Sonntagsschule: Evangeliumslehre
Das Gesetz des Zehnten und das Gesetz des Fastens


Lektion 17

Das Gesetz des Zehnten und das Gesetz des Fastens

Ziel

Jeder Teilnehmer soll stärker den Wunsch verspüren, den Zehnten voll zu zahlen und nach dem Gesetz des Fastens zu leben.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die folgenden Schriftstellen:

    1. Lehre und Bündnisse 59:13,14, 21; 119; 120

    2. Jesaja 58:6–12; Maleachi 3:8–12 oder 3 Nephi 24:8–12; Matthäus 6:16–18 oder 3 Nephi 13:16–18 (ergänzende Schriftstellen)

  2. Sehen Sie das Material im Begleitheft für den Teilnehmer (35686 150) für diese Lektion durch und legen Sie fest, wie Sie sich im Unterricht darauf beziehen werden.

  3. Um ein besseres Verständnis von historischen Ereignissen zu erhalten, die im Zusammenhang mit der Lehre in dieser Lektion stehen, können Sie sich mit folgendem Material befassen:

    1. „Der Zehnte meines Volkes.“

    2. weiteres historisches Material für diese Lektion.

  4. Falls Sie die Aktivität unter „Aufmerksamkeit wecken“ verwenden, bringen Sie eine Münze mit.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Aufmerksamkeit wecken

Verwenden Sie zu Unterrichtsbeginn die folgende Aktivität oder eine andere passende Einleitung:

Zeigen Sie die Münze.

• Wofür kann dieses Geldstück stehen?

Lassen Sie die Teilnehmer einiges nennen. Weisen Sie darauf hin, dass dieses Geld- stück – je nach seinem Verwendungszweck – für ganz unterschiedliche Werte stehen kann. Es kann beispielsweise für materiellen Besitz, Macht, Gier oder das Lebensnotwendige stehen.

Weisen Sie am Ende dieses Unterrichtsgesprächs darauf hin, dass Geld, das auf gewisse Weise verwendet wird, selbst bei geringen Beträgen unseren Wunsch ausdrücken kann, zum Aufbau des Gottesreiches beizutragen. Es kann unsere Sorge um das Wohlergehen anderer zum Ausdruck bringen. Es kann auch Ausdruck unseres Glaubens, unseres Gehorsams und unserer Liebe zum Herrn sein. Erklären Sie: In dieser Lektion geht es darum, wie wir zum Aufbau des Gottesreiches beitragen und anderen dienen können, indem wir den Zehnten und das Fastopfer zahlen.

Unterrichtsgespräch und Anwendung

Für diese Lektion ist mehr Lehrstoff vorhanden, als in einem einzigen Unterricht behandelt werden kann. Wählen Sie gebeterfüllt das Material aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am ehesten entspricht.

1. Der Herr hat uns geboten, den Zehnten zu zahlen. Denjenigen, die diesem Gebot gehorchen, hat er große Segnungen verheißen

Wie der Herr den Zehnten definiert

• Der Prophet Joseph Smith empfing die Offenbarung vom Zehnten am 8. Juli 1838 in Far West im US-Bundesstaat Missouri. Lesen Sie mit den Teilnehmern LuB 119:3,4. Wie definiert der Herr den Zehnten in diesen Versen?

Um den Teilnehmern verständlich zu machen, was unter einem vollen Zehnten zu verstehen ist, lesen Sie die folgenden Zitate vor:

Die Erste Präsidentschaft hat den Zehnten folgendermaßen definiert: „Die einfachste Aussage, die wir kennen, ist das, was der Herr selbst gesagt hat, dass nämlich die Mitglieder der Kirche ‚ein Zehntel all ihres Ertrags‘ zahlen sollen; mit Ertrag ist das Einkommen gemeint. Niemand hat das Recht, irgend etwas anderes als das zu sagen.“ (Brief von der Ersten Präsidentschaft, 19. März 1970.)

Präsident Joseph Fielding Smith vom Kollegium der Zwölf hat erklärt: „Man findet da erstaunlich viele Ausflüchte und Deutungen, was der Zehnte denn überhaupt sei. … Es steht jedoch geschrieben: mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden. Wer knausrig mit dem Herrn ist, mit dem ist der Herr vielleicht knausrig, indem er ihm nämlich Segnungen vorenthält.“ (Church History and Modern Revelation, [1953], 2:92.)

Was der Herr denjenigen verheißt, die den Zehnten zahlen

• Lesen Sie mit den Teilnehmern Maleachi 3:8,9 oder 3 Nephi 24:8,9. Wodurch beraubt man Gott, wenn man den Zehnten und die Opfergaben nicht zahlt? (Sie können die Teilnehmer beim Besprechen dieser Frage auch LuB 59:21 und 104:14 vorlesen lassen.)

• Lesen Sie mit den Teilnehmern Maleachi 3:10–12 oder 3 Nephi 24:10–12. Was verheißt der Herr denjenigen, die den Zehnten zahlen? (Schreiben Sie die Antworten an die Tafel.)

Elder John A. Widtsoe vom Kollegium der Zwölf hat über die geistigen Segnungen gesprochen, die demjenigen zuteil werden, der den Zehnten zahlt:

„Wer den Zehnten zahlt, schafft eine Verbindung zum Herrn. Das ist der schönste Lohn. Gehorsam dem Gesetz des Zehnten gegenüber bringt – so wie der Gehorsam jedem anderen Gesetz gegenüber – eine tiefe, innere Freude, Genugtuung und Erkenntnis, die sich nicht anders erlangen lassen. Der Mensch wird im wahrsten Sinn ein – wenn auch geringer – Partner des Herrn bei jenem großen, ewigen Werk für die Errettung des Menschen. Die Grundsätze der Wahrheit werden klarer begriffen, es lebt sich leichter danach. Zwischen Mensch und Schöpfer besteht eine innigere Beziehung. Das Beten fällt leichter. Zweifel verschwinden, der Glaube nimmt zu, und Mut erfüllt die Seele. Die spirituellen Sinne werden schärfer, die ewige Stimme ist deutlicher vernehmbar. Der Mensch wird dem Vater im Himmel ähnlicher.“ (Deseret News, 16. Mai 1936, Church Section, Seite 5.)

Die folgende Geschichte stammt von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf und zeigt anschaulich, wie jemand, der den Zehnten zahlt, auch in zeitlicher Hinsicht gesegnet wird:

„Während des Zweitens Weltkriegs unterhielt meine Mutter ihre drei kleinen Kinder von ihrem bescheidenen Gehalt als Lehrerin. Als ich mir bewusst wurde, dass wir einige wünschenswerte Dinge nicht besaßen, weil wir nicht genug Geld hatten, fragte ich meine Mutter, warum sie so viel von ihrem Gehalt als Zehnten zahle. Ihre Erklärung habe ich nie vergessen: ‚Dallin, es gibt vielleicht einige Leute, die ohne das Zehntenzahlen auskommen können, aber wir nicht. Der Herr hat bestimmt, dass euer Vater von uns gehen musste und ich euch Kinder allein aufziehen muss. Ich kann das nicht ohne die Segnungen des Herrn, und diese Segnungen erlange ich, indem ich ehrlich den Zehnten zahle. Wenn ich den Zehnten zahle, dann gilt mir die Verheißung des Herrn, dass er uns segnet, und diese Segnungen brauchen wir, wenn wir zurechtkommen wollen.‘“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 29.)

• Inwiefern sind Sie gesegnet worden, weil Sie das Gesetz des Zehnten befolgt haben? (Bitten Sie die Teilnehmer, davon zu erzählen, wie sie geistig oder zeitlich gesegnet worden sind.)

Warum wir den Zehnten zahlen

Weisen Sie darauf hin, dass wir den Zehnten aus Liebe zum Herrn und voll Glauben an ihn zahlen sollen und nicht deshalb, weil wir Segnungen erwarten.

• Wie zeigen wir durch das Zahlen des Zehnten dem Herrn unsere Liebe? Wie wirkt es sich auf unsere Beziehung zu ihm aus?

• Elder Joseph B. Wirthlin vom Kollegium der Zwölf hat gesagt: „Beim Zehntenzahlen geht es nicht so sehr um das Geld, sondern um den Glauben.“ (Der Stern, Juli 1990, Seite 29.) Inwiefern geht es beim Zehnten mehr um den Glauben als um das Geld?

• Warum ist es manchmal so schwierig, den Zehnten zu zahlen? Was können wir tun, um dieser Herausforderung zu begegnen? (Bitten Sie die Teilnehmer, davon zu erzählen, wie sie selbst oder jemand, den sie kennen, sich der Herausforderung gestellt und den Zehnten gezahlt hat.)

Wozu die Zehntengelder verwendet werden

• Wer legt die Verwendung der Zehntengelder fest? (Siehe LuB 120. Beachten Sie, dass sich die Bezeichnung „der Bischof und sein Rat“ hier auf die Präsidierende Bischofschaft bezieht. Mit dem „Hohen Rat“ ist hier das Kollegium der Zwölf Apostel gemeint. Der Rat zur Verwendung von Zehntengeldern setzt sich aus der Ersten Präsidentschaft, dem Kollegium der Zwölf und der Präsidierenden Bischofschaft zusammen.)

Präsident Gordon B. Hinckley hat darüber gesprochen, welch tiefe Achtung der Rat zur Verwendung von Zehntengeldern für die Zehntengelder hat:

„Ich habe auf dem Bücherschrank hinter meinem Schreibtisch eine kleine Münze, die ich vor Jahren in Jerusalem geschenkt bekommen habe und die für mich das Opfer der Witwe symbolisiert. Sie erinnert mich immer daran, wie heilig die Gelder sind, mit denen wir umgehen. Sie kommen von der Witwe, sie sind ihr Opfer, ebenso wie der Zehnte des Reichen, und wir müssen sie umsichtig und mit Bedacht für die Zwecke des Herrn ausgeben. Wir gehen sehr sorgsam damit um und wachen darüber und sind in jeder Hinsicht bemüht, sie so zu verwenden, wie der Herr sie wohl zum Aufbau seines Werkes und zur Verbesserung der Menschen verwendet sehen will.“ (Der Stern, Januar 1997, Seite 51.)

• Wozu werden die Zehntengelder verwendet?

Elder Dallin H. Oaks hat erklärt: „Die [Zehntengelder] werden verwendet, um Tempel und andere Gotteshäuser zu bauen und zu unterhalten, in aller Welt Missionsarbeit zu betreiben, die heiligen Schriften zu übersetzen und zu veröffent- lichen, Hilfsmittel für die Erlösung der Toten zu beschaffen, religiöse Unterweisung zu finanzieren und andere Absichten der Kirche zu unterstützen, wie es die erwählten Diener des Herrn bestimmen.“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 31.)

Bitten Sie die Teilnehmer, über diese Aussage nachzudenken und zu überlegen, inwie- fern sie durch Tempel, Gemeindehäuser, Missionsarbeit, die heilige Schrift, das Erlösungswerk für die Verstorbenen und das Seminar oder Institut gesegnet worden sind. Weisen Sie darauf hin, dass die größten Segnungen, die uns offen stehen, direkt mit unserem Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Zehnten zusammenhängen. Wer über diese Segnungen nachsinnt, kann erkennen, dass der Herr wahrhaftig „die Schleusen des Himmels öffnet und Segen im Übermaß auf uns herab schüttet.“ (Siehe Maleachi 3:10; siehe auch 3 Nephi 24:10.)

2. Der Herr hat uns geboten, zu fasten und ein großzügiges Fastopfer zu zahlen

Erklären Sie: Der Herr hat in den Letzten Tagen ein weiteres Gesetz wiederhergestellt, nämlich das Gesetz des Fastens. Diesem Gesetz zufolge fasten wir als Kirche einmal pro Monat, und zwar normalerweise am ersten Sonntag des Monats. Wir sind angewiesen worden, wie man den Fasttag richtig begeht, nämlich: Man lässt zwei aufeinanderfolgende Mahlzeiten aus, isst und trinkt während dieser Zeit nichts und besucht die Fast- und Zeugnisversammlung. Sie können darauf hinweisen, dass wir außer an den Fasttagen auch zu anderen Zeiten eine angemessene Zeit lang fasten können, wenn wir das brauchen.

Weisen Sie darauf hin, dass zum Fasten mehr gehört, als sich der Speise zu enthalten. Das Fasten kann Freude machen, wenn wir dabei einen Zweck verfolgen, uns auf das Fasten vorbereiten und beten. Schreiben Sie die folgenden Begriffe an die Tafel: Zweck, Vorbereiten, Beten.

• Warum fasten wir? (Unter anderem soll auch folgendes genannt werden: um dem Herrn näherzukommen, um geführt zu werden, um mehr spirituelle Kraft zu gewinnen, um uns vor Gott zu demütigen, um unsere körperlichen Begierden dem Geist zu unterwerfen, um Versuchung oder Schwäche zu überwinden, um unser Zeugnis zu stärken und um Segen für andere zu erflehen.) Wie hat Ihr Fasten durch einen bestimmten Zweck an Bedeutung gewonnen?

• Wie können wir uns auf das Fasten vorbereiten? Inwiefern gewinnt das Fasten an Bedeutung, wenn wir uns darauf vorbereiten?

• Wir sollen beten, wenn wir zu fasten beginnen, und auch zwischendurch und am Ende unseres Fastens ein Gebet sprechen. Warum ist das wichtig?

• Lesen Sie mit den Teilnehmern LuB 59:13,14 und Matthäus 6:16–18 oder 3 Nephi 13:16– 18. Wie sollen wir uns laut diesen Schriftstellen beim Fasten verhalten? Warum wird das Fasten mit Freude und Sichfreuen gleichgesetzt? Was tun Sie, damit Ihr Fasten Ihnen Freude macht?

Erklären Sie: Zum richtigen Fasten am Fastsonntag gehört auch, dass wir ein großzügiges Fastopfer zahlen, um zur Unterstützung der Bedürftigen beizutragen. Das Fastopfer wird in erster Linie für die Bedürftigen in der eigenen Gemeinde und im eigenen Pfahl verwendet. Der Bischof kann den Bedürftigen mit diesen Geldern Nahrungsmittel, Obdach, Kleidung und andere lebensnotwendige Güter zukommen lassen.

• Warum müssen wir, wenn wir das Gesetz des Fastens befolgen wollen, auch das Fastopfer spenden? (Unter anderem soll auch folgendes genannt werden: Wir dienen dadurch anderen Menschen, es ist Ausdruck unserer Liebe zu den Bedürftigen.)

• Wie großzügig soll das Fastopfer sein?

Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt: „Manchmal sind wir ein bißchen klein- lich und rechnen uns genau aus, dass wir zum Frühstück ein Ei gegessen hätten, was soundsoviel gekostet hätte, und das spenden wir dann dem Herrn. Falls wir wohlhabend sind – und das sind viele von uns – so meine ich, dass wir sehr, sehr großzügig sein müssen. … Ich denke, wir müssen sehr großzügig sein und dürfen nicht nur den Betrag spenden, den wir durch die beiden ausgelassenen Mahlzeiten eingespart haben, sondern viel, viel mehr – zehnmal mehr, wenn wir können.“ (Conference Report, April 1974, Seite 184.)

• Was geschieht, wenn wir ein großzügiges Fastopfer zahlen? (Siehe Jesaja 58:6,7 und das folgende Zitat.)

Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Bedenken Sie, … was geschehen würde, wenn man das Prinzip des Fasttags und des Fastopfers auf der ganzen Welt befolgte. Die Hungrigen würden gespeist, die Nackten bekleidet, die Obdachlosen untergebracht. Die Steuerlast könnte gesenkt werden. Der Geber würde nicht leiden, sondern durch seinen geringen Verzicht gesegnet werden. Anteilnahme und Selbstlosigkeit würden überall ins Herz der Menschen einziehen.“ (Der Stern, Juli 1991, Seite 55.)

• Lesen Sie mit den Teilnehmern Jesaja 58:8–12. Was hat der Herr denjenigen verhei- ßen, die das Gesetz des Fastens befolgen? Inwiefern hat Ihnen das Fasten geholfen? Wie können wir das Gesetz des Fastens eifriger befolgen?

Zum Abschluss

Weisen Sie darauf hin, dass wir zum Aufbau des Gottesreiches beitragen, indem wir glaubenstreu den Zehnten zahlen. Durch ein großzügiges Fastopfer zeigen wir unter anderem auch, dass wir Jünger des Erretters sind, der gesagt hat: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25:40.)

Fordern Sie die Teilnehmer auf, den Zehnten ehrlich zu zahlen und das Gesetz des Fastens zu befolgen. Geben Sie Zeugnis, wie der Geist Sie dazu bewegt.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. Gruppengespräche und -präsentationen

Teilen Sie die Klasse in vier Gruppen. Jede Gruppe soll – ausgehend von den Schriftstellen und Fragen zu einem Abschnitt der Lektion – eine Präsentation erarbeiten.

2. Den Zehnten und die Opfergaben bei unseren finanziellen Verpflichtungen an die erste Stelle setzen

Lesen Sie den folgenden Rat von Elder Marvin J. Ashton vom Kollegium der Zwölf vor:

„Gute finanzielle Gewohnheiten beginnen in jeder Familie, die der Kirche angehört, damit, dass sie ehrlich den Zehnten zahlt. Wer nach jeder Gehaltsüberweisung zuerst den Zehnten und das Fastopfer zahlt, fühlt sich diesem wesentlichen Evangeliumsgrundsatz mehr verpflichtet, und die Wahrscheinlichkeit, dass er mit Geld schlecht umgeht, sinkt. Wer den Zehnten sogleich demjenigen zahlt, der nicht Monat für Monat kassieren kommt, lernt dadurch – und lehrt auch seine Kinder –, ehrlich zu denen zu sein, die nicht so weit weg sind wie Gott.“ (One for the Money: Guide to Family Finance [Broschüre, 1992], Seite 3.)

3. Eher geben statt erhalten

Geben Sie jedem Teilnehmer ein Blatt Papier und einen Stift zum Schreiben. Lassen Sie die Teilnehmer aufschreiben, wofür sie gewöhnlich ihr Geld ausgeben. Bitten Sie sie, im nächsten Monat ihre Ausgaben zu notieren und zu beurteilen, inwiefern sie den Bedürftigen gegenüber großzügiger sein können.

• Wie können die Jugendlichen der Kirche den Armen und den Bedürftigen helfen? (Falls Sie Jugendliche unterrichten, fordern Sie sie auf, anderen zu dienen und das Fastopfer zu zahlen. Sie können auch darauf hinweisen, dass die Träger des Aaronischen Priestertums dem Bischof oft in zeitlichen Angelegenheiten behilflich sind, mancherorts etwa beim Einsammeln des Fastopfers.) Was können die Eltern tun, um ihre Kinder dazu anzuregen, dass sie den Armen und den Bedürftigen helfen?

4. „Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2 Korinther 9:7)

• Lesen Sie mit den Teilnehmern 2 Korinther 9:6–8. Wie können wir diesen Rat beim Zahlen des Zehnten und der Opfergaben befolgen? Inwiefern sind unsere Einstellung und unsere Beweggründe beim Zahlen des Zehnten und der Opfergaben wichtig?

5. Beim Fasten dem Beispiel des Erretters folgen

Erklären Sie: Viel lässt sich aus dem Beispiel lernen, das uns der Erretter gegeben hat, als er in der Wüste fastete.

  1. Als Jesus fastete, sprach er laut der Joseph-Smith-Übertragung von Matthäus 4:2 mit Gott. Fasten soll für uns eine Zeit sein, da wir mit Gott in Verbindung treten.

  2. Am Ende seines Fastens widerstand der Erretter den Versuchungen des Satans und „kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück“. (Lukas 4:2–14; siehe auch Matthäus 4:3–11.) Durch Fasten können wir geistige Kraft empfangen.

6. Aus Dankbarkeit fasten

Präsident Gordon B. Hinckley hat bei einer Generalkonferenz den Brief einer Frau vorgelesen, die dem Herrn ihre Dankbarkeit ausdrückte. Sie schrieb: „Wenn ich faste, ist es fast immer, um zu danken.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 53.) Besprechen Sie die folgenden Beispiele, wie jemand aus Dankbarkeit gefastet hat:

Am 26. Dezember 1842 wurde der Prophet Joseph Smith ungerechtfertigterweise in Nauvoo im US-Bundesstaat Illinois gefangengenommen und musste in Springfield in Illinois vor Gericht erscheinen. Was ihm zur Last gelegt wurde, wurde am 6. Januar 1843 widerrufen, und er durfte nach Nauvoo zurückkehren. Zur Feier des Tages setzte das Kollegium der Zwölf „einen Tag fest, an dem sie sich vor Gott demütigten, fasteten, Gott priesen, beteten und Gott ihren Dank sagten.“ (History of the Church, 5:209, 244, 248.)

Eine Mutter machte sich Sorgen, dass das Zeugnis ihres Sohnes, der eine Vollzeitmission erfüllte, nicht stark genug sei, um die schwere Zeit zu überstehen, die ihm möglicherweise bevorstand. Dann erhielt sie die Nachricht, dass er als Missionar erfolg- reich war. Mit inniger Dankbarkeit fastete sie allein zu dem Zweck, um dem Herrn zu danken, dass ihr Sohn den Wunsch hatte, ein beispielhafter Missionar zu sein. Als der Sohn erfuhr, das seine Mutter aus Dankbarkeit fastete, nahm er sich vor, noch besser zu arbeiten, um der Missionar zu werden, den seine Mutter in ihm sah.

Die Teilnehmer sollen darüber nachdenken, was sie wohl empfänden, wenn sie einmal nur fasteten, weil sie dem Herrn dankbar sind. Regen Sie an, dass die Teilnehmer an einem der nächsten Fasttage aus Dankbarkeit fasten. Bitten Sie sie auch, darüber in ihrem Tagebuch zu berichten.

7. Video

Falls das Video Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche – Video (56912 150) zur Verfügung steht, können Sie während des Unterrichtsgesprächs über den Zehnten den 11 Minuten dauernden Film „Des Himmels Fenster“ zeigen.

Falls Der Familienabend – Video (56276 150) zur Verfügung steht, können Sie den 4 Minuten dauernden Film „Das Gesetz des Fastens“ zeigen.

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