2017
Halte an deinen Maßstäben fest
October 2017


Halte an deinen Maßstäben fest

Die Verfasserin lebt in Utah.

Freunde haben einen großen Einfluss darauf, wie leicht – oder schwer – es ist, seinen Maßstäben treu zu sein.

surrounded by a circle of friends

Ich wuchs mit Freunden auf, die der Kirche angehörten, und freute mich darauf, mich taufen zu lassen und selbst ein Mitglied zu werden. Ich zog fürs Studium ans andere Ende des Landes und begann dort, mir die Missionarslektionen anzuhören. Leider setzten mich meine neuen Freunde unter Druck, und es fiel mir schwer, die Evangeliumsmaßstäbe zu befolgen. Viele andere Studienanfänger gingen oft feiern und betranken sich. Ich hatte noch nie Alkohol getrunken, aber meine neuen Freunde drängten mich ständig, es auszuprobieren.

Ich wusste, dass das Evangelium wahr ist, aber es fiel mir schwer, dieser Versuchung standzuhalten.

Ich bat den Vater im Himmel um Kraft, die richtige Entscheidung treffen zu können. Noch hatte ich meine Maßstäbe nicht gesenkt, aber ich hatte Angst, dass ich nicht stark genug war, den Alkohol abzulehnen, wenn man ihn mir das nächste Mal anbot. Ich vermisste meine Freunde, die die gleichen Wertvorstellungen hatten wie ich.

Eines Samstagabends ging ich mit meinen Mitbewohnern auf eine Party. Schon bald tranken alle meine Freunde und forderten mich auf, endlich auch mal einen Schluck Alkohol zu nehmen.

Ich war versucht, nachzugeben. Ich nahm das Bier, das man mir reichte, und führte den Becher zum Mund. Ich fühlte mich unwohl, freute mich aber, dass ich die Aufmerksamkeit meiner Freunde hatte. Dann gesellte sich ein junger Mann namens Nick zu uns, der als Trinker berüchtigt war.

„Du hast das nicht getrunken, oder?“, fragte er.

„Noch nicht“, erwiderte ich.

„Wenn du das machst“, sagte Nick, „wirst du es jeden Tag für den Rest deines Lebens bereuen.“

Ich war entsetzt. Er hatte recht! Ich wollte ja auch gar nicht trinken. Ich wollte mich der Kirche anschließen. Ich gab den Becher zurück und verließ die Party. Ich war dankbar, dass ich nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte.

Als ich am nächsten Morgen in die Kirche ging, sprach ich mit den Missionaren und setzte ein Taufdatum fest. Von diesem Tag an hielt ich mich von Partys, auf denen Alkohol angeboten wurde, fern. In der Kirche schloss ich neue Freundschaften mit Leuten, die meine Werte und Maßstäbe teilten. Zwar war ich meinen Mitbewohnern nach wie vor freundschaftlich verbunden, machte ihnen aber klar, an welche Maßstäbe ich mich hielt. Als ihnen klar wurde, wie wichtig mir meine Wertvorstellungen waren, respektierten sie sie und setzten mich nicht mehr unter Druck. Wenn sie einen schlechten Film anschauten oder schlechte Musik hörten und ich deswegen den Raum verließ, bekamen sie das mit, respektierten es aber.

Diese Erfahrung stärkte mein Zeugnis. Ich möchte meine Maßstäbe niemals mehr aufgrund von Gruppenzwang senken. Auch weiß ich, dass man sich schwierigen Entscheidungen am besten stellt, wenn man sich seiner Maßstäbe bewusst ist und von Anfang an an ihnen festhält.

Ich weiß, dass der Vater im Himmel meine Gebete erhört hat und mir Kraft gegeben hat, der Versuchung zu widerstehen. Ich bin dankbar, dass der Heilige Geist mir Mut gemacht hat, mich richtig zu entscheiden. Ich weiß, dass die Maßstäbe der Kirche uns schützen sollen. Ich bin dankbar, dass ich mich entschieden habe, sie zu befolgen, denn das hat meine Entscheidung beeinflusst, mich der Kirche anzuschließen.