Gib niemals auf
Es war in den Siebzigerjahren, und mein Vater, Horacio Lacayo, war 13 Jahre alt und sehr arm. Seine Mutter sagte ihm in einem Zornesausbruch einmal, aus ihm werde wohl nie etwas werden. Das traf meinen Vater tief. Er nahm sich vor, an sich zu arbeiten, und beschloss, einiges zu ändern.
Kurz darauf lernte mein Vater die Missionare kennen, und sie erzählten ihm vom wahren Evangelium Jesu Christi. Horacio empfand den starken Wunsch, mehr darüber zu erfahren und sich taufen zu lassen. Als er das aber seinem Vater sagte, wurde dieser zornig und erklärte, sie hätten bereits eine Religion und er würde niemals zulassen, dass er sich einer anderen Kirche anschloss.
Da bat Horacio seine Schwester Maria, für ihn mit dem Vater zu sprechen, denn oft hörte ihr Vater auf sie. Horacio erzählte ihr von der Kirche und sagte ihr, er wolle sich taufen lassen. Sie wollte ihm gern helfen. Sie nahm das Formular für die Einverständniserklärung, legte es ihrem Vater vor und sagte mit Nachdruck: „Unterschreib. Das ist das Beste, was du für deinen Sohn tun kannst.“
Schließlich gab sein Vater die Erlaubnis, und Horacio wurde getauft. Doch schon bald bereute der Vater den Entschluss, und er verbot seinem Sohn, zur Kirche zu gehen. Horacio bat ihn, es sich doch noch einmal zu überlegen, aber sein Vater erklärte ihm voll Zorn, er solle das Haus verlassen und nie wiederkommen. Da zog Horacio zu seiner Tante.
Etwa ein Jahr später träumte Horacio des Nachts, sein Vater sei sehr krank und rufe nach ihm. Als Horacio sich am nächsten Morgen für die Kirche fertig machte, erzählte er seiner Tante von dem Traum. Sie sagte ihm, es sei nur ein Traum und er solle sich davon nicht beunruhigen lassen.
Als Horacio von der Kirche heimkam, war seine Tante sehr aufgeregt; sie sagte: „Ich weiß nicht, woher du das wusstest, aber dein Vater wurde bei einem Unfall verletzt. Er fragt nach dir.“ Horacio besuchte also seinen Vater, und der entschuldigte sich bei ihm und erklärte, er werde sich nicht länger gegen seine Aktivität in der Kirche stellen.
Im Lauf der Zeit schlossen sich viele Angehörige und Freunde Horacios der Kirche an. Heute sind Horacio und seine Frau Aida und ihre vier Söhne in der Kirche aktiv. Zwei Söhne sind gerade auf Mission, und einer ist kürzlich von Mission zurückgekehrt.
Wie konnte Horacio als Junge seinem Glauben treu bleiben? Er vergaß nie, dass der Herr an seiner Seite stand und ihn nicht im Stich gelassen hätte. Mein Vater gab nie auf.
Ich weiß, dass der Herr uns in unserem geistigen Ringen stärkt, so wie er das auch bei meinem Vater, Horacio Lacayo, getan hat.
Jason Lacayo gehört zur Gemeinde Camorim im Pfahl Rio de Janeiro Jacarepaguá in Brasilien. Er dient derzeit in der Chile-Mission Osorno.