2021
Ein kleiner Brief und ein Funke, der meine Seele entfachte
Januar 2021


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Ein kleiner Brief und ein Funke, der meine Seele entfachte

Mein Leben änderte sich durch eine Fremde, der ich nie zuvor begegnet war

Die Verfasserin lebt in Idaho.

Auf Mission hatte ich einen Autounfall gehabt, der mir bleibende Rückenschmerzen und einen Gedächtnisverlust bescherte. Als ich dann wieder zuhause war, schrieb ich mich an der Uni ein, aber das Lernen fiel mir schwer. Ich konnte mir nicht einmal die einfachsten Dinge merken, und wegen meiner Schmerzen konnte ich im Rucksack gerade nur ein Notizbuch und einen Stift mitnehmen.

Ich war wütend. Eineinhalb Jahre lang hatte ich Gott gedient und ihm alles gegeben. Warum wollte er mich nicht heilen? Wo steckte er eigentlich?

Da die starken Schmerzen nicht nachließen, kam ich zu dem Schluss, ich könne mich nicht mehr an Gott wenden. Ich zweifelte daran, dass er mir helfen würde. Vielleicht konnte er es ja nicht einmal. Und wenn er, so dachte ich, mir nicht helfen könne, würden Schriftstudium und Tempelbesuch wohl auch nicht helfen. Weil mir das Leben zu hart erschien und ich keinen Ausweg sah, wandte ich mich von Gott ab.

An einem Tag war es besonders schlimm. Ich hatte stundenlang gelernt, die Klausur trotzdem wieder in den Sand gesetzt, und meine Rückenschmerzen waren schlimmer als je zuvor. Ich ging nach draußen, setzte mich hin und weinte.

Es dauerte nicht lange, da kam ein Mädchen auf mich zu und lächelte. Sie gab mir ein Briefchen, in dem stand: „‚Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.‘ [Matthäus 6:34.] Der Vater im Himmel behütet dich. Ich habe ihn darum gebeten. Er liebt dich.“

Der Geist drang mir ins Herz. Schon lange hatte ich nicht mehr gespürt, dass Gott mich liebt. Doch das Mädchen mit dem Brief entfachte einen Funken in meiner Seele. Es war so, als fände mein Glaube wieder zu seinem Ursprung zurück, und viele Erinnerungen an frühere Erfahrungen mit dem Geist wurden wieder in mir lebendig.

Ich wandte mich dem Vater im Himmel wieder öfter im Gebet zu. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie meine Schmerzen jemals wieder vergehen sollten, doch ich bat ihn um Linderung oder die Kraft, den Tag einfach irgendwie zu überstehen. Ich konzentrierte mich mehr auf das Schriftstudium und ging wieder in den Tempel.

Mein Erinnerungsvermögen ist noch immer getrübt und meine Schmerzen sind auch noch nicht ganz weg. Doch ich habe gelernt, dem Herrn nahe zu bleiben. Auch wenn ich nicht alles sehen kann, was vor mir liegt, weiß ich doch, er ist da. Ich kann voller Gottesglauben in die Zukunft blicken.