2013
Gläubig vorwärts
August 2013


Gläubig vorwärts

Was macht man, wenn man eine Entscheidung treffen muss, darüber gebetet hat, sich aber dennoch unsicher ist?

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat festgestellt: „[Es ist eine] eindeutige und … höchst ernüchternde [Tatsache], dass jedem großen Augenblick – ganz sicher jedem großen geistigen Augenblick – Unglück, Widerstand und Finsternis vorangehen [oder nachfolgen] können.“ („Werft also eure Zuversicht nicht weg“, Liahona, Juni 2000, Seite 34.)

Widerstand bedeutet jedoch nicht, dass der Vater im Himmel Sie verlassen hat. Er ist da, und er wird Sie führen. Manchmal müssen wir glaubensvoll vorwärtsgehen, bis der Weg vor uns erleuchtet wird. Hier äußern neuzeitliche Propheten ihre Gedanken dazu, was es heißt, geduldig auf Antworten und Führung zu warten.

Gehen Sie bis zum Ende des Lichtstrahls

Präsident Boyd K. Packer

„Kurz nachdem ich als Generalautorität berufen worden war, bat ich Elder Harold B. Lee um einen Rat. Er hörte sich mein Problem aufmerksam an und schlug vor, ich solle mich doch an Präsident David O. McKay wenden. Präsident McKay gab mir einen Rat, wie ich vorgehen solle. Ich wollte seinen Rat gern befolgen, sah aber keine Möglichkeit, seinen Rat umzusetzen.

Ich ging wieder zu Elder Lee und sagte ihm, ich sähe keine Möglichkeit, den Weg einzuschlagen, der mir geraten worden sei. Er erwiderte: ‚Ihr Problem ist, dass Sie das Ende von Anfang an sehen wollen.‘ Darauf sagte ich, ich würde gern zumindest die nächsten ein, zwei Schritte sehen. Da sagte er etwas, was ich nie vergessen habe: ‚Sie müssen lernen, bis ans Ende des Lichtstrahls zu gehen und dann ein paar Schritte in die Dunkelheit hineinzugehen – dann wird das Licht erscheinen und Ihnen den Weg weisen.‘ Anschließend zitierte er diese 17 Wörter aus dem Buch Mormon:

‚Bestreitet nicht, weil ihr nicht seht, denn ein Zeugnis empfangt ihr erst, nachdem euer Glaube geprüft ist.‘“ (Ether 12:6.)

Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, „The Edge of the Light“, BYU Magazine, März 1991, magazine.byu.edu

Machen Sie zuversichtlich weiter

Elder Richard G. Scott

„Was machen Sie, wenn Sie sich gut vorbereitet haben, inbrünstig gebetet haben, eine angemessene Zeit auf eine Antwort gewartet haben und trotzdem keine Antwort empfinden? Sie können Ihre Dankbarkeit ausdrücken, wenn das geschieht, denn es ist ein Beweis[, dass Gott Ihnen vertraut]. Wenn Sie würdig leben und Ihre Entscheidung mit den Lehren des Erlösers übereinstimmt und Sie handeln müssen, dann fahren Sie vertrauensvoll fort. Wenn Sie für die Eingebungen des Geistes empfänglich sind, wird das eine oder andere sicherlich zur gegebenen Zeit eintreten: Entweder wird eine Gedankenstarre folgen, als Hinweis auf eine falsche Entscheidung, oder Sie werden den Frieden oder das Brennen im Herzen fühlen, das bestätigt, dass Ihre Entscheidung richtig war. Wenn Sie rechtschaffen leben und vertrauensvoll handeln, wird Gott Sie nicht zu weit gehen lassen, ohne Sie zu warnen, wenn Sie die falsche Entscheidung getroffen haben.“

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Nutzen wir die erhabene Gabe des Gebets“, Liahona, Mai 2007, Seite 10

Lassen Sie sich nicht von Angstgefühlen leiten

Präsident James E. Faust

„Lassen wir uns nicht von Angstgefühlen leiten. Denken wir immer daran, dass wir guten Mutes sein, auf Gott vertrauen und ein würdiges Leben führen sollen, sodass er uns leiten kann. Wir alle haben das Recht auf Inspiration, die uns durch die Bewährungszeit hier auf der Erde führt. Mögen wir so leben, dass unser Herz jederzeit für die Eingebungen und den Trost des Heiligen Geistes offen ist.“

Präsident James E. Faust (1920–2007), Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, „Habt keine Angst“, Liahona, Juli 2002, Seite 6

Warten Sie geduldig auf Offenbarung

Elder David A. Bednar

„So wie das Licht beim Sonnenaufgang allmählich zunimmt, ist es, wenn man von Gott eine Botschaft ‚Zeile um Zeile …, Weisung um Weisung‘ (2 Nephi 28:30) empfängt. Meistens empfängt man Offenbarung nach und nach, in kleineren Schritten. Sie wird uns gemäß unserem Wunsch und unserer Würdigkeit und Vorbereitung zuteil. Solche Mitteilungen vom Vater im Himmel fallen allmählich und auf sanfte Weise ‚auf [unsere Seele] wie der Tau vom Himmel‘ (LuB 121:45).“

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Der Geist der Offenbarung“, Liahona, Mai 2011, Seite 88

Gott wird Ihnen helfen

Präsident Dieter F. Uchtdorf

„In [einem] gut ausgefüllten Lebensabschnitt berief mich Elder Joseph B. Wirthlin als Pfahlpräsident.

Während des Interviews gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Vor allem war da immer wieder die Sorge, dass ich wohl nicht die Zeit aufbringen könne, die diese Berufung erforderte. Die Berufung stimmte mich demütig und ich fühlte mich auch geehrt, dennoch überlegte ich kurz, ob ich sie vielleicht ablehnen solle. Das war aber nur ein flüchtiger Gedanke, denn ich wusste ja, dass Elder Wirthlin von Gott berufen war und dass er das Werk des Herrn tat. Was blieb mir also anderes übrig, als sie anzunehmen?

Es gibt Zeiten, da müssen wir uns voller Glauben in die Dunkelheit hinauswagen und darauf vertrauen, dass Gott uns bei jedem Schritt festen Boden unter die Füße legt. Und so nahm ich die Berufung frohen Herzens an und wusste, dass Gott mir helfen würde.“

Präsident Dieter F. Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, „Das Warum beim Dienen im Priestertum“, Liahona, Mai 2012, Seite 59