Mein innigstes Gebet
Jaimee Lynn Chidester, Utah
Es war mein erstes Semester am College, und ich hatte einen Nebenjob in einem Kiosk in einer Kleinstadt. Ich arbeitete in der Spätschicht, die um 23 Uhr endete. Eigentlich war es eine recht sichere Gegend, aber trotzdem war ich oft nervös, wenn ich ganz alleine den Kiosk abschloss.
Eines Abends war mir besonders mulmig zumute. Nachdem ich den Kiosk aufgeräumt hatte, ging ich zur Kasse, um sie zu schließen. Plötzlich überkam mich große Angst. Es gab keinen logischen Grund dafür, aber ich konnte das beklemmende Gefühl nicht abschütteln. Ich wollte nicht überreagieren, indem ich die Polizei verständigte, aber ich wünschte mir auch Schutz, falls tatsächlich Gefahr drohte.
So kniete ich nieder und betete. Ich sagte dem Vater im Himmel, dass ich Angst habe und nicht wisse, was ich tun solle. Es war das innigste Gebet, das ich je gesprochen habe.
Als ich mich wieder erhob, bemerkte ich einen Wagen, der an die Zapfsäule heranfuhr, die dem Kiosk am nächsten war. Überrascht und erleichtert stellte ich fest, dass ein Polizist ausstieg. Als er seine Kreditkarte hervorzog, um das Polizeiauto zu betanken, wandte ich mich rasch meinen verbleibenden Aufgaben zu. Ich wollte mir die schützende Gegenwart des Polizisten zunutze machen und so viel wie möglich erledigen, ehe er mit dem Tanken fertig war. Nachdem er getankt hatte, blieb er noch im Auto sitzen und führte ein Telefongespräch. Als ich abschloss und in mein Auto stieg, war er immer noch da. Schließlich fuhren wir gleichzeitig los.
Auf dem Heimweg dachte ich staunend darüber nach, wie schnell mein Gebet erhört worden war. Demütig dankte ich dem Vater im Himmel, dass er mir zugehört hatte. Mir war beigebracht worden, dass ich eine Tochter Gottes bin, aber noch nie hatte ich Gottes Liebe so unmittelbar und greifbar gespürt wie an diesem Abend. Der innere Friede, den ich verspürte, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Ich weiß, dass der Herr mich segnet, wenn ich Glauben habe und ihn um Hilfe bitte.