Familiennachmittage
Irma de Mackenna, Chile
Als ich einmal in der Kirche war, vertraute mir eine der Schwestern an, dass sie sich einsam fühlte. Genau wie sie war auch ich Witwe und wohnte allein. Plötzlich kam mir eine Idee: Warum kamen wir nicht montags zusammen und hielten den Familienabend ab? Wir könnten auch andere Schwestern dazu einladen, die ebenfalls allein wohnten.
Ich hörte mich ein wenig um und fand acht Frauen in unserer Gemeinde, die als Teilnehmerinnen in Frage kamen. Sechs von ihnen waren Witwen, eine war alleinstehend und eine hatte einen Mann, der nicht der Kirche angehörte.
Mit der Genehmigung meines Bischofs organisierte ich für uns alle, dass wir „Familiennachmittage“ abhalten konnten. (Wir treffen uns früh am Nachmittag, da die meisten von uns nicht mehr gut sehen können und ungern im Dunkeln aus dem Haus gehen.) Wir wechseln uns als Gastgeberinnen ab und bereiten eine kurze Lektion vor. Vielleicht ist das Wichtigste, was daraus hervorgeht, das Gefühl wahrer Freundschaft, das uns in schwesterlicher Liebe miteinander verbindet.
Jede von uns wartet sehnsüchtig auf unseren nächsten „Familiennachmittag“. Wir freuen uns daran, das Evangelium gemeinsam zu erforschen, und wir genießen wunderbare Freundschaften, die unseren Glauben und unsere Liebe zum Herrn Jesus Christus festigen.