2004
Ich war Atheistin
Oktober 2004


Ich war Atheistin

Mein Mann, Yves, ließ sich 1989 taufen und wurde Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Ich war Atheistin und verstand das Evangelium nicht. Selbst als ich mir zusammen mit meinem Mann alle Lektionen der Missionare anhörte, beeindruckte mich das, was sie sagten, nicht im Geringsten.

Bald wurde mir klar, dass es meinem Mann mit dem Evangelium ernst war. Er hatte das Rauchen aufgegeben und trank keinen Alkohol mehr; ich wartete ab, wie lange er durchhalten würde. Einige Jahre zuvor hatte er schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, aber er schaffte es nur drei Monate, dann fing er wieder an.

Nach Yves’ Taufe kamen die Missionare jede Woche zu uns. Sie wollten mich im Evangelium unterweisen und mit mir im Buch Mormon lesen, was jedoch nicht von großem Erfolg gekrönt war.

Dann las ich eines Tages allein im Buch Mormon und rauchte dabei. Ich konnte mich nicht konzentrieren, legte meine Zigarette beiseite und sammelte mich. Wieder begann ich zu lesen, und dieses Mal konnte ich verstehen, was ich las. Ich verstand es nicht nur – ich wollte mehr wissen.

In dieser Nacht hatte ich einen eigenartigen, aber auch schönen Traum. Ich glaube, der Erretter forderte mich auf, mich seiner Kirche anzuschließen. Als ich wach wurde, lächelte ich und fühlte mich sehr wohl.

Die Monate vergingen und mein Mann hielt sich weiterhin an das Wort der Weisheit. Ich sagte mir, es werde wohl einen guten Grund dafür geben, aber in meinem Leben veränderte ich nichts.

Anfang 1990 freundete ich mich mit zwei Missionarinnen an. Sie fasteten und beteten, dass auch ich mit dem Rauchen aufhören würde. Für mich war das außerordentlich schwierig, denn ich hatte seit 22 Jahren geraucht und rauchte etwa 40 Zigaretten am Tag. Schließlich sagte ich ihnen: Wenn ich die Schachtel aufgebraucht habe, höre ich auf und lasse mich taufen.

Am 1. April 1990 gab ich das Rauchen auf und ließ mich eine Woche später taufen. Ich freue mich sehr, dass ich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehöre. Ich bin dankbar für meinen Mann, der seine Gewohnheiten auf Dauer geändert und mir so den Weg gewiesen hat.

Nicole Germe gehört zur Gemeinde Calais im Pfahl Lille in Frankreich.