Das Buch Mormon war unser Missionar
Nachdem unser Neffe einen schweren Unfall erlitten hatte, sprachen meine Frau Ana María und ich darüber, dass wir gerne wüssten, welche der vielen Religionen und Glaubensrichtungen die wahre war. Eines Nachmittags setzte ich mich auf mein Bett und betete: „Herr, bitte hilf mir herauszufinden, welche Kirche wahr ist.“
Fünf Minuten später klingelte das Telefon. Ein Freund lud meine Frau und mich zu sich nach Hause ein, um uns bestimmte Nahrungsmittel vorzustellen. Wir gingen hin, und während wir dort waren, gab uns unser Freund auch ein Buch Mormon. Auf dem Titelblatt stand eine persönliche Nachricht: „Ich hoffe, dieses Buch hilft dir, unserem Herrn Jesus Christus näherzukommen.“
Am nächsten Tag schaute ich mir das Buch an und betete noch einmal: „Herr, sag mir, ob dieses Buch wahr ist. Ich möchte dich nicht beleidigen, indem ich etwas Schlechtes lese.“
Ich begann zu lesen. Als ich las, war mir, als ob ich die Menschen im Buch Mormon kannte. Als ich zum Schluss kam, war ich so traurig über die Vernichtung der Nephiten, dass ich weinte. Ich hatte hunderte Bücher gelesen, aber keins hatte mich so berührt wie das Buch Mormon. Ich wusste, dass es wahr ist.
Eines Sonntags fragte ich Ana María, ob sie mit mir zu einer Versammlung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gehen wolle. Ich hatte vermutet, dass sie ablehnen würde, doch sie kam mit. Was wir dort hörten, gefiel uns. Nach der Versammlung fragten uns einige Mitglieder, ob sie uns die Missionare vorbeischicken dürften. „Natürlich“, erwiderten wir.
Bald darauf kamen die Missionare mit dem Buch Mormon in der Hand zu uns und sagten, dass sie mit uns über etwas Wichtiges sprechen wollten. „Das ist ein gutes Buch“, erklärte ich. „Ich habe es schon gelesen.“ Das überraschte sie. Und dann überraschte Ana María mich. „Und ich habe damit angefangen“, sagte sie. „Ich bin bei Mosia.“
Sie hatte das Buch auf dem Tisch gesehen, wo ich es jeden Tag liegen ließ, wenn ich zur Arbeit ging, und hatte angefangen, darin zu lesen. Später überraschte sie mich noch einmal. Sie erzählte, dass sie, als ich vor ein paar Wochen den Vater im Himmel um Führung gebeten hatte, in einem anderen Zimmer für dasselbe gebetet hatte.
Ich sagte den Missionaren, ich sei bereit, mich taufen zu lassen. Sie gingen mit uns die Lektionen durch und nach zwei Wochen wurden meine Frau und ich getauft und konfirmiert. Wir sind sehr dankbar, dass der Herr uns das Buch Mormon geschickt hat, damit wir herausfinden konnten, welche Kirche wahr ist.