Kommt, hört auf den Propheten
Thomas, die kleine Dampflokomotive
Die wundervolle Geschichte von „Thomas, der kleinen Dampflokomotive“ hörte ich zum ersten Mal, als ich etwa zehn Jahre alt war. Als Kind interessierte ich mich für diese Geschichte, weil die Wagons mit Kuscheltieren, Spielzeugclowns, Klappmessern, Puzzles, Büchern und Leckereien beladen waren. Aber die Lokomotive, die den Zug über den Berg zog, hatte eine Panne. In der Geschichte heißt es, dass eine große Lokomotive für Personenzüge vorbeikam. Sie wurde gebeten, die Wagons über den Berg zu ziehen, wollte sich aber nicht dazu herablassen, den kleinen Zug zu ziehen. Eine weitere Lokomotive kam des Weges, aber auch sie ließ sich nicht darauf ein, dem Zug über den Berg zu helfen, weil sie schließlich eine Güterlok war. Dann kam eine alte Lok vorbei, aber sie wollte nicht helfen und sagte: „Ich bin müde. Ich kann nicht. Ich kann nicht. Ich kann nicht.“
Dann kam eine kleine blaue Lok daher. Auch sie wurde gebeten, die Wagons über den Berg zu den Kindern auf der anderen Seite zu ziehen. Die kleine Lok erwiderte: „Ich bin nicht sehr groß. … Ich werde nur zum Rangieren benutzt. Ich bin noch nie über einen Berg gefahren.“ Aber sie wollte die Kinder auf der anderen Seite des Bergs nicht enttäuschen; sie sollten doch all die schönen Sachen in den Wagons bekommen. Daher sagte sie: „Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s.“ Und sie koppelte den kleinen Zug an. „Tschuck, tschuck, tschuck, tschuck“, schnaufte die kleine blaue Lok. „Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s. Ich glaub, ich kann’s.“ Mit dieser Einstellung erreichte die kleine Lok den Gipfel des Berges, fuhr die andere Seite hinunter und sagte: „Ich wusst’, ich kann’s. Ich wusst’, ich kann’s. Ich wusst’, ich kann’s. Ich wusst’, ich kann’s. Ich wusst’, ich kann’s. Ich wusst’, ich kann’s.“1
Manchmal müssen wir uns alle sehr anstrengen und mehr tun, als wir uns eigentlich zutrauen. Wie die kleine Dampflokomotive müssen wir auf dem rechten Weg gehen und unsere Talente entfalten. Um auf dem rechten Weg zu bleiben, müssen wir [unsere Priestertumsführer] ehren und unterstützen.
Ich hoffe, dass wir nicht wie die große Lokomotive für Personenzüge zu stolz sind, auszuführen, was uns aufgetragen wird. Ich hoffe auch, dass wir uns nicht wie die Güterlok weigern, mehr zu dienen als unbedingt nötig.
Ich hoffe, wir können alle so sein wie „Thomas, die kleine Dampflokomotive“. Sie war nicht sehr groß, wurde nur zum Rangieren benutzt und war noch nie über einen Berg gefahren, aber sie war dazu bereit. Die kleine Lok koppelte den liegen gebliebenen Zug an, tuckerte über den Gipfel, rollte den Berg hinunter und sagte: „Ich wusst’, ich kann’s.“ Jeder von uns muss Berge erklimmen, die er noch nie zuvor erklommen hat.
Nach einer Ansprache anlässlich der Generalkonferenz im Oktober 2002.