2022
Gottes wunderbare Segnung bei der Suche nach einem ewigen Partner
Februar 2022


Stimmen aus vergangenen Zeiten

Gottes wunderbare Segnung bei der Suche nach einem ewigen Partner

Hanau (JW): Als ich 17 Jahre alt war, dachte ich oft darüber nach, ob ich wohl eines Tages einen Partner kennenlernen würde, der zu mir passt. Ich war damals Mitglied eines kleinen Zweigs der Kirche und habe deshalb nur sehr selten eine Information über eventuelle Jugendtreffen bekommen. Eines Tages erzählte mir allerdings eine liebe Schwester, dass in Annaberg-Buchholz wohl ein solches stattfinden sollte. Das war an Silvester 1961. Leider kannte sie die genaue Adresse des Gemeindehauses nicht, aber sie meinte, dass die Versammlungen wohl im Erbgericht stattfinden würden. Da ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, machte ich mich an dem Tag erst ein wenig später auf den Weg. Ich wollte mich sehr gern mit gleich gesinnten Schwestern und Brüdern treffen. Außerdem hatte mir der Heilige Geist gesagt: „Fahr dorthin!“

Es war schon spät, als ich mich in den Zug setzte, und so kam ich erst 22:30 Uhr in Annaberg-Buchholz an. Ich war sogleich von den wunderschön geschmückten Fenstern im Erzgebirge zur Winterzeit verzaubert. Mir wurde warm ums Herz, aber ich konnte nicht lange verweilen, denn der letzte Bus fuhr in wenigen Minuten ab. Ich stieg einen äußerst steilen Berg hinauf. Der Bus fuhr vor, ein lieber Fahrgast ließ seine Fahrkarte für mich lochen und war auch so nett und sagte mir, wo ich aussteigen musste, damit ich das Erbgericht finde.

Leider war zu dieser Zeit kein Mensch mehr auf der Straße, aber nach längerem Suchen fand ich das große Gebäude. Es brannte nur noch in einem Fenster Licht, und mein Klingeln hörte man auch nicht. Alle Leute dort schienen schon zu schlafen. Es war wohl kein Gemeindehaus unserer Kirche mehr, das fühlte ich. In der Hoffnung, doch noch jemanden auf der Straße zu treffen, ging ich dann aber weiter, jedoch vergebens. Es war ganz still, und so neigte ich meinen Kopf und betete. Gerade in dem Augenblick, als ich „Amen“ sagte, hörte ich, wie jemand das wunderbare Kirchenlied pfiff: „Tu was ist recht, du ringst nicht vergebens!“ Ich war geradezu überwältigt! Voller Dankbarkeit und mit großer Freude im Herzen erwiderte ich sogleich diesen Pfiff. Ich rannte zu der Stelle, wo er herkam, vernahm dann auch plötzlich helle Stimmen und traf einige Schwestern, die ihr Schlafquartier bei einer lieben Familie aufgesucht hatten. Diese hatte das mehrmalige Klingeln einfach nicht gehört. Nun hatte die Familie Meyer also einen Schlafgast mehr. Der Herr hatte alles so wunderbar geführt!

Am nächsten Tag lernte ich dann einen NVA-Soldaten aus der Gemeinde kennen. Er kam in Uniform und machte ziemlich großen Eindruck auf mich. Aber nicht nur sein Äußeres begeisterte mich, sondern auch seine liebevolle Art, mit mir zu sprechen. Bruder Sacher sen. war inspiriert, mich bei seinen Eltern zur Übernachtung einzuteilen. So nahm unsere von Gott geführte Ehe ihren Anfang. Mittlerweile sind wir nun schon 59 Jahre verheiratet. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Ehe auch in einem Tempel Gottes für die Ewigkeit gesiegelt werden konnte, sodass wir auch über den Tod hinaus miteinander verbunden sein können.

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