Mit den Worten „denkt daran, denkt daran“ forderte Nephis Vater Helaman seine Söhne eindringlich auf, sich zu erinnern. Er wollte, dass sie sich ihrer Vorfahren erinnern und an die Worte der Propheten denken und vor allem an unseren Erlöser, „und das ist Christus“ (siehe Helaman 5:5-14). Offensichtlich hat Nephi diesen Rat befolgt, denn er verkündete dem Volk Jahre später „unermüdlich“ (Helaman 10:4) eben diese Botschaft. „Wie konntet ihr euren Gott vergessen?“, fragte er (Helaman 7:20). Alles, was Nephi unternommen hat – predigen, beten, Wunder vollbringen und Gott um eine Hungersnot bitten – sollte die Menschen dazu bringen, dass sie sich Gott zuwenden und an ihn denken. In vielerlei Hinsicht ist es ein noch größeres Problem, wenn man Gott vergisst, als wenn man ihn gar nicht kennt. Es ist leicht, ihn zu vergessen, wenn unser Sinn durch die „Nichtigkeiten dieser Welt“ (Helaman 7:21) abgelenkt oder durch Sünde benebelt ist (siehe auch Helaman 12:2). Doch wie Nephis geistliches Wirken zeigt, ist es nie zu spät, an den Herrn zu denken und sich ihm zuzuwenden (siehe Helaman 7:17.)
Anregungen für das Lernen zuhause und in der Kirche
Propheten offenbaren den Menschen den Willen Gottes
Helaman 7 bis 11 eignet sich besonders gut dazu, zu erfahren, was Propheten tun. Achten Sie beim Lesen dieser Kapitel auf Nephis Taten und Gedanken und auf seine Gespräche mit dem Herrn. Inwiefern hilft Ihnen Nephis geistliches Wirken, die Aufgabe eines Propheten zu verstehen? Hier einige Beispiele. Was fällt Ihnen sonst noch auf?
Helaman 7:17-22: Propheten rufen zur Umkehr auf und warnen vor den Folgen von Sünde.
Ausgehend von dem, was Sie gelesen haben – wie würden Sie beschreiben, was ein Prophet ist und was er tut? Vielleicht möchten Sie eine kurze Definition aufschreiben. Was könnten Sie dem noch hinzufügen, nachdem Sie im Schriftenführer den Eintrag „Prophet“ (Archiv Kirchenliteratur) oder „Dem lebenden Propheten folgen“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 165–174) gelesen haben?
Ist Ihnen aufgefallen, wie unerschrocken Nephi in Helaman 7:11-29 war? Warum müssen Propheten manchmal so unerschrocken wie Nephi sprechen? Vielleicht wollen Sie in Elder Neil L. Andersens Ansprache „Der Prophet Gottes“ (Liahona, Mai 2018, Seite 26) im Abschnitt mit der Überschrift „Seien Sie nicht überrascht“ nach Antworten suchen.
Denken Sie mit all diesen Wahrheiten im Hinterkopf darüber nach, wie der Herr Sie durch das Wirken seiner Propheten segnet. Was hat er Sie in letzter Zeit durch unseren lebenden Propheten gelehrt? Was tun Sie, um auf die Weisungen des Herrn zu hören und sie zu befolgen?
Siehe auch Evangeliumsthemen, „Propheten“, Archiv Kirchenliteratur
Mein Glaube an Jesus Christus muss auf mehr als Zeichen und Wunder begründet sein
Würden Zeichen und Wunder ausreichen, um das Herz eines Menschen zu ändern, so wären durch die erstaunlichen Zeichen, die Nephi in Helaman 9 vollbrachte, alle Nephiten bekehrt worden. Aber dem war nicht so. Achten Sie darauf, wie unterschiedlich die Menschen auf das Wunder in Helaman 9 und 10 reagiert haben. Sie können beispielsweise die Antworten der fünf Männer denen der obersten Richter in Helaman 9:1-20 gegenüberstellen (siehe auch Helaman 9:39-41; 10:12-15). Was lernen Sie aus dieser Begebenheit darüber, wie Sie Ihren Glauben an Jesus Christus stärken können?
Der Herr gibt denen Macht, die nach seinem Willen forschen und bestrebt sind, seine Gebote zu halten
Achten Sie beim Lesen von Helaman 10:1-12 darauf, was Nephi getan hat, um das Vertrauen des Herrn zu erlangen. Wie hat er gezeigt, dass er mehr auf den Willen des Herrn bedacht ist als auf seinen eigenen? Wozu fühlen Sie sich durch Nephis Erlebnis inspiriert?
Über das Wort Gottes nachzusinnen, führt zu Offenbarung
Wenn Sie bedrückt, besorgt oder aufgewühlt sind, können Sie aus Nephis Beispiel in Helaman 10:2-4 etwas Wichtiges lernen. Was hat er getan, als er niedergeschlagen war? (Siehe Vers 3.)
Präsident Henry B. Eyring hat erklärt: „Wenn wir … nachsinnen, machen wir uns für Offenbarung durch den Geist bereit.“ („Dienen Sie mit dem Heiligen Geist“, Liahona, November 2010, Seite 60.) Wie können Sie sich das Nachsinnen zur Gewohnheit machen?
Wie erinnern Sie sich an wichtige Informationen – zum Beispiel an den Geburtstag eines Angehörigen oder das Wissen für eine Prüfung? Inwiefern ähnelt dies dem Bemühen, das erforderlich ist, um sich „des Herrn … zu erinnern“ (Helaman 12:5)? Inwiefern ist das aber auch anders?
In Helaman 12 wird einiges genannt, was dazu führt, dass der Herr vergessen wird. Sie können diese Punkte auflisten und überlegen, ob auch Sie sich vielleicht durch solcherlei vom Heiland ablenken lassen. Was hilft Ihnen, an Jesus Christus zu denken? Wozu fühlen Sie sich inspiriert? Was wollen Sie nun tun?
Nutzen Sie Gegenstände zur Veranschaulichung. Der Erretter verglich Evangeliumsgrundsätze oft mit Alltäglichem, mit dem man vertraut war. Wenn Sie Helaman 12:1-6 lesen oder lehren, können Sie die Aussage „wie wankelmütig die Menschenkinder …sind“ damit vergleichen, wie es uns geht, wenn wir auf einem Bein zu balancieren versuchen. Wie können wir in geistiger Hinsicht beständig sein?
Weitere Anregungen finden Sie in der aktuellen Monatsausgabe der Zeitschriften Liahona und Für eine starke Jugend.
Als Einstieg in ein Gespräch darüber, wie man an den Herrn denkt, könnten Sie Ihren Kindern erzählen, wie Sie einmal etwas vergessen haben. Lassen Sie sie von ähnlichen Erlebnissen berichten. Lesen Sie dann gemeinsam Helaman 7:20,21 und fragen Sie Ihre Kinder, was es ihrer Meinung nach bedeutet, Gott zu vergessen. Vielleicht können Ihre Kinder Bilder von Dingen malen, die dazu führen, dass wir den Herrn vergessen, und mit diesen Bildern dann ein Bild von Jesus verdecken. Anschließend sollen sie sich überlegen, was sie tun können, um an ihn zu denken. Lassen Sie sie bei jeder Antwort eines der gemalten Bilder wegnehmen, bis das Bild vom Erretter wieder zum Vorschein kommt.
Helfen Sie Ihren Kindern, aus Helaman 8:13-23 die Namen der Propheten herauszusuchen, die über Jesus Christus gesprochen haben. Vielleicht können sie jedes Mal, wenn sie einen finden, ein Bild von Jesus herumreichen. Was sagt unser lebender Prophet über den Erretter?
Singen Sie gemeinsam ein Lied über Propheten, etwa „Folg dem Propheten!“ (Liederbuch für Kinder, Seite 58). Suchen Sie und Ihre Kinder eine Kernaussage aus dem Lied heraus und schreiben Sie jedes Wort daraus auf einen Fußabdruck aus Papier. Dann können Sie die Fußabdrücke so auf den Boden legen, dass sie zu einem Bild vom Erretter führen, und Ihre Kinder können den Fußspuren zu diesem Bild folgen. Inwiefern führt es uns zu Jesus Christus, wenn wir dem Propheten folgen?
Über das Wort Gottes nachzusinnen, führt zu Offenbarung
Damit Ihre Kinder verstehen, was es bedeutet, nachzusinnen, könnten Sie gemeinsam den Eintrag unter dem Stichwort „Nachsinnen“ im Schriftenführer (Archiv Kirchenliteratur) lesen. Welche anderen Wörter bedeuten etwas Ähnliches wie nachsinnen? Vielleicht können Sie gemeinsam Helaman 10:1-3 lesen und das Wort nachdenken durch diese anderen Begriffe ersetzen. Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, wie man beim Schriftstudium gleichzeitig auch nachsinnen kann.
Nephi gehorchte dem Vater im Himmel auch dann, wenn dies bedeutete, etwas Schwieriges zu tun. Ein Beispiel dafür können Sie und Ihre Kinder in Helaman 10:2,11,12 nachlesen. Ihre Kinder könnten nachspielen, was Nephi getan hat – also etwa auf die andere Seite des Zimmers gehen (als ob sie nach Hause gingen), anhalten, sich umdrehen und zur anderen Seite zurückgehen (als ob sie zurückkehrten, um das Evangelium zu verkünden). Was erwartet der Vater im Himmel von uns?
Weitere Anregungen finden Sie in der aktuellen Monatsausgabe der Zeitschrift Unser Freund.
