Ich erkannte die Stimme des Propheten
Miriam Ruiz, Utah
Etwa drei Monate, nachdem ich von meiner Heimat Mexiko in die Vereinigten Staaten gezogen war, um dort die Universität zu besuchen, suchte ich eines Sonntagabends im Radio nach einem Sender mit erbaulicher Sonntagsmusik. Eine vertraute Stimme bei einem örtlichen Sender ließ mich innehalten.
Ich vermutete, dass es die Stimme von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) war, der damals Präsident der Kirche war. Aber eigentlich war es seltsam, dass ich ihn an der Stimme erkannte. Üblicherweise hörte ich die Generalkonferenz, die CES-Andachten und sonstige Übertragungen der Kirche ja immer in der spanischen Übersetzung an. Und dennoch wusste ich, dass dies die Stimme Präsident Hinckleys war.
Mein Englisch war noch nicht gut genug, und ich verstand daher nicht, was er sagte, aber ich hörte mir die Ansprache im Radio trotzdem an. Seine Stimme vermittelte mir ein Gefühl inneren Friedens. Als die Ansprache zu Ende war, sagte der Radiosprecher: „Präsident Gordon B. Hinckley hat soeben zu uns gesprochen.“
Ich wusste, dass der Herr durch seine Diener spricht und dass die Botschaft dieselbe ist, ob sie durch seine eigene Stimme oder durch die Stimme seiner Diener an uns ergeht (siehe LuB 1:38).
Ich dachte, dass es seltsam war, dass ich Präsident Hinckley an der Stimme erkannt hatte, und mir wurde bewusst, dass ich immer in der Lage sein wollte, die Stimme zu erkennen, durch die der Herr zu seinen Kindern spricht – aus welcher Quelle sie auch gerade kommt.
„Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir“, sagte der Erlöser (Johannes 10:27).
In einer Welt der vielen Stimmen und „Sender“ werde ich hoffentlich immer so eingestellt sein, dass ich die Stimme meines Hirten und seiner Diener erkenne und bereitwillig ihrem Rat folge.