Der neue und immerwährende Bund
Wenn wir den neuen und immerwährenden Bund verstehen und dementsprechend leben, werden wir ewiges Leben ererben.
FOTO DER KONFIRMIERUNG von Sarah Carabine Jenson; rechts unten: Foto eines Ehepaars vor dem Los-Angeles-Kalifornien-Tempel von Jerry Garns; HINTERGRUNDFOTOS VON iStock/Thinkstock
Der Zweck des Lebens
Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn oder eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern.1 Durch den Erlösungsplan des Vaters im Himmel erhält jeder die Möglichkeit, das ewige Leben zu empfangen, nämlich das Leben, das Gott selbst führt.2 Eine größere Gabe gibt es nicht.3 Wer den Erlösungsplan kennt, weiß, worin der Zweck des Lebens besteht. Wenn wir uns an ihm ausrichten, treffen wir unsere Entscheidungen aus dem Blickwinkel der Ewigkeit.
Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Plan und seine Bedeutung für das Erdenleben in einem Artikel in der Ausgabe des Liahonas vom Oktober 2015 in eindrucksvoller Weise besprochen.4 Zum Plan des Vaters gehörte, dass er den neuen und immerwährenden Bund einführte. So sollte es seinen Söhnen und Töchtern ermöglicht werden, in seine Gegenwart zurückzukehren und ewiges Leben zu ererben.
In seinem Geleitwort zum Buch Lehre und Bündnisse sagt der Herr: „Darum habe ich, der Herr, der das Unheil kennt, das über die Bewohner der Erde kommen soll, meinen Knecht Joseph Smith jun. aufgerufen und aus dem Himmel zu ihm gesprochen[,] damit
mein immerwährender Bund aufgerichtet werde.“5
Dieser Bund, vom Herrn oftmals als „neuer und immerwährender Bund“ bezeichnet, umfasst die Fülle des Evangeliums Jesu Christi einschließlich aller heiligen Handlungen und Bündnisse, die für die Erlösung des Menschen unabdingbar sind.6 Ein wesentlicher Zweck der Wiederherstellung bestand darin, den neuen und immerwährenden Bund des Herrn auf der Erde aufzurichten. Dennoch ist so manchem Mitglied der Kirche nicht klar, welche Bedeutung dieser Bund hat und was denen Gutes verheißen ist, die in ihm verbleiben. Der vorliegende Artikel soll zu einem besseren Verständnis des neuen und immerwährenden Bundes beitragen und uns allen helfen, noch besser danach zu leben, damit wir ewiges Leben ererben mögen. Darüber hinaus soll dargelegt werden, wie sich die ewige Ehe, die zu den wichtigsten heiligen Handlungen und Bündnissen des Evangeliums zählt, in den neuen und immerwährenden Bund des Evangeliums einfügt.
Die Bedeutung und der Zweck des neuen und immerwährenden Bundes
Ein Bund im Sinne des Evangeliums ist ein Abkommen, ein Vertrag oder eine Vereinbarung zwischen Gott und einem oder mehreren Menschen. Man empfängt ihn, indem jemand mit Priestertumsvollmacht heilige Handlungen des Priestertums vollzieht und man sich bereiterklärt, die dem Bund zugrunde liegenden Bestimmungen und Bedingungen einzuhalten. Diese Bestimmungen und Bedingungen werden von Gott festgeschrieben.7
Der neue und immerwährende Bund ist „die Gesamtsumme aller Bündnisse und Verpflichtungen im Evangelium“8, die vor alters gegeben wurden9 und in den Letzten Tagen auf der Erde wiederhergestellt wurden. In Lehre und Bündnisse 66:2 heißt es dazu: „Wahrlich, ich sage dir: Gesegnet bist du, da du meinen immerwährenden Bund angenommen hast, ja, die Fülle meines Evangeliums, ausgesandt unter die Menschenkinder, damit sie Leben haben und zu Teilhabern der Herrlichkeiten werden können, die in den Letzten Tagen offenbart werden sollen, wie es die Propheten und Apostel in alten Tagen geschrieben haben.“10 Der Bund wurde in der letzten Evangeliumszeit wiederhergestellt und ist somit „neu“. Da er sich über alle Ewigkeit erstreckt,11 ist er „immerwährend“.
In den heiligen Schriften spricht der Herr sowohl von „dem“ als auch von „einem“ neuen und immerwährenden Bund. In Lehre und Bündnisse 22:1 etwa sagt der Herr, die Taufe sei „ein neuer und ein immerwährender Bund, nämlich jener, der von Anfang an war“. In Lehre und Bündnisse 132:4 bezeichnet der Herr auch die ewige Ehe als „einen neuen und einen immerwährenden Bund“. Wenn Gott von „einem“ neuen und immerwährenden Bund spricht, meint er damit eines der vielen Bündnisse, die sein Evangelium umfasst.
Wird allgemein „der“ neue und immerwährende Bund erwähnt, bezieht sich dies auf die Fülle des Evangeliums Jesu Christi, das alle heiligen Handlungen und Bündnisse einschließt, die zur Errettung und Erhöhung des Menschen nötig sind. „Der“ neue und immerwährende Bund steht weder alleine für die Taufe noch für die ewige Ehe. Diese sind vielmehr jeweils Teile des Bundes als Ganzem.
Wer im neuen und immerwährenden Bund bis ans Ende ausharrt, empfängt das ewige Leben
Große und ewige Segnungen sind denen verheißen, die heilige Handlungen des Evangeliums empfangen, die mit der rechten Priestertumsvollmacht vollzogen und durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt werden,12 und die dann die dazugehörigen heiligen Bündnisse halten. Zu diesen Segnungen zählen die Vergebung der Sünden,13 die Macht des Göttlichen14 und der Heilige Geist als Beistand,15 und mit dieser Gabe gehen Führung, Inspiration, Trost, innerer Friede, Hoffnung und Heiligung einher.16
Der höchste Segen und die größte Gabe, die Gott uns gewährt, ist das ewige Leben – das Leben also, das er selbst führt!17 Diese Gabe bekommt nur derjenige, der alle heiligen Handlungen des Evangeliums empfangen hat und die Bündnisse einhält, die mit dem neuen und immerwährenden Bund einhergehen.18 Der Herr drückt es so aus: Der neue und immerwährende Bund „wurde … für die Fülle meiner Herrlichkeit festgelegt“19. Tatsächlich werden jene, die in den neuen und immerwährenden Bund eintreten und bis ans Ende ausharren, „in der ersten Auferstehung hervorkommen [und] Throne, Reiche, Gewalten und Mächte, Herrschaften und alle Höhen und Tiefen ererben“20. Gott hat ausdrücklich erklärt: „Dann wird ihnen alles geschehen, was auch immer mein Knecht ihnen zugebilligt hat – in der Zeit und durch alle Ewigkeit, und wird in voller Kraft sein, wenn sie außerhalb der Welt sind, und sie werden an den Engeln und den Göttern, die dort hingestellt sind, vorbeigehen zu ihrer Erhöhung und Herrlichkeit in allem, wie es auf ihr Haupt gesiegelt worden ist, und diese Herrlichkeit wird eine Fülle und eine Fortsetzung der Samen sein, für immer und immer. Dann werden sie Götter sein.“21
Zusammengefasst bedeutet das: Diejenigen, die in den neuen und immerwährenden Bund eintreten und bis ans Ende im Glauben ausharren, werden 1.) die Fülle von Gottes Herrlichkeit empfangen, 2.) in Zeit und Ewigkeit von der Macht des Göttlichen profitieren,22 3.) erhöht werden, 4.) sich der ewigen Ehe und ewiger Nachkommenschaft erfreuen und 5.) Götter werden. Zusammengenommen gipfeln diese Segnungen in der Gabe des ewigen Lebens.
Wir müssen jedem Bund im neuen und immerwährenden Bund treu sein
Der Herr hat unmissverständlich erklärt, dass wir diese göttlichen Segnungen nur dann erhalten, wenn wir seine Gesetze befolgen, so wie sie im neuen und immerwährenden Bund dargelegt sind: Der neue und immerwährende Bund „wurde … für die Fülle meiner Herrlichkeit festgelegt; und wer eine Fülle davon empfängt, muss und wird das Gesetz einhalten, sonst wird er verdammt sein, spricht der Herr, Gott“23. Ebenso hat Gott verkündet: „Denn alle, die aus meinen Händen eine Segnung haben wollen, müssen das für diese Segnung bestimmte Gesetz und seine Bedingungen einhalten, wie sie von vor der Grundlegung der Welt an festgelegt sind.“24 Im gleichen Abschnitt von Lehre und Bündnisse macht der Herr nochmals deutlich: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht nach meinem Gesetz lebt, könnt ihr diese Herrlichkeit nicht erlangen.“25
Die unmissverständliche Bedingung, dass wir Gottes Gesetze befolgen müssen, damit wir die Herrlichkeit erlangen, die er den Gläubigen anbietet, gilt für alle heiligen Handlungen und Bündnisse im neuen und immerwährenden Bund. Das bedeutet zum Beispiel: Wenn man die heilige Handlung der Taufe nicht empfängt oder den Taufbund nicht hält, wird man verdammt – das heißt, man kann keinen weiteren Fortschritt machen und kann die Fülle der Herrlichkeit Gottes nicht ererben. Ebenso ist es, wenn man die heiligen Handlungen des Tempels nicht empfängt oder die damit einhergehenden Bündnisse nicht hält, ja, irgendeine heilige Handlung des Evangeliums nicht empfangen will oder nicht nach den damit einhergehenden Bündnissen leben will. Dann kann man nicht erhöht werden. Stattdessen wird man verdammt, was bedeutet, dass der eigene Fortschritt zum Stillstand kommt. Kurz, wer das ewige Leben haben will, muss jede heilige Handlung des Evangeliums empfangen und jeden dazugehörenden Bund einhalten.
Die Bedingungen der Bündnisse, nach denen wir als Mitglieder der Kirche leben wollen, lassen sich in vier Bereiche einteilen: 1.) den Namen des Erlösers auf uns nehmen, immer an ihn denken und seinem Beispiel folgen, 2.) alle seine Gebote halten, 3.) Gottes Kindern als Teil seines Erlösungswerkes bereitwillig dienen – auch unter persönlichen Opfern, 4.) uns selbst und unsere Mittel dem Werk des Herrn weihen.
Gemäß dem Gesetz Gottes wird das Evangelium (samt der Herrlichkeiten, die es bietet) durch genau festgelegte heilige Handlungen empfangen, die mit der Vollmacht des Priestertums vollzogen werden. Durch diese heiligen Handlungen des Priestertums wird die Macht des Göttlichen in unserem Leben offenkundig – aber nur in dem Maße, wie wir die damit einhergehenden Bündnisse halten. Durch das Halten des Bündnisses tritt die heilige Handlung sozusagen in Kraft. Sie wird dadurch mit Leben erfüllt, so wie ein Motor ein Auto antreibt, damit es die Insassen von einem Punkt zum anderen bringt. Kurz, in dem Maße, wie wir aufmerksam und treu die Bündnisse einhalten, die zu den von uns empfangenen heiligen Handlungen gehören, wird unsere Gotteserkenntnis wachsen und wir werden die „Macht des Göttlichen“ erfahren,26 dank der Gnade Gottes durch das Sühnopfer Christi.27
Die Stellung der Ehe im neuen und immerwährenden Bund
In Lehre und Bündnisse 132:4 bekundet der Herr, er werde „einen“ neuen und immerwährenden Bund offenbaren. Er fügt hinzu: „Wenn ihr diesen Bund nicht einhaltet, so seid ihr verdammt; denn niemand kann diesen Bund verwerfen und dennoch in meine Herrlichkeit eingelassen werden.“ Diese Worte beziehen sich auf den Bund der ewigen Ehe,28 der mit der rechten Priestertumsvollmacht geschlossen werden muss.29 Er ist ein zentraler und wesentlicher Bestandteil „des“ neuen und immerwährenden Bundes (der Fülle des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi).30 Der Herr unterstreicht, wie überaus wichtig der Bund der ewigen Ehe ist. Er sagt nämlich, dass all jene, die diesen Bund verwerfen, kein ewiges Leben erlangen werden.31
Aus Lehre und Bündnisse 132:4 könnte man herauslesen, die Mehrehe sei eine Voraussetzung für die Erhöhung in der Ewigkeit. Manch ein Mitglied der Kirche liest über diese Schriftstelle zu flüchtig hinweg und gelangt so zu der Ansicht, man könne nicht in der Ewigkeit erhöht werden, ohne eine Mehrehe eingegangen zu sein. Die Offenbarungen widersprechen allerdings einer solchen Annahme. Aus Lehre und Bündnisse 131 und 132 wird deutlich, dass der Herr bei der Einführung des Gesetzes der ewigen Ehe ausdrücklich darauf hingewiesen hat, ein Mann solle an eine Frau gesiegelt werden (siehe Lehre und Bündnisse 132:4-7,15-25). Dadurch, dass der Herr das Gesetz der ewigen Ehe im Zusammenhang mit der monogamen Ehe darlegt, macht er deutlich, dass die Segnungen der Erhöhung unabhängig davon sind, ob es sich um eine Mehrehe oder um eine monogame Ehe handelt. Sie werden jedem Mann und jeder Frau zuteil, die würdig in den Bund der ewigen Ehe eintreten, die mit der rechten Priestertumsvollmacht geschlossen wird.32
Foto aufgenommen am Rexburg-Idaho-Tempel
Speziell Lehre und Bündnisse 132:19 stellt klar, dass einem in monogamer Ehe lebenden Paar, das mit der Vollmacht des Priestertums gesiegelt ist und den Bund einhält, ewiges Leben verheißen ist. Es werden keine zusätzlichen Bedingungen oder Voraussetzungen genannt. Jeder Mann und jede Frau, die auf diese Weise gesiegelt sind und im Bund verbleiben, werden erhöht.33 Wie die Kirche in der Vergangenheit in Hinblick auf die Mehrehe verfahren ist, stimmt mit der hier dargelegten Lehre von der ewigen Ehe überein.34 Ganz gleich, ob es sich um eine monogame Ehe oder um eine genehmigte Mehrehe handelt, wie sie früher geschlossen wurde – die heilige Handlung, mit der ein Paar für die Ewigkeit gesiegelt wird, umfasst genau die gleichen Bündnisse und Segnungen. Dieselben Bündnisse und Segnungen werden auch denen zuteil, die treu im Glauben waren und keine Möglichkeit hatten, im Laufe ihres Erdenlebens gesiegelt zu werden.35
Nachdem der Herr das Gesetz und den Bund der ewigen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau offenbart hatte, setzte er Joseph Smith davon in Kenntnis, es sei durchaus rechtens, wenn innerhalb des Bundes der ewigen Ehe ein Mann mit mehr als einer Frau verheiratet ist, vorausgesetzt diese Eheschließung wurde von Gott genehmigt oder angeordnet – und zwar durch seinen rechtmäßig ordinierten Propheten, der die notwendigen Priestertumsschlüssel innehat.36 Joseph Smith erhielt von Gott die gleiche Befugnis und das gleiche Gebot, Ehen zwischen einem Mann und mehr als einer Frau zu schließen, wie vor alters auch Abraham und einige weitere Propheten:37 „Ich habe dir, mein Knecht Joseph, eine Aufgabe bestimmt und stelle alles wieder her.“38
Jahre später setzte der Herr diese Befugnis und dieses Gebot, die Mehrehe – also die Siegelung an mehr als einen lebenden Ehepartner – zu praktizieren, außer Kraft. Hierzu gab Präsident Wilford Woodruff (1807–1898) 1890 ein Manifest heraus.39 Das führte dazu, dass die Mehrehe nicht mehr praktiziert wurde. Es durfte also von da an kein Mitglied der Kirche mit mehr als einem Ehepartner die Ehe eingehen oder an mehr als einen lebenden Ehepartner gesiegelt werden. (Hierbei ist anzumerken, dass das Manifest einen rechtschaffenen Witwer, der an seine verstorbene Frau gesiegelt ist, nicht daran hindert, wieder zu heiraten und an seine neue Gattin gesiegelt zu werden.) Dies steht im Einklang mit der offenbarten Lehre, dass die monogame Ehe für den Herrn die Norm darstellt, außer er erlaubt oder verkündet durch seinen rechtmäßigen Stellvertreter – und das ist der Präsident und Prophet der Kirche – etwas anderes.40
Zu der Frage: „Ist die Mehrehe oder celestiale Ehe unabdingbar, um in der künftigen Welt eine Fülle der Herrlichkeit zu erlangen?“ hat Präsident Charles W. Penrose (1832–1925) im Auftrag der Ersten Präsidentschaft als Antwort notiert: „Wie in den einschlägigen Offenbarungen zu lesen, ist die celestiale Ehe unerlässlich, um eine Fülle der Herrlichkeit in der künftigen Welt zu erlangen. Es ist jedoch nichts darüber zu finden, dass der Mehrehe die gleiche Bedeutung zukommt.“41
1933 verkündete die Erste Präsidentschaft: „Die Begriffe celestiale Ehe – damit ist die Eheschließung für Zeit und Ewigkeit gemeint – und Mehrehe oder polygame Ehe sind nicht gleichbedeutend. Eine monogame Ehe, die in einem unserer Tempel gemäß dem Wort des Herrn und den Gesetzen der Kirche feierlich für Zeit und Ewigkeit geschlossen wird, ist eine celestiale Ehe.“42
Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärte damit übereinstimmend: „Die Mehrehe ist für die Errettung und Erhöhung nicht notwendig. Nephi und seinem Volk war es nicht gestattet, mehr als eine Frau zu haben, und doch konnten sie alle Segnungen der Ewigkeit erlangen, die der Herr je für ein Volk bereithielt. In der heutigen Zeit hat der Herr durch Offenbarung die gesamte Lehre der Erhöhung zusammengefasst und auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründet (siehe LuB 132:1-28). Danach führte er den Grundsatz der Mehrehe an, sagte aber ausdrücklich, dass eine solche Ehe nur dann gültig ist, wenn sie vom Präsidenten der Kirche genehmigt wird (siehe LuB 132:7,29-66).“43
Heute ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vom Herrn durch seinen Propheten angewiesen, die Mehrehe nicht mehr zu praktizieren. Niemand, der die Mehrehe praktiziert, darf der Kirche beitreten oder in ihr verbleiben. Die Kirche bekräftigt, dass die monogame Ehe Gottes Norm für die Ehe ist, solange er nicht durch seinen Propheten etwas anderes genehmigt oder anordnet. Die Kirche lehrt nicht, dass man eine Mehrehe eingehen muss, um erhöht zu werden.
Zum Abschluss
Es gibt vieles, was wir über das Leben nach dem Tod nicht wissen. Wir wissen jedoch, dass es unerlässlich ist, den neuen und immerwährenden Bund zu empfangen und zu halten, um ewiges Leben ererben zu können. Zudem wissen wir, dass bei den Glaubenstreuen „die gleiche gesellschaftliche Beziehung, die unter uns [während des Erdenlebens] vorhanden ist, … auch [im Himmel] unter uns vorhanden sein [wird], nur wird sie mit ewiger Herrlichkeit verbunden sein“44.
Die unermesslichen Segnungen, die durch den neuen und immerwährenden Bund in Aussicht gestellt werden, dienen einem erhabenen Zweck und stehen im Plan des Vaters und bei der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi in diesen, den Letzten Tagen im Mittelpunkt. Dieser herrliche Bund beflügelt diejenigen, die treu sind, zum „vollkommenen Glanz der Hoffnung“45 und wird somit „für die Menschenseelen zum Anker, der sie sicher und standhaft [macht], immer reich an guten Werken, und sie [bewegt], Gott zu verherrlichen“46. Jeder, der die Bedingungen des neuen und immerwährenden Bundes einhält, empfängt als Lohn Freude und Frieden in dieser Welt sowie ewiges Leben in der künftigen Welt.47