Du bist ein Vorbild für deine Freunde
Unsere Freunde können uns beeinflussen. Wenn wir nach dem Evangelium leben, können wir aber auch einen guten Einfluss auf sie haben.
Ich war immer beeindruckt von den Veränderungen, die das Beispiel meines Bruders bei einigen seiner Klassenkameraden bewirkt hat. Durch ihre Freundschaft mit ihm sind sie bessere Menschen geworden. Durch sein Beispiel habe ich gelernt, dass der Spruch „Achte darauf, wen du als Freund wählst, denn es ist wahrscheinlich, dass du ihm ähnlich wirst“ auch bedeuten kann „Achte darauf, wen du als Freund wählst, denn es ist wahrscheinlich, dass er dir ähnlich wird.“
Während der gesamten Schulzeit hatte ich die gleichen Freunde. Aber in einem Jahr kam ein neuer Schüler an unsere Schule, der, anders als ich, sehr beliebt war. Aber irgendwie freundeten wir uns doch an. In den darauffolgenden Monaten wuchs die Freundschaft, bis wir die besten Freunde waren.
Ich ging immer gleich nach der Schule zum Seminar. Einmal fragte er mich, wo ich denn jeden Tag hingehe. Ich beschloss, ihm alles über die Kirche zu erzählen, aber an seinem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass dies nicht der beste Weg war, mit ihm darüber zu sprechen. Also hörte ich auf, so eindringlich auf ihn einzureden.
Einige Monate später besuchten uns die Missionare zu Hause, als ich gerade mit ein paar Freunden über den Hausaufgaben saß. Dieser Freund war auch dabei, also bat ich die Missionare, ein wenig über die Kirche zu sprechen. Er hörte interessiert zu. Er hatte erkannt, dass es in meinem Leben einiges gab, das anders war als bei ihm und anderen Freunden, und er wollte herausfinden, warum das so war. Er kam zur Kirche, zu den JM-Aktivitäten und zum Seminar und sah, dass alle meine Freunde in der Kirche den gleichen Prinzipien folgten wie ich. Bald entschloss er sich, sich taufen zu lassen.
Bei seiner Taufe bat ihn der Bischof, sein Zeugnis zu geben. Er stand auf und sagte: „Dass ich heute hier stehe, verdanke ich einem Freund und dem Umstand, dass er anders war als andere. Ich hoffe, dass man auch euch anmerken kann, was ihr anders macht.“
Hoffentlich versuchen wir alle, anderen ein Freund zu sein, ob sie so sind wie wir oder nicht. Wir wissen nie, bei wem es wahrscheinlich ist, dass er – wie wir – ein Mitglied der wahren Kirche des Herrn wird.