Die Strafgerichte des Ijob, Gemälde von Joseph Brickey

1. bis 7. August

Ijob 1 bis 3; 12 bis 14; 19; 21 bis 24; 38 bis 40; 42

Ich harre auf ihn

Wenn Sie nun von Ijob lesen, kann der Heilige Geist Sie führen, sodass Sie wichtige Wahrheiten erkennen, die für Ihr Leben von Belang sind. Schreiben Sie auf, was Sie entdecken, und überlegen Sie, wie sich diese Wahrheiten auf Sie beziehen lassen.

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Es ist nur natürlich, wenn man sich fragt, wieso guten Menschen Schlechtes widerfährt – oder umgekehrt auch Gutes den Schlechten. Wieso lässt Gott, der ja gerecht ist, so etwas zu? Solche Fragen werden anhand der Lebensumstände Ijobs besprochen, war er doch einer jener Guten, denen Schlechtes widerfahren ist. Wegen dieser Prüfungen fragten sich Ijobs Freunde, ob er wirklich so gut gewesen sei. Ijob beteuerte jedoch seine Rechtschaffenheit, fragte sich aber seinerseits, ob Gott denn tatsächlich gerecht sei. Doch trotz seiner Schmerzen und vieler offener Fragen blieb Ijob sich und seinem Glauben an Jesus Christus treu. Im Buch Ijob wird zwar der Glaube in Frage gestellt und geprüft, doch nie zur Gänze aufgegeben. Das bedeutet allerdings nicht, dass jede Frage beantwortet wird. Aus dem Buch Ijob geht jedoch hervor, dass Fragen und Glaube nebeneinander bestehen können, bis die Fragen beantwortet sind, und ganz gleich, was uns zwischenzeitlich widerfährt, können wir über unseren Herrn sagen: Ich vertraue und „harre auf ihn“ (Ijob 13:15).

Eine Übersicht über das Buch Ijob finden Sie im Schriftenführer unter dem Stichwort „Ijob“ (scriptures.ChurchofJesusChrist.org).

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Ijob 1 bis 3; 12 und13

Mein Vertrauen in den Vater im Himmel und Jesus Christus kann mir helfen, unter allen Umständen treu zu bleiben

Die Eingangskapitel zum Buch Ijob sollen die Rolle des Satans als unser Ankläger und Widersacher beleuchten, beschreiben aber nicht, wie Gott und der Satan tatsächlich miteinander umgehen. Lesen Sie die Aussagen des Satans über Ijob (siehe Ijob 1:9-11; 2:4,5), und fragen Sie sich, ob über Sie dasselbe gesagt werden könnte. Sie könnten sich beispielsweise fragen: Aus welchen Gründen bleibe ich Gott treu? Denken Sie über die Prüfungen nach, die Ijob auferlegt wurden, und über seine Reaktionen (siehe Ijob 1:20-22; 2:9,10). Was lernen Sie von ihm und wie kann Ihnen das bei Ihren Prüfungen helfen?

Ijob bemühte sich zwar, treu zu bleiben, doch seine Prüfungen und Leiden nahmen kein Ende (beachten Sie seine Klage in Kapitel 3). Seine Schwierigkeiten schienen im Gegenteil noch schlimmer zu werden, und seine Freunde waren der Ansicht, dass Gott ihn bestrafe (siehe Ijob 4 und 5; 8; 11). Ijobs Antwort steht zum Teil in Kapitel 12 und 13. Denken Sie darüber nach, was Ijob über Gott wusste, wodurch er ihm weiterhin vertrauen konnte, obwohl er litt und auf seine Fragen keine Antwort hatte. Was wissen Sie über Gott, wodurch Sie Ihre Prüfungen besser bestehen können? Wodurch haben Sie diese Wahrheiten erkannt, und wie haben sie Sie in Ihrem Glauben bestärkt?

Ijob 19

Jesus Christus ist mein Erlöser

Manchmal werden uns ganz wichtige Wahrheiten mitten im schlimmsten Schmerz kundgetan. Denken Sie an die Prüfungen, die Ijob in Ijob 19:1-22 schildert, und die Wahrheiten, die er in Ijob 19:23-27 verkündet. Überlegen Sie, woher Sie wissen, dass Ihr Erlöser lebt. Was für einen Unterschied macht dieses Wissen bei einer schwierigen Prüfung?

Siehe auch Lehre und Bündnisse 121:1-12; 122

Ijob, Gemälde von Gary L. Kapp

Ijob 21 bis 24

Prüfte er mich, ich ginge wie Gold hervor

Wenn Sie nun weiter etwas über die Diskussion zwischen Ijob und seinen Freunden über die Gründe für Ijobs Leid lesen, könnten Sie auch darüber nachdenken, wie Sie die Frage, die im Mittelpunkt des Gesprächs steht, beantworten würden: Wieso müssen die Rechtschaffenen manchmal leiden und wieso kommen die Frevler mitunter ungestraft davon? Behalten Sie diese Frage im Hinterkopf, wenn Sie nun Ijob 21 bis 24 lesen. Was wissen Sie über den Vater im Himmel und seinen Plan und wie kann das zu einer Antwort beitragen? Siehe etwa 2 Nephi 2:11-13; Mosia 23:21-23; 24:10-16; Abraham 3:22-26; Dallin H. Oaks, „Ein Gegensatz in allen Dingen“, Liahona, Mai 2016, Seite 114–117.

Siehe auch L. Todd Budge, „Beständiges und unverwüstliches Gottvertrauen“, Liahona, November 2019, Seite 47ff.

Ijob 38; 40; 42

Gott betrachtet alles aus einem weiteren Blickwinkel

Ijob war enttäuscht über die Anschuldigungen seiner Freunde (siehe Ijob 16:1-5; 19:1-3) und schrie immer wieder zu Gott und verlangte eine Erklärung für seine Schwierigkeiten (siehe Ijob 19:6,7; 23:1-9; 31). Elder Neal A. Maxwell hat gesagt: „Wenn wir unangemessen ungeduldig sind, was den Zeitplan des allwissenden Gottes betrifft“, wie das ja auch bei Ijob der Fall gewesen zu sein scheint, „sagen wir damit eigentlich, wir wüssten, was am besten ist. Eigenartig – wir, die wir Armbanduhren tragen, trachten danach, dem zu raten, der die kosmischen Uhren und Kalender steuert.“ („Hoffnung durch das Sühnopfer Jesu Christi“, Der Stern, Januar 1999, Seite 72.) Behalten Sie diese Worte im Kopf, während Sie Gottes Erwiderung in Kapitel 38 und 40 lesen. Was sagt er Ijob hier? Weshalb ist es wichtig, dass wir im Ringen mit den Problemen und Fragen des Erdenlebens diese Wahrheiten verstehen? Was beeindruckt Sie an der Antwort Ijobs in Ijob 42:1-6?

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Ijob 1:20-22.Ihre Familie könnte, um Ijobs Lage besser nachvollziehen zu können, das Kapitel „Ijob“ in den Geschichten aus dem Alten Testament lesen oder Ijob 1:13-22 nachspielen. Was können wir aus Ijobs Beispiel lernen?

Ijob 14:14.Wie würden wir Ijobs Frage in diesem Vers beantworten? Was lesen wir in Alma 11:42-44 dazu? (Siehe auch das Video „Er lebt – wir feiern Ostern, weil Jesus Christus lebt!“ auf ChurchofJesusChrist.org.)

Ijob 16:1-5.Verhalten wir uns manchmal auch wie Ijobs Freunde? Urteilen und kritisieren wir, wo eigentlich Trost benötigt wird? (Siehe Ijob 16:1-4; siehe auch Johannes 7:24.) Wie können wir andere, die gerade Schmerz erleiden, durch unsere Worte aufbauen? (Siehe Ijob 16:5.)

Ijob 19:23-27.Nachdem Sie diese Verse gelesen haben, könnte der eine oder andere erzählen, wie er herausgefunden hat, dass unser Erlöser lebt. Sie könnten Ihre Zeugnisse aufschreiben (oder die Kinder Bilder vom Erretter malen lassen) und alles zusammen in einer Art Familientagebuch aufbewahren (siehe Vers 23). Oder Sie singen ein Lied, das Zeugnis für den Erretter gibt, etwa „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Gesangbuch, Nr. 85). Gehen Sie auf Textstellen ein, die Sie im Glauben an ihn bestärken.

Ijob 23:8-11.Was bedeutet es, aus Prüfungen geläutert „wie Gold“ hervorzugehen? (Siehe auch das Video „The Refiner’s Fire“ in englischer Sprache auf ChurchofJesusChrist.org.) Kennen wir jemanden, dem es so ergangen ist? Vielleicht wollen die Kinder etwas basteln, worauf sie die Worte aus Vers 10 schreiben. Sie könnten auch darüber sprechen, wie Jesus Christus seine Prüfungen gemeistert hat (siehe Lukas 22:41-44; Lehre und Bündnisse 19:16-19).

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Mein Erlöser lebt“, Gesangbuch, Nr. 84

Das persönliche Studium verbessern

Stellen Sie sich Begebenheiten bildlich vor. Der Versuch, sich in die heiligen Schriften hineinzudenken, fördert oft erhellende Einsichten zutage. Wer sich in Ijobs Lage versetzt, denkt vielleicht auch über die eigene Beziehung zum Vater im Himmel und Jesus Christus nach.

Ijob und seine Freunde, Gemälde von Ilya Repin