Nur online: Junge Erwachsene
Sich Widrigkeiten stellen zu müssen bedeutet nicht, dass etwas schiefgelaufen ist
Als ich eine Prüfung nach der anderen durchmachen musste, nahm Gott die Probleme nicht von mir, sondern segnete mich mit Kraft und Hoffnung
Als Jugendlicher erkrankte ich schwer. Meine Eltern hatten nicht genug Geld, um mich im Krankenhaus behandeln zu lassen, also gingen wir zu verschiedenen Kirchen und suchten jemanden, der uns helfen konnte – doch es war vergebens. Nach einer Weile gaben wir auf, und ich litt körperlich sowie seelisch.
Ich weiß noch, wie ich mich fragte: „Was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich hier? Gibt es Wunder wirklich?“
Wenn ich im Zuge meiner Krankheit ein wenig Kraft hatte, las ich religiöse Bücher verschiedener Glaubensgemeinschaften und bemühte mich, Antworten und inneren Frieden zu finden. Eines Tages betete ich still zu Gott und sagte ihm, dass ich mich einer Kirche anschließen wolle, aber nicht wisse, welcher.
Ein Jahr später wurde ich gesund, hatte aber immer noch viele Fragen. Eines Tages sah ich, wie mein Bruder mit zwei jungen Männern sprach, die ein weißes Hemd trugen. Sie ermunterten mich und meine anderen Geschwister, ebenfalls zuzuhören.
Zum ersten Mal hörte ich von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und vom Buch Mormon.
In derselben Woche wurden wir zum Gottesdienst eingeladen, und bald darauf wurde ich aufgefordert, mich taufen zu lassen. Ohne zu zögern nahm ich die Aufforderung an. Seitdem bin ich Mitglied der Kirche und durfte schließlich eine Vollzeitmission erfüllen.
Es gab jedoch Zeiten, in denen mir Angehörige, Freunde und andere deswegen Probleme machten. Einige von ihnen versuchten, mich von der Kirche abzubringen, mich bloßzustellen oder meinen neuen Glauben in den Schmutz zu ziehen. Aber trotz der Schwierigkeiten gab ich nicht auf.
Widrigkeiten machen Wachstum möglich
Aus diesen Erlebnissen damals, als ich mich der Kirche anschloss, habe ich gelernt, dass gute Menschen mitunter Schwieriges durchmachen. Widrigkeiten und Prüfungen können uns mit Sorge vor der Zukunft erfüllen. Und manchmal zweifeln wir sogar an unserem Potenzial oder daran, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Aber ich lernte, dass meine Widrigkeiten nicht daher kommen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Es war sogar genau andersherum.
Ich erlebte Widrigkeiten, weil sie ja Teil von Gottes Plan sind.
Der Herr sprach zu Joseph Smith: „Und wenn du in die Grube geworfen werden oder Mördern in die Hände fallen solltest und das Todesurteil über dich gesprochen werden sollte [und] die Hölle selbst ihren Rachen weit aufreißt nach dir, dann wisse, mein Sohn, dass dies alles dir Erfahrung bringen und dir zum Guten dienen wird.“ (Lehre und Bündnisse 122:7.)
Auf unserer Reise durchs Erdenleben gibt es vielleicht Prüfungen, Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit und sonstigen Kummer, aber wir dürfen den Weg des Evangeliums weder aufgeben noch verlassen. Diese Schwierigkeiten ermöglichen es uns, mehr wie Gott zu werden.
Gott liebt uns und erhört unsere Gebete
Enos beschrieb, was geschah, als er zu Gott betete: „Und meine Seele hungerte; und ich kniete vor meinem Schöpfer nieder, und ich schrie zu ihm in machtvollem Gebet und voll Flehen für meine eigene Seele; und den ganzen Tag lang schrie ich zu ihm.“ (Enos 1:4.)
Wie Enos habe auch ich aufrichtig gebetet, als ich an einer Herzerkrankung litt und später als ich Widerstand erlebte, weil ich mich der Kirche angeschlossen hatte. Gott erhörte meine Gebete, indem er mir bei beidem Trost und Hoffnung schenkte – wie ich es ja brauchte.
Er heilte zwar nicht unbedingt mein Herzleiden und hielt auch andere nicht davon ab, mich deswegen zu verfolgen, weil ich mich der Kirche angeschlossen hatte, aber er sandte mir dennoch besondere Zusicherungen und Hoffnungen, die mir halfen, auf dem Weg der Bündnisse stark zu bleiben.
Frieden nach dem Sturm
Ich weiß, dass wir hier auf der Erde sind, um zu lernen, zu wachsen und uns darauf vorzubereiten, Gott zu begegnen. Ich bin glücklich, dass mich meine Probleme dazu gebracht haben, das Evangelium anzunehmen, meine wahre Identität zu erkennen und im Dienst der Kinder Gottes zu stehen. Ich bin dankbar, dass ich nicht aufgegeben habe, als ich Drangsal erlebte, weil ich mich der Kirche angeschlossen habe. Mittlerweile bin ich an der Brigham-Young-Universität Idaho aufgenommen worden und konnte als Missionar für BYU Pathway Worldwide tätig sein.
Gott wird uns führen, uns läutern und uns zu unserer göttlichen Bestimmung führen, die er für jeden Einzelnen von uns vorgesehen hat. Ich weiß, dass wir in diesem und im künftigen Leben glücklich sein werden, wenn wir auf dem Weg der Bündnisse bleiben.