Geschichte der Kirche
Einleitung: „Etwas Außergewöhnliches‘


Einleitung

„Etwas Außergewöhnliches“

In der ersten Versammlung der Frauenhilfsvereinigung sagte Schwester Emma Smith: „Wir werden Außergewöhnliches leisten.“1 Sie hatte Recht. In der Geschichte der Frauenhilfsvereinigung finden sich zahlreiche Beispiele dafür, wie gewöhnliche Frauen Außergewöhnliches vollbracht haben, indem sie Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus geübt haben. Die Frauenhilfsvereinigung wurde dazu gegründet, den Töchtern Gottes zu helfen, sich für die Segnungen des ewigen Lebens bereit zu machen. Die FHV bereitet Frauen auf die Segnungen des ewigen Lebens vor, indem sie ihnen hilft, an Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus und sein Sühnopfer zuzunehmen, den Einzelnen, die Familie und das Zuhause durch heilige Handlungen und Bündnisse zu stärken und in Einigkeit zusammenzuarbeiten, um den Bedürftigen zu helfen. Eine Frau verwirklicht diese Ziele, wenn sie in ihren Berufungen und im Privatleben für sich persönlich Offenbarung anstrebt, sie empfängt und entsprechend handelt.

Dieses Buch ist kein chronologischer Geschichtsbericht und auch kein Versuch, einen umfassenden Überblick über alles zu geben, was die FHV je geleistet hat. Vielmehr bietet es einen geschichtlichen Überblick über den umfassenden Wirkungsbereich der Frauenhilfsvereinigung. Anhand geschichtlicher Berichte, persönlicher Erfahrungen, Schriftstellen sowie Aussagen von neuzeitlichen Propheten und den Präsidentinnen der Frauenhilfsvereinigung wird beschrieben, welche Aufgaben den Frauen in der Kirche gemäß Gottes Plan des Glücklichseins anvertraut sind und welche Möglichkeiten ihnen offenstehen.

Warum sollte man sich mit der Geschichte und dem Werk der Frauenhilfsvereinigung befassen?

Präsident Spencer W. Kimball, der zwölfte Präsident der Kirche, hat gesagt: „Wir wissen, dass Frauen, denen die Vergangenheit viel bedeutet, darauf bedacht sind, eine rechtschaffene Zukunft mitzugestalten.“2 Eine Frau, die sich mit diesem Buch befasst, entwickelt größere Dankbarkeit für die Vergangenheit und ein tieferes Verständnis für ihr geistiges Erbe.

In der Geschichte der Frauenhilfsvereinigung werden das göttliche Wesen und der unendliche Wert einer Tochter Gottes deutlich. Diese Geschichte ist vom Heiligen Geist durchdrungen und berichtet von starken, glaubenstreuen, zielbewussten Frauen, deren Einsatz kaum öffentlich wahrgenommen wurde. Wenn sich die Mitglieder der Kirche mit dieser Geschichte befassen, erkennen sie, dass der Vater im Himmel seine Töchter kennt, sie liebt, ihnen heilige Aufgaben anvertraut und sie bei der Erfüllung dieser Aufgaben leitet. In ihrem Bestreben, das Gottesreich auf der Erde aufzurichten und die Familien Zions zu stärken, arbeiten die Frauen in der Kirche an der Seite der Männer, die das Priestertum tragen.

Das Buch Die Töchter in meinem Reich für das persönliche Studium

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Durch das persönliche Studium kann eine Frau ihre Aufgaben im Reich Gottes kennenlernen.

Nicht Daten und Fakten machen den Wert dieses Buches aus, sondern die darin beschriebenen Ziele, Grundsätze und Beispiele. FHV-Schwestern, die dieses Buch lesen und immer wieder darauf zurückgreifen, werden erkennen, dass nicht nur die Frauen, die früher gelebt haben, zum Vermächtnis der FHV beigetragen haben, sondern auch Frauen in unserer Zeit; Frauen aus aller Welt, die Bündnisse schließen und halten. Diese Erkenntnis wird dazu beitragen, dass Schwestern aus der Vergangenheit Inspiration schöpfen und mit Frieden im Herzen der Zukunft entgegensehen.

Die Lehren, Geschichten und Beispiele in diesem Buch können die Schwestern dabei anleiten, Prioritäten festzulegen und sich Gewohnheiten anzueignen, die ihnen helfen, den Glauben und die Rechtschaffenheit zu fördern, die Familie und das Zuhause zu stärken und die Bedürftigen ausfindig zu machen und ihnen zu helfen.

Schwester Belle S. Spafford, die neunte Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, hat gesagt: „Die durchschnittliche Frau tut meiner Meinung nach in der heutigen Zeit gut daran, ihre Interessen zu bewerten, das, womit sie sich beschäftigt, kritisch zu beurteilen, und dann Schritte einzuleiten, um ihr Leben einfacher zu gestalten, indem sie das, was am wichtigsten ist, an die erste Stelle setzt, dem Gewicht beimisst, was am lohnendsten und dauerhaftesten ist, und sich von allen Beschäftigungen freimacht, die weniger lohnend sind.“3

Wenn sich die Schwestern mit der Geschichte der Frauenhilfsvereinigung beschäftigen, entdecken sie vielleicht Beispiele, Aussagen oder Grundsätze, die sie besonders ansprechen. Angeregt von diesen Entdeckungen und den Lehren früherer und neuzeitlicher Propheten können sie sich um persönliche Offenbarung bemühen, sie empfangen und entsprechend handeln. Sie erlangen Führung in ihrem Bestreben, so zu werden, wie Gott sie haben möchte, und das zu tun, was er von ihnen erwartet.

Almas Worte können ihnen Mut machen: „Durch Kleines und Einfaches wird Großes zustande gebracht.“4 Das Kleine und Einfache, was die Schwestern vollbringen, lässt sie erkennen, wie der Herr sie stärkt und sie führt.

Die Geschichte und das Werk der Frauenhilfsvereinigung im Unterricht

Dieses Buch bietet den FHV-Schwestern wertvolles Material für das gemeinsame Lernen am Sonntag und an Wochentagen. Allgemeine Anweisungen zum Unterricht in den Versammlungen der FHV finden Gemeinde- und Pfahl-FHV-Leiterinnen im aktuellen Handbuch und auf LDS.org. Konkrete Informationen dazu, wie dieses Buch in den Versammlungen der FHV verwendet wird, sind ebenfalls auf LDS.org zu finden oder auch in ergänzenden Anweisungen, die von der Kirche veröffentlicht werden.

Hoffentlich wird jedoch der Einfluss dieses Buches über die FHV-Versammlungen hinausreichen. Auch in der Familie kann man die Beispiele und Lehren in dem Buch gemeinsam lesen und besprechen. FHV-Schwestern können das Buch Freundinnen zum Lesen geben. Mitglieder der Kirche jeglichen Alters können Material aus diesem Buch für den Unterricht, für Ansprachen oder Ratssitzungen nutzen.

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Die Schwestern können einander aufrichten, wenn sie über die Geschichte und das Werk der Frauenhilfsvereinigung sprechen.

Danksagung

Die Verfasser danken Lucile C. Tate und ihrer Nichte Elaine R. Harris, die 1996 berufen und eingesetzt wurden, die Geschichte der Frauenhilfsvereinigung zusammenzustellen, ohne dass eine Veröffentlichung vorgesehen war. Ihr Werk wurde als Quellenmaterial in den Archiven der Kirche aufbewahrt. Sie haben das Leben der Präsidentinnen der Frauenhilfsvereinigung und bedeutende Ereignisse in der Entwicklung der Frauenhilfsvereinigung dokumentiert und damit die Grundlage für dieses Buch geschaffen.

Unser Dank gilt außerdem Susan W. Tanner, die 2009 dazu berufen und eingesetzt wurde, diese erste umfassende Geschichte der Frauenhilfsvereinigung für die ganze Kirche zu verfassen, wobei sie auf die Arbeit von Schwester Tate und Schwester Harris aufbaute, ferner den Redakteuren und den Grafikern, die ein Gefühl dafür hatten, was aus diesem Buch werden konnte, und eifrig an der Umsetzung gearbeitet haben, sowie weiteren Autoren, Mitwirkenden und Historikern, die im Quellennachweis am Ende des Buches mit dem von ihnen veröffentlichten Werk aufgeführt sind.

Und nicht zuletzt hätte diese Geschichte ohne die vielen FHV-Schwestern, die im Laufe der Geschichte der Kirche voller Glauben und Hingabe im Werk des Herrn tätig waren, nicht geschrieben werden können.

Einleitung

  1. Emma Smith, zitiert in Relief Society Minute Book, Nauvoo, Illinois, 17. März 1842, Seite 12, Historisches Archiv der Kirche

  2. Spencer W. Kimball, „Privileges and Responsibilities of Sisters“, Ensign, November 1978, Seite 104

  3. Belle S. Spafford, A Woman’s Reach, 1974, Seite 23

  4. Alma 37:6