2009
Wie man mit anderen umgehen soll
September 2009


Von Freund zu Freund

Wie man mit anderen umgehen soll

Nach einem Gespräch mit Elder Francisco J. Viñas von den Siebzigern, derzeit Präsident des Gebiets Karibik; das Gespräch führte Sarah Cutler

„Dient einander in Liebe!“ (Galater 5:13.)

Francisco J. Viñas

Wie schafft man eine ewige Familie? Der erste Schritt ist, dass man von seinen Eltern lernt. Meine Eltern ließen sich 1951 taufen, da war ich vier Jahre alt. Wir gehörten zu den ersten Mitgliedern der Kirche in Uruguay.

Von meinen Eltern habe ich gelernt, wie man mit anderen Menschen umgeht. Sie haben mir beigebracht, auf jeden zuzugehen, auch auf Menschen, die nicht aus unserem Land oder unserem Kulturkreis stammen. Einmal kam ein norwegischer Schiffskapitän nach Uruguay. Er war allein, ohne seine Familie. Meine Familie lud ihn ein, bei uns zu wohnen. Es wohnten schon viele Leute in unserem kleinen Haus, aber wir nahmen noch jemanden auf.

Indem ich sah, wie sich meine Eltern anderer Menschen annahmen, lernte ich einen einfachen Grundsatz des Evangeliums Jesu Christi: Sei freundlich zu anderen, behandle sie gut und verurteile sie nicht. Sei nett und hilf Menschen, wenn sie Hilfe brauchen.

Ich beobachtete auch, wie meine Eltern in der Kirche dienten und wie sie die Missionare unterstützten. Noch ehe ich als Priestertumsführer berufen wurde, hatte ich bereits zu Hause eine hervorragende Schulung bei meinen Eltern durchlaufen.

Je eher ihr anfangt, nach dem Evangelium zu leben, desto besser wird euer Leben verlaufen. Eines Tages werdet ihr dann die gleichen Grundsätze des Evangeliums und diese Traditionen an eure Kinder und deren Kinder weitergeben. Ihr könnt eine neue Generation einer ewigen Familie anfangen, wenn ihr die Grundlagen des Evangeliums lernt.

Das Vorbild meiner Eltern war für mich und meine Familie von großem Wert. Ich hoffe, dass dies auch bei den künftigen Generationen so sein wird. Meine Frau und ich haben eine wunderbare Beziehung zu unseren Kindern. Wir haben versucht, ihnen das beizubringen, was meine Eltern mich gelehrt haben: Wenn man anderen Liebe schenkt und ihnen hilft, wird man gesegnet. Unsere Kinder hatten viele Herausforderungen, doch sie alle wurden im Tempel gesiegelt. Sie sind in der Kirche aktiv, und wir hoffen, dass sie dieses Erbe an die nächste Generation weitergeben.

Meine Enkelkinder sind die vierte Generation meiner Familie, die der Kirche angehört. Wir hoffen, dass wir auch ihnen beibringen können, andere zu respektieren, ihnen zu helfen und sie aufzurichten. Wir arbeiten daran, eine Familie zu schaffen, die auf Glauben an Jesus Christus beruht und auf einem starken Zeugnis von seinem Evangelium.

Illustrationen von Dilleen Marsh