Dienst in der Kirche

Wer, ich? Unterrichten?

Den Unterricht hält heute [setzen Sie Ihren Namen ein].“ Wenn Sie nächsten Sonntag in der Kirche diese Ankündigung hören würden, wären Sie da ängstlich oder selbstsicher?

Früher oder später wird jedes Mitglied der Kirche ein Lehrer. Vielleicht in der PV, in der FHV oder in einem Priestertumskollegium, beim Besuchs- oder Heimlehren oder beim Familienabend. Für viele, die neu in der Kirche sind, mag es ungewohnt sein zu unterrichten. Aber auch Mitglieder, die schon oft unterrichtet haben, fragen sich vielleicht, wie sie selbstbewusster und erfolgreicher Menschen zum Guten lenken können.

Hier ein paar einfache Anregungen, die uns allen helfen können, unsere Lehrberufung zu erfüllen:

1. Das Gebet ist beim Unterrichten ein wichtiges Hilfsmittel. Beten Sie jedes Mal demütig um die Führung des Heiligen Geistes, wenn Sie eine Lektion vorbereiten. Verlassen Sie sich auf die Verheißung des Herrn an alle Lehrer: „Der Geist wird euch durch das Gebet des Glaubens gegeben.“ (LuB 42:14.)

2. Zu fast jeder Lektion gibt es im Leitfaden mehr Material, als Sie im Unterricht behandeln können. Lesen Sie die Lektion durch und wählen Sie gebeterfüllt ein, zwei Grundsätze aus, die Ihnen für Ihre Schüler am wichtigsten erscheinen.

3. Befassen Sie sich gebeterfüllt mit den Schriftstellen, die zur Lektion gehören, geben Sie Beispiele dazu und erklären Sie die Grundsätze. Das Wort Gottes kann „eine mächtigere Wirkung auf den Sinn des Volkes … [haben] als … sonst etwas“ (Alma 31:5).

4. Trösten Sie sich damit, dass Sie nicht alles über die Lektion wissen müssen, um ein guter Lehrer zu sein. Bereiten Sie einfache Fragen vor, die Ihren Schülern die Gelegenheit geben, über ihre Erfahrungen und Einsichten zu sprechen. Das können die bewegendsten und einprägsamsten Momente Ihres Unterrichts werden.

5. Als Lehrer sind Sie auch dazu berufen, zu lernen. Um das Evangelium zu lehren, „ist erforderlich, dass wir uns eifrig bemühen, unser Verständnis zu erweitern und unsere Fähigkeiten zu vergrößern – und das alles in dem Wissen, dass der Herr uns groß machen wird, wenn wir so lehren, wie er es uns geboten hat“.¹

Weitere Anregungen für den Unterricht finden Sie in dem Leitfaden Lehren, die größte Berufung.

Anmerkung

1. Lehren, die größte Berufung, Seite 4

Anregungen für Führungsbeamte

Wenn Sie einer Präsidentschaft angehören, sollten Sie auf jeden Fall dabei sein, wenn jemand, der als Lehrer oder in einer anderen Funktion in Ihrer Organisation berufen wurde, eingesetzt wird. Dann vereinbaren Sie ein Treffen, um:

1. die Aufgaben, die zu dieser neuen Berufung gehören, zu erklären

2. den Leitfaden oder das Material für Führungsbeamte auszuhändigen

3. Unterstützung und weitere Schulungen anzubieten

4. dem neu berufenen Mitglied Ihren Dank auszudrücken und Ihr Vertrauen auszusprechen

Wie ich mich vorbereiten würde

„[Ich] würde am Sonntag zuvor das betreffende Thema durchlesen und anfangen, darüber zu beten. Dann kann ich eine ganze Woche lang beten, nach Inspiration trachten, nachdenken, lesen und auf Beispiele im wirklichen Leben achten, die meine Botschaft lebendig machen. Fertig werden Sie mit der Lektion so früh noch nicht, aber Sie werden staunen, wie viel Ihnen unter der Woche einfällt, wie viel Gott Ihnen gibt. Sie werden spüren, was Sie gebrauchen können, wenn Sie Ihre Vorbereitungen abschließen.“

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Lehren und lernen in der Kirche“ (weltweite Führerschaftsschulung vom 10. Februar 2007), Liahona, Juni 2007, Seite 58.