Auserwählt zu dienen: Sie!
Die Erste Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat alle Einheiten der Kirche aufgerufen, das 75. Jubiläum des Wohlfahrtsprogramms der Kirche mit einem eigenen Dienstprojekttag im Jahr 2011 zu begehen.
„Das Dienstprojekt kann jederzeit bis zum Ende dieses Jahres stattfinden. Die Dauer hängt von der Art des Projekts ab“, heißt es in einem Schreiben der Ersten Präsidentschaft.
Der Aufruf zu dienen ergab sich aus der Konferenzansprache von Präsident Henry B. Eyring in der Samstagvormittagsversammlung der Frühjahrs-Generalkonferenz.
„Das Gefühl der Einigkeit wird die guten Resultate Ihres Dienstes vervielfachen“, sagte Präsident Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Dieses Gefühl der Einigkeit wird in den Familien, in der Kirche und in der Gesellschaft wachsen und noch lange nachwirken, wenn das Projekt schon beendet ist.“ („Gelegenheiten, Gutes zu tun“, Liahona, Mai 2011, Seite 25.)
Die Erste Präsidentschaft hat für Mitglieder, die ein Dienstprojekt planen, Richtlinien herausgegeben. Unter anderem soll die Allgemeinheit einbezogen werden, die Vollzeitmissionare können hinzugebeten werden und man soll sich Projekte ausdenken, an denen Familien und Einzelne teilnehmen können. Außerdem wird empfohlen, Werbung für das Dienstprojekt zu machen, um Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken.
Viele Gemeinden, Zweige, Distrikte und Pfähle sind dem Aufruf bereits nachgekommen. Einige Dienstmannschaften streiften sich gelbe Hemden von den Mormon Helping Hands über, während andere einfach so die Ärmel hochkrempelten. Doch von Blutspenden bis zur Verschönerung öffentlicher Gebäude: Die Reaktion der Mitglieder war überwältigend!
Elder Walter F. González von der Präsidentschaft der Siebziger, der für die Angelegenheiten der Kirche im Gebiet Nordamerika Südost zuständig ist, machte 2009 einen Anfang, als er erstmals jede Gemeinde in seinem Gebiet zu einem Dienstprojekttag aufrief.
Seitdem haben die Mitglieder im Süden der Vereinigten Staaten jedes Jahr einen Dienstprojekttag durchgeführt. Elder González zeigte sich erfreut darüber, dass nun jede Gemeinde in der Kirche dieses Jahr Gelegenheit dazu erhält.
„Wir dienen, weil das eine christliche Eigenschaft ist, und man hat dadurch auch die Chance, Christus ein wenig ähnlicher zu werden – man macht das Dienen zu einer Lebenseinstellung, einer natürlichen Gewohnheit“, sagte er. „Wenn wir ohne Rücksicht auf Religion, Glaubensansichten oder Hautfarbe dienen, wird die Hand, die wir zur Hilfe reichen, eine Verbindung; wir fördern damit unsere Beziehungen zur Allgemeinheit.“
In Jacksonville in Florida kamen elf Gemeinden am 16. April dem Aufruf nach, zu dienen – mit Lebensmittelspenden und Blutspenden. Einige Gemeindehäuser der Kirche wurden als Sammelplatz für Lebensmittel genutzt, während in anderen Blutspendestationen eingerichtet wurden.
Mit Kettensägen bewaffnete Mitglieder der Gemeinde Jonesboro in Georgia versammelten sich am 14. Mai auf der Stately-Oaks-Plantage, dem legendären Drehort des Films Vom Winde verweht, um abgebrochene Äste wegzuschaffen.
In der letzten Aprilwoche taten sich Mitglieder in Kalifornien und Hawaii mit freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung zusammen, um den jährlichen Tag der Mormon Helping Hands abzuhalten.
Im kalifornischen San Diego beteiligten sich 150 Freiwillige an der Reinigung von 3000 Grabsteinen im Fort Rosecrans Memorial Park, einem Kriegsgräberfriedhof.
In Palos Verdes, ebenfalls in Kalifornien, schlossen sich die Mitglieder einer gemeinnützigen Organisation namens „Clean San Pedro“ (sauberes San Pedro) an, um in der Stadtmitte von San Pedro Straßen und Gehwege zu fegen und sauber zu machen. Dabei kamen über 900 Kilo Abfall zusammen.
Der Leiter von „Clean San Pedro“, Steve Kleinjan, meinte dazu: „Wir arbeiten gern mit dieser Kirche. Da kommen immer eine Menge Freiwillige zusammen.“
Die Mitglieder des Pfahles Charlotte Süd in North Carolina kamen dem Aufruf der Ersten Präsidentschaft, 2011 einen Dienstprojekttag durchzuführen, dadurch nach, dass sie gemeinsam mit einem dortigen Wohltätigkeitsverein eine Sammlung für Geschenkkörbe veranstalteten.
Am ganzen Ort wurden über 2000 Papiertüten mit Listen dringend benötigter Gegenstände aufgehängt. Eine Woche später sammelten an die 130 Freiwillige in 150 Stunden die Tüten wieder ein und schenkten die Gegenstände Familien, die nach der Obdachlosigkeit wieder eine Wohnung gefunden hatten.
Die PV-Kinder aus einer Gemeinde im Pfahl fertigten für die Familien Schilder mit der Aufschrift „Willkommen zu Hause!“ an.
In Georgia kam am Samstag, dem 21. Mai, die Gemeinde Griffin zusammen, um ein Obdachlosenheim am Ort, das House of Hope, außen und innen auf Vordermann zu bringen.
In Clinton in Missouri trafen sich die Heiligen der Letzten Tage, um den Zoo von Jackson zu verschönern. Sie mulchten die Blumenrabatten, malerten und nahmen Reparaturen vor.
Elder González wies darauf hin, dass die Dienstprojekte nicht nur für die Mitglieder ein Segen sind, sondern auch für alle anderen.
„Es gibt so viele Möglichkeiten, der Allgemeinheit zu dienen und eine Verbindung herzustellen“, sagte er. „Und wenn wir anderen dienen, zeigt sich auch die Hand des Herrn im Leben unserer Mitglieder.“