„2 Nephi 16: Heilig, heilig, heilig ist der Herr“, Lehrerleitfaden zum Buch Mormon, 2024
„2 Nephi 16“, Lehrerleitfaden zum Buch Mormon
2 Nephi 16
Heilig, heilig, heilig ist der Herr
Hast du schon einmal etwas erlebt, was schwer in Worte zu fassen war? Das mag auch für Jesaja so gewesen sein, als er davon berichtete, den Herrn in all seiner Herrlichkeit gesehen zu haben. Um diese Erfahrung zu vermitteln, bediente sich Jesaja einer symbolischen Sprache, um die Macht und Heiligkeit des Herrn und Jesajas eigene Gefühle der Unzulänglichkeit zu beschreiben. Der Herr machte ihn rein von seinen Sünden und berief ihn als Propheten. Diese Lektion kann dir zu der Erkenntnis verhelfen, dass der Herr in der Lage ist, dir zu vergeben und dich rein zu machen.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Die Macht und Herrlichkeit Jesu Christi
Einige Propheten und andere durften Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit sehen.
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Aus welchen Gründen ist der Herr im Laufe der Weltgeschichte manchen Menschen erschienen?
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Welche Gedanken oder Gefühle würden dich wohl bewegen, wenn du in der Gegenwart des Herrn wärst?
Jesaja sah den Herrn in all seiner Herrlichkeit, als er als Prophet berufen wurde. Er hat diese Erfahrung aufgezeichnet und auch Nephi hat darüber berichtet (siehe Jesaja 6 und 2 Nephi 16).
Lies 2 Nephi 16:1-4 und achte darauf, wie Jesaja beschreibt, was er gesehen hat. Da Jesaja Symbole nutzt, um seine Erfahrungen zu beschreiben, könnten die folgenden Erklärungen hilfreich sein:
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Schleppe: Der untere Teil des Gewandes des Herrn, der seine Rechtschaffenheit, Macht und Reinheit symbolisieren könnte. Es ist bezeichnend, dass Jesaja sah, dass die Schleppe „den Tempel [füllte]“ (2 Nephi 16:1).
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Serafim: Engel, die am Hof Gottes dienen (siehe Bible Dictionary, Stichwort „Seraphim“). Die Flügel der Serafim sind ein Symbol für die Macht, sich zu bewegen und zu handeln (siehe Lehre und Bündnisse 77:4).
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Qualm, Rauch oder Wolke: Oft ein Symbol für die Gegenwart Gottes (siehe Exodus 19:18; Offenbarung 15:8)
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Welche Wörter oder Formulierungen aus diesen Versen helfen dir, dir die Herrlichkeit des Herrn besser vorzustellen?
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Wie hättest du wohl auf diesen Anblick reagiert?
Lies 2 Nephi 16:5, um zu sehen, wie Jesaja reagiert hat, als er den Herrn gesehen hat.
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Welche Wörter oder Formulierungen veranschaulichen dir, dass sich Jesaja seiner Sünden und Schwächen bewusst war?
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Aus welchen Gründen könnten sich Menschen heute unrein oder unwürdig fühlen, wenn sie vor Gott stünden?
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Inwiefern kann es hilfreich sein, uns unserer Fehler bewusst zu sein, wenn wir uns dem Herrn nähern?
Der Herr nimmt bereitwillig unsere Sünden hinweg
Lies 2 Nephi 16:6,7 und achte darauf, was Jesaja als Nächstes widerfahren ist. Es mag hilfreich sein, sich daran zu erinnern, dass Altäre damals in Tempeln zur Gottesverehrung genutzt wurden.
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Wie würdest du die Geschehnisse zusammenfassen?
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Was könnte das symbolisieren?
Denk über Jesajas Erlebnis am Altar nach. Was erfährst du daraus über die Vergebung von Sünden und darüber, dass man durch das Sühnopfer Jesu Christi rein werden kann?
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Welche Folgen hatte es wohl für Jesaja, dass der Herr seine Sünden hinweggenommen hat?
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Welche Wahrheiten erfährst du aus diesen Versen über den Herrn?
Eine Wahrheit, die wir daraus lernen können, lautet: Der Herr hat die Macht, uns rein zu machen.
Manchmal vergessen wir das vielleicht oder uns ist die Bedeutung dieser Wahrheit nicht bewusst. Bradley R. Wilcox von der Präsidentschaft der Jungen Männer erzählte von den Erfahrungen eines jungen Mannes, den er Damon nannte. Dieser junge Mann hatte von seinen Gedanken und Gefühlen über seine Sünden berichtet.
Ein junger Mann, den ich hier Damon nennen möchte, schrieb mir: „ … Ich schämte mich immerzu so sehr, dass ich nichts richtig machen konnte. … Ich entschied, dass ich es verdient hatte, mich ständig schrecklich zu fühlen. Ich dachte mir, dass Gott mich wahrscheinlich hasste, weil ich nicht bereit war, mich mehr anzustrengen und das Problem ein für alle Mal hinter mir zu lassen. Ich schaffte es mal eine Woche, manchmal sogar einen Monat, aber dann kam wieder ein Rückfall und ich dachte: ‚Ich werde niemals gut genug sein, also warum versuche ich es überhaupt?‘“ (Bradley R. Wilcox, „Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit“, Liahona, November 2021, Seite 62)
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Warum könnte ein junger Mann wie Damon solche Gedanken haben?
Stell dir vor, du hättest die Gelegenheit, jemandem wie Damon zu helfen. Denk über Jesajas Erlebnis nach. Denk auch darüber nach, welche deiner eigenen Erkenntnisse über den Erretter du erwähnen könntest. Schreib auf, was in dieser Situation hilfreich sein könnte. Du kannst auch Schriftstellen oder Aussagen von Führern der Kirche nachschlagen, die du in deine Erklärung aufnehmen kannst. Die folgenden Beispiele könnten dabei hilfreich sein:
Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
Gott braucht keine Menschen, die fehlerfrei sind. Er bemüht sich um diejenigen, die ihm ihr „Herz und einen willigen Sinn“ [Lehre und Bündnisse 64:34] anbieten, und macht sie „in Christus vollkommen“ [Moroni 10:32,33]. (Dieter F. Uchtdorf, „Five Messages That All of God’s Children Need to Hear“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 17. August 2021, Seite 3, speeches.byu.edu)
Eine neue Perspektive
Lies 2 Nephi 16:8, um zu erfahren, was Jesaja getan hat, nachdem er vom Herrn rein gemacht worden war.
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Inwiefern könnte Jesajas Erfahrung, rein gemacht worden zu sein, sein Verhalten in Vers 8 beeinflusst haben?
Nach dieser Vision diente Jesaja dem Herrn bereitwillig. In den nächsten Jahrzehnten half er, das Volk Juda zu führen. Jesajas Lehren und Schriften haben unzählige Menschen inspiriert, und auch der Erretter zitierte ihn häufiger als alle anderen Propheten.
Auch Damon hat sich verändert. Mit der Hilfe eines Priestertumsführers erkannte Damon, dass der Herr nicht mit zornigem Urteil, sondern in Barmherzigkeit auf ihn herabblickte, weil er ihm helfen wollte, sich zu verbessern. Lies Damons Worte, nachdem er Gott in einem neuen Licht gesehen hatte:
Damon schrieb: „ … Jetzt verbringe ich viel weniger Zeit damit, mich selbst zu hassen für das, was ich getan habe, und viel mehr Zeit damit, Jesus zu lieben für das, was er getan hat.“ (Bradley R. Wilcox, „Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit“, Liahona, November 2021, Seite 62)
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Wie hat es dein Leben beeinflusst, das Sühnopfer des Erretters, seine Liebe und seine Vergebung zu erfahren?
Denk zum Abschluss dieses Kapitels über diese Frage nach:
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Was könntest du tun, um vermehrt die Liebe und Vergebung des Erretters in deinem Leben zu erfahren?