Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
Zwei Engel zur rechten Zeit
Vor ein paar Jahren wurden mein Mann und ich auf Pfahlmisssion berufen, um den Zweig Meißen zu unterstützen. Mein Mann sollte Ratgeber in der Zweigpräsidentschaft werden, und mich hatte man gebeten, als Leiterin der Primarvereinigung tätig zu werden. Als ich das hörte, überkam mich schreckliche Angst. Ich kannte kein einziges dieser zehn Kinder. Ich fürchtete mich davor, dass sie mich nicht annehmen würden, mich vielleicht nicht mögen und nicht als ihre PV-Leiterin haben wollten. Sie kannten mich ja schließlich auch nicht.
Dennoch nahm ich die Berufung an und wurde als PV-Leiterin eingesetzt. Da es in der Adventszeit war, sollte am Samstag die erste Aktivität sein, es sollten bei älteren Mitgliedern Weihnachtslieder gesungen werden. Die vorherige PV-Leitung sagte mir, dass ich nicht erst nach Meißen kommen müsse, da sie schon alles geplant hätten und ich ja auch nicht wisse, wo die zu besuchenden Mitglieder wohnen. Ich hatte das Gefühl, ich solle trotzdem nach Meißen fahren.
Gemeinsam mit den Kindern sangen mein Mann und ich begeistert die Weihnachtslieder. Die Freude der älteren Mitglieder war offensichtlich. Auf dem Weg zur nächsten Wohnung mussten wir vom Parkplatz noch ein Stück laufen. Da kam ein kleines Mädchen und ergriff meine Hand. Auf dem Rückweg fasste ein zweites meine andere Hand. Es schien mir, als hätte der himmlische Vater zwei Engel geschickt, die mir meine Angst nahmen und stattdessen Zuversicht und Mut gaben. So konnte ich am nächsten Tag mit Freude zur Kirche gehen, denn schließlich warteten dort mindestens zwei neue Freundinnen auf mich.
Ich weiß, dass der Vater im Himmel jeden Menschen liebt und dass wir ihm wichtig sind. Er findet immer einen Weg, uns zu helfen, wenn wir nur bereit sind, die Aufgaben zu erfüllen, die uns übertragen wurden. Mag uns das, was wir tun sollen, noch so unmöglich oder schwer erscheinen, der himmlische Vater lässt uns nicht allein, und manchmal schickt er uns zwei Engel. (EB)