Geschichten von der Konferenz
Die ehrlichen Herzens sind, lernen das Evangelium kennen
Aus der Ansprache „Wir sind eins“, Liahona, Mai 2013, Seite 62f.
Ich wurde 1955 Offizier in der amerikanischen Luftwaffe. Der Bischof an meinem Heimatort gab mir einen Segen, kurz bevor ich zu meinem ersten Stationierungsort in Albuquerque, New Mexico, abreiste.
In dem Segen sagte er, dass meine Zeit in der Luftwaffe ein Missionsdienst sein werde. An meinem ersten Sonntag dort besuchte ich erstmals den Zweig Albuquerque 1. Ein Mann kam auf mich zu, stellte sich als der Distriktspräsident vor und sagte mir, dass er mich als Distriktsmissionar berufen werde.
Ich sagte ihm, dass ich nur für einige Wochen während der Ausbildung dort bleiben werde, bis man mich an einen anderen Ort irgendwo in der Welt schicken würde. Er erwiderte: „Davon weiß ich nichts, wir haben aber die Aufgabe, Sie zum Dienen zu berufen.“ Mitten in meiner militärischen Ausbildung – anscheinend durch einen Zufall – wurde ich aus den vielen hundert Offizieren, die dort geschult wurden, ausgewählt, am Hauptquartier den Platz eines Offiziers einzunehmen, der unerwartet verstorben war.
Und so konnte ich in den ersten zwei Jahren, die ich dort war, mein Amt ausüben. An den meisten Abenden und an jedem Wochenende legte ich Menschen, die von den Mitgliedern zu uns gebracht wurden, das Evangelium Jesu Christi dar.
Meine Mitarbeiter und ich leisteten durchschnittlich 40 Stunden Missionsarbeit pro Monat, ohne dass wir auch nur ein einziges Mal an eine Tür klopfen mussten, um Zuhörer zu finden. Die Mitglieder packten uns den Teller so voll, dass wir öfters zwei Familien an einem Abend belehrten. Ich sah mit eigenen Augen, welche Macht im wiederholten Aufruf der Propheten liegt, dass jedes Mitglied ein Missionar sein soll, und was sich daraus Gutes ergibt.
An meinem letzten Sonntag in Albuquerque wurde der erste Pfahl in der Stadt gegründet. Jetzt steht dort ein heiliger Tempel, ein Haus des Herrn – in einer Stadt, wo wir uns einst in einem einzigen Gemeindehaus mit Heiligen versammelten, die ihre Freunde zu uns brachten, damit sie das Evangelium kennenlernten und das Zeugnis des Geistes spürten. Diese Freunde fühlten sich in der wahren Kirche des Herrn willkommen und zu Hause.“