuelle Medium – Filme, Computerspiele, Fernsehen, Videos – vermittelt eine Botschaft hinsichtlich der Kleidung. Wenn sich der Lieblingspopstar Ihres Kindes freizügig kleidet, kann das Kind es ebenso machen wollen und meinen, solche Kleidung sei gar nicht so schlimm.
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Wenn Sie keine angemessene Kleidung finden, dann nähen Sie Ihrem Kind welche oder lassen Sie welche nähen, wenn das möglich ist.
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Schreiben Sie an Bekleidungsfirmen, oder gehen Sie hin und lassen Sie die Inhaber wissen, dass Sie für Ihr Kind geschmackvolle Kleidung haben wollen.
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Auch beim Sport kann Ihr Kind geschmackvoll und anständig und doch dem Anlass entsprechend gekleidet sein. Sprechen Sie, falls Ihr Kind bei einer schulischen oder außerschulischen Veranstaltung eine unschickliche Uniform bzw. ein unschickliches Kostüm tragen soll, mit dem Trainer, dem Lehrer oder dem Direktor, und bemühen Sie sich um einen angemessenen Stil. Vielleicht müssen Sie Ihrem Kind aber auch nahe legen, eine sportliche Aktivität aufzugeben, bei der Kleidung vorausgesetzt wird, die unpassend ist.
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Kaufen Sie Ihrem Kind keine unschickliche Kleidung oder etwas, was gerade noch an der Grenze des guten Geschmacks ist, bloß weil Sie wollen, dass Ihr Kind von seinen Altersgenossen akzeptiert wird. Helfen Sie dem Kind, damit umzugehen, dass es nicht wie die anderen ist. Erklären Sie ihm, dass es auf diese Weise seinen Glauben unter Beweis stellt und anderen Menschen ein Licht sein kann.
Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat uns zu einer schicklichen Lebensweise angehalten, die sich vielleicht auch von der in unserer Umgebung sonst üblichen unterscheidet: „Wir müssen unseren eigenen Stil entwickeln. … Wir müssen anders sein. Wir brauchen nichts zu tun, was uns nicht entspricht. Wir können unseren eigenen Stil und eigene Maßstäbe entwickeln. Wir können unter den Mitgliedern eine eigene Lebensweise schaffen, und wir können auch dazu beitragen, dass das ganze Gemeinwesen davon profitiert.“1
Was ist der Maßstab?
Die grundlegenden Richtlinien der Kirche in Bezug auf das, was wir nicht tragen sollen, stehen in der Veröffentlichung Für eine starke Jugend:
„Zu unschicklicher Kleidung zählen sehr kurze Hosen und Miniröcke, eng anliegende Kleidung, bauchfreie Oberteile und andere freizügige Kleidung. Die Mädchen sollen weder schulterfreie Kleidung noch Kleidung mit zu tiefen Ausschnitten noch andere freizügige Kleidung tragen. Auch die jungen Männer sollen eine anständige Erscheinung wahren. Jungen und Mädchen sollen Extreme in Bezug auf Kleidung, Erscheinungsbild und Frisur vermeiden. …
Wenn ihr euch nicht ganz sicher seid, was angemessen ist, bittet eure Eltern oder Führungskräfte um Hilfe.“2
Schicklichkeit ist eine Sache der Einstellung
Schicklichkeit ist freilich mehr als Rocklänge oder Stil. Ein geschmackloses Logo kann sogar ein Sweatshirt unschicklich machen. Zur Schicklichkeit gehören sowohl die Beweggründe als auch die Einstellung. Wer seinen Körper zur Schau stellt und die Aufmerksamkeit auf sich lenken will, sieht nicht schicklich aus, ungeachtet dessen, was er trägt. Ein nettes Aussehen und eine schickliche Einstellung bringen zum Ausdruck, dass man begreift:
„Euer Körper ist Gottes heilige Schöpfung. Achtet ihn als ein Geschenk Gottes und verunreinigt ihn auf keinerlei Weise. Durch eure Kleidung und äußere Erscheinung könnt ihr dem Herrn zeigen, dass ihr wisst, wie wertvoll euer Körper ist. Ihr könnt zeigen, dass ihr Jünger Jesu Christi seid. …
Wenn euer Erscheinungsbild ordentlich ist und ihr euch anständig kleidet, ladet ihr den Heiligen Geist ein und könnt auf eure Mitmenschen guten Einfluss ausüben.
Senkt bei keinem Anlass euren Maßstab bezüglich der Kleidung. Denn wenn ihr das tut, vermittelt ihr die Botschaft, dass ihr euren Körper verwendet, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erlangen, und dass Anstand nur dann wichtig ist, wenn es euch gerade passt.“3
Fragen vor dem Spiegel
Bevor sich Ihr Kind auf den Weg zur Schule oder sonst einer Aktivität macht, wirft es normalerweise noch einen Blick in den Spiegel und überprüft sein Erscheinungsbild. Die folgenden und ähnliche Fragen können dem Kind helfen, mehr darauf zu achten, ob es nett und schicklich gekleidet ist, als darauf, ob es modisch gekleidet ist:
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Lenkt meine Kleidung die Aufmerksamkeit auf meinen Körper oder auf meinen Glauben? Sehe ich aufreizend aus oder sehe ich nett aus?
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Bin ich so gekleidet, dass ich auf weltliche Weise Erfolg haben will, oder zeigt meine Kleidung, dass ich als Kind Gottes Achtung verdiene?
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Spiegelt meine Kleidung deutlich wider, dass ich ein Jünger Jesu Christi und Mitglied seiner Kirche bin?
Wahres Glück
Präsident Brigham Young (1801–1877) sorgte sich darum, dass seine Töchter zu weltlich wurden. Er sagte: „Ich bin es müde mit anzusehen, wie unsere [jungen] Damen einander in den Modetorheiten der Welt zu übertreffen versuchen.“ Er bat sie, sich in Kleidung und Verhalten zu bescheiden und der Weltlichkeit zu entsagen. „Ich möchte, dass sie extravaganter Kleidung entsagen… und alles ablegen, was schlecht und nutzlos ist, und alles Gute und Schöne pflegen, und zwar nicht deshalb, weil sie unglücklich sein sollen, sondern damit sie in diesem Leben und im künftigen Leben wahrhaft glücklich sein können.“4
Wenn wir unseren Kindern helfen, den unschicklichen Modeströmungen unserer Zeit zu widerstehen, helfen wir ihnen gleichzeitig auch, „alles Gute und Schöne [zu] pflegen“. Wir helfen ihnen, den Geist mehr mit sich zu haben, weil sie dann den Weg gehen, der zu den Segnungen des Tempels und des ewigen Lebens führt.
Jan Pinborough gehört zur Gemeinde East Mill Creek 4 im Pfahl East Mill Creek in Salt Lake City.
Ein Reiner Körper Und Ein Reiner Sinn
„Habt ihr jemals daran gedacht, dass euer Körper heilig ist? Ihr seid ein Kind Gottes. Euer Körper ist seine Schöpfung. … Eine gepflegte junge Frau, die körperlich und geistig rein ist, ist wahrhaft schön. Sie ist eine Tochter Gottes, auf die ihr ewiger Vater stolz sein kann. Ein gepflegter junger Mann sieht gut aus. Er ist ein Sohn Gottes, der als würdig erachtet wird, das heilige Priestertum Gottes zu tragen.“
Präsident Gordon B. Hinckley („Rat und Gebet eines Propheten für die Jugend“, Liahona , April 2001, Seite 37.)
Lasst Euch Nicht Unterkriegen
„Sie kennen den Spruch: ‚Deine Taten sind so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst.‘ Unsere Taten sprechen oft Bände. Wir müssen aufrecht stehen und dem Rat des Propheten [hinsichtlich schicklicher Kleidung] folgen. … Die Mütter können bei dieser wichtigen Frage am besten als Vorbild und Gewissen dienen. Vergessen Sie nicht, dass unsere Jugendlichen Heuchelei ebenso leicht erkennen wie den Duft von frisch gebackenem Brot. Eltern, raten Sie Ihren Söhnen und Töchtern, sich von Unanständigem nicht unterkriegen zu lassen, und stehen Sie ihnen darin zur Seite.“
Bischof H. David Burton, Präsidierender Bischof („Lass dich nicht unterkriegen“, Liahona, Januar 2002, Seite 76.)
Eine Klare Botschaft
„Ich frage mich manchmal, ob wir als Mütter nicht diejenigen sind, die unsere Kinder mit der Erwartung, beliebt und anerkannt sein zu müssen, unter Druck setzen. Wenn wir uns in unseren Wünschen dahingehend erziehen, dass unsere Maßstäbe mit denen des Herrn übereinstimmen, übermitteln wir die klare Botschaft, dass im Reich Gottes nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. … Unsere aufmerksamen Jugendlichen bemerken so etwas. Sie bemerken, wie lang Ihre Shorts sind, ob Sie Sicherheitsnadeln brauchen, um eine bestimmte Bluse tragen zu können; sie bemerken, was Sie tragen (oder nicht tragen), wenn sie im Garten arbeiten, sie bemerken, für welchen Film Sie sich an der Kinokasse anstellen.“
Sharon G. Larsen, ehemals Zweite Ratgeberin in der JD-Präsidentschaft („Fürchte dich nicht, bei uns sind mehr als bei ihnen“, Liahona , Januar 2002, Seite 78)