2019
Als Abbild Gottes erschaffen
August 2019


Junge Erwachsene

Als Abbild Gottes erschaffen

Unser Körper wurde nicht erschaffen, um zur Schau gestellt oder gelobt oder nach subjektiven Maßstäben der Attraktivität beurteilt zu werden. Er wurde erschaffen, damit wir ewiges Leben haben können.

woman looking at herself in a compact hand mirror

Fotos von Getty Images

In unserem digitalen Zeitalter wird uns ständig suggeriert, dass unser Körper nicht gut genug sei, wenn er nicht einer bestimmten Größe oder Form entspricht. Manche Posts in sozialen Netzwerken scheinen den Eindruck zu vermitteln, dass wir nur grüne Smoothies aus biologischen Zutaten zu uns nehmen sollten und täglich 15 Kilometer laufen müssen, um den „perfekten“ Körper zu erlangen, sodass unsere Freunde, unsere Familie und auch Fremde uns gleichermaßen bewundern.

Viele von uns schämen sich für vermeintliche Unvollkommenheiten an unserem Körper. Wir meinen, dass wir es nicht wert sind, geliebt und angenommen zu werden, weil wir nicht perfekt sind und nicht wie ein Instagram-Model aussehen.

Doch das stimmt ganz und gar nicht. Unser Körper ist ein Geschenk Gottes. Er wurde nicht erschaffen, um zur Schau gestellt oder gelobt oder nach subjektiven Maßstäben der Attraktivität beurteilt zu werden. Er wurde erschaffen, damit wir ewiges Leben haben können.

Göttliche Wahrheit

Im vorirdischen Dasein legte der himmlische Vater den Geistern im Himmel seinen Erlösungsplan vor. Der Plan sah unter anderem vor, dass wir einen Körper erhalten, um als sterbliche Wesen auf Erden zu leben. Mit unserem Körper können wir unsere Entscheidungsfreiheit ausüben und das Evangelium lernen sowie die heiligen Handlungen empfangen, die es uns ermöglichen, zum Vater im Himmel zurückzukehren und mit ihm als auferstandene Wesen zu leben.

Und so begann die Umsetzung des Plans. „Ich, Gott, erschuf den Menschen als mein eigenes Abbild, als Abbild meines Einziggezeugten erschuf ich ihn; männlich und weiblich erschuf ich sie.“ (Mose 2:27.) Der Vater im Himmel hat einen Körper aus Fleisch und Gebein (siehe LuB 130:20). Weil wir einen eigenen Körper bekommen haben, haben wir also die Gelegenheit, wie er zu werden. Unser Körper ist nicht einfach ein unbequemer Behälter für unseren Geist; er ist für unsere Errettung und Erhöhung notwendig.

Wir sind nicht dazu berufen, ein bestimmtes Gewicht zu halten oder dem Schönheitsideal einer bestimmten Gesellschaft zu entsprechen. Wir sind berufen, Gott zu dienen und mehr wie Jesus Christus zu werden. Wir sind berufen, das Evangelium zu verkünden, dem Herrn rechtschaffene Kinder zu erwecken und dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg zu folgen, damit wir zum Vater im Himmel zurückkehren können.

Die Lügen des Satans

Wenn unser Körper ein solch großer Segen ist, warum haben so viele Menschen Probleme damit, ihren Körper zu akzeptieren, oder machen sich viel zu viele Gedanken über ihre äußere Erscheinung? Warum betrachten so viele Menschen ihren Körper mit Abscheu statt mit der Liebe und Fürsorge, mit der er erschaffen wurde?

Es ist ein Vorrecht, einen Körper zu haben. Unser Körper ist ein Geschenk. Vielleicht besteht einer der Gründe, warum der Satan uns dazu bringen will, dass wir unseren Körper nicht lieben und schätzen, darin, dass er keinen Körper hat. Er hat den Erlösungsplan abgelehnt und wurde aus dem Himmel ausgestoßen. Es ist ihm unmöglich, die großen Freuden und auch das große Leid des Erdenlebens zu erfahren. Er kann uns versuchen, unseren Körper als nicht gut genug anzusehen und zu meinen, wir müssten gefährlichen oder ungesunden Extremen nachgehen, um den weltlichen Schönheitsmaßstäben zu entsprechen. Wenn wir glauben, wir müssten makellos attraktiv sein, um Liebe zu verdienen, verlieren wir unseren Sinn für Realität und der Widersacher kann uns Gedanken der Unzulänglichkeit, der Wertlosigkeit und des Selbsthasses zuflüstern.

Der Satan möchte uns vergessen lassen, dass wir im Abbild unserer himmlischen Eltern erschaffen wurden und unser ewiger Wert nicht von unserem Aussehen abhängt. Er weiß, dass die Fixierung auf unseren Körper uns von Wichtigerem ablenkt: unseren Werten, unserer Beziehung zu anderen Menschen und unserer Beziehung zu Gott. Der Widersacher möchte, dass wir so mit unserem Aussehen oder unserem Gewicht beschäftigt sind, dass wir das Werk vergessen, zu dem wir berufen wurden, um den Plan des Glücklichseins voranzubringen.

Mit Macht ausgerüstet

Unser Körper ist ein Geschenk Gottes. Wir benötigen ihn, um auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg voranzugehen. Wenn uns klar ist, dass es ein Vorrecht ist, einen Körper zu haben, das denjenigen, die sich für den Plan Luzifers entschieden haben, verwehrt bleibt, stärkt uns das ungemein. Wir benötigen einen Körper, um die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen. Dort können wir zudem wunderbare Grundsätze über den Zweck und das Potenzial unseres Körpers erfahren. Dass wir im Besitz eines Körpers an den heiligen Handlungen des Priestertums teilnehmen, ist notwendig, um uns auf das ewige Leben vorzubereiten. Deshalb verrichten wir Tempelarbeit für die Verstorbenen, weil ihr Geist derzeit von ihrem Körper getrennt ist und sie diese nicht selbst verrichten können.

Die Erkenntnis, welch ein Vorrecht es ist, einen Körper zu haben, kann sämtliche Unsicherheiten, die unseren Körper betreffen, schwinden und Dankbarkeit an ihre Stelle treten lassen.

woman making a heart with her thumb and index fingers

Eine herrliche Wiedervereinigung

Eines Tages muss jeder von uns sterben. Unser Körper wird für eine Weile von unserem Geist getrennt sein, bis wir auferstehen. Wenn wir auferstehen, werden alle Gliedmaßen, jedes Gelenk und jedes Haar unseres Körpers „zu seiner rechten und vollkommenen Gestalt wiederhergestellt“ (Alma 40:23). Ich stelle mir diese Wiedervereinigung herrlich vor, wenn wir dann mit neuer Lebenskraft wieder spüren, schmecken, riechen und sehen. Ich stelle mir vor, wie ich mit ausgestreckten Armen meiner Familie entgegenlaufe, um sie zu drücken. Ich glaube nicht, dass ich mir dabei Sorgen um die Dehnungsstreifen aus meiner letzten Wachstumsphase oder die kleinen Speckröllchen an meinem Bauch mache. All das wird verschwunden sein. Ich stelle mir vor, dass wir uns dann so sehen können, wie der Heiland uns sieht, und dass wir alle einen Körper haben werden, wenn wir wieder mit Gott vereint werden (siehe 2 Nephi 9:4).

Wir haben einen Körper erhalten, damit wir das Maß unserer Erschaffung erfüllen und in der Gegenwart Gottvaters mit Herrlichkeit gekrönt werden (siehe LuB 88:19). All dies ist dank des Sühnopfers und der Auferstehung Jesu Christi, der uns von Tod und Sünde erlöst, möglich. Wenn wir unseren Körper einsetzen, um das Werk zu verrichten, zu dem wir berufen wurden, statt uns nur darauf zu konzentrieren, wie unser Körper aussieht, werden wir in diesem und im nächsten Leben unser Potenzial vollständig ausschöpfen können.