Sonntagsschule: Evangeliumslehre
Präsident Brigham Young führt die Mitglieder


Lektion 33

Präsident Brigham Young führt die Mitglieder

Ziel

Jeder Teilnehmer soll den Vorgang der Nachfolge in der Präsidentschaft der Kirche verstehen und lernen, wie Brigham Young die Mitglieder auf ihren Zug in den Westen vorbereitet hat.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die folgenden Schriftstellen und sonstigen Unterlagen:

    1. Lehre und Bündnisse 107:22–24

    2. Unsere Geschichte, Seite 66–71

  2. Sehen Sie das Material im Begleitheft für den Teilnehmer (35686 150) für diese Lektion durch und legen Sie fest, wie Sie sich im Unterricht darauf beziehen werden.

  3. Um ein besseres Verständnis von historischen Ereignissen zu erhalten, die im Zusammenhang mit der Lehre in dieser Lektion stehen, können Sie sich mit folgendem Material befassen:

    1. “Die Vorbereitung von Brigham Young: Die Vorbereitung eines Führers.”

    2. weiteres historisches Material für diese Lektion.

  4. Bitten Sie einige Teilnehmer, eine Zusammenfassung der folgenden Abschnitte aus Unsere Geschichte vorzubereiten:

    1. „Die Nachfolge in der Präsidentschaft“ (Seite 66f.)

    2. „Die Heiligen bereiten sich darauf vor, Nauvoo zu verlassen“ und „Die Prüfungen des Auszugs im Winter“( Seite 69ff.)

  5. Falls die folgenden Bilder verfügbar sind, verwenden Sie einige davon im Unterricht: „Der Nauvoo-Tempel“ (62432; Bilder zum Evangelium, Nr. 501); „Der Auszug aus Nauvoo, Februar bis Mai 1846„ (62493; Bilder zum Evangelium, Nr. 410); und „Der Auszug aus Nauvoo“ (Bilder zum Evangelium, Nr. 411).

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Aufmerksamkeit wecken

Verwenden Sie zu Unterrichtsbeginn die folgende Aktivität oder eine andere passende Einleitung:

Erklären Sie: Nach dem Tod des Propheten Joseph Smith sagten viele Menschen voraus, dass die Kirche aufhören werde zu bestehen.

• Was haben diese Menschen an der Führung in der Kirche nicht verstanden?

Lesen Sie die folgende Aussage des Präsidenten Joseph Fielding Smith vor:

„Kein Mensch kann aus sich heraus diese Kirche leiten. Es ist die Kirche des Herrn Jesus Christus; er steht an der Spitze. …

Er erwählt Menschen und beruft sie, damit sie als Werkzeug in seiner Hand seine Absichten verwirklichen, und er leitet sie bei ihrer Arbeit an und erteilt ihnen Anweisungen. Aber der Mensch ist bloß ein Werkzeug in der Hand des Herrn; für alles, was seine Knechte leisten, sind Gott der Preis und die Ehre zuzuschreiben, und so soll es ewig sein.

Wäre dies das Werk eines Menschen, würde es fehlschlagen, doch es ist das Werk des Herrn, und er versagt nicht.“ (Improvement Era, Juni 1970, Seite 26.)

Erklären Sie: Nach dem Märtyrertod des Propheten Joseph Smith wurde Brigham Young der Führer der Kirche, und zwar durch einen inspirierten Prozess der Nachfolge, der auch heute in der Kirche angewandt wird. In dieser Lektion geht es um diesen Vorgang der Nachfolge in der Präsidentschaft der Kirche. Es wird beschrieben, wie Brigham Young anfing, die Mitglieder auf den Zug nach Westen ins Salz- seetal vorzubereiten.

Unterrichtsgespräch und Anwendung

Wählen Sie gebeterfüllt das Material aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am ehesten entspricht. Regen Sie die Teilnehmer dazu an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen aus der heiligen Schrift zu berichten.

1. Der Prophet Joseph Smith gab den Zwölf die Schlüssel des Reiches Gottes und lehrte die Grundsätze der Nachfolge in der Präsidentschaft

Erklären Sie: Im Winter 1843/44 verbrachte der Prophet Joseph Smith in Nauvoo mehrere Tage damit, dem Kollegium der Zwölf die Begabung zu geben und sie über ihre Aufgaben zu belehren. Er sagte den Zwölf, er sei in Sorge gewesen, dass er sterben könne, ohne anderen die Schlüssel des Gottesreiches übertragen zu haben. Wilford Woodruff, damals Mitglied des Kollegiums der Zwölf, erinnerte sich an die folgenden Worte des Propheten Joseph:

„Nun, Brüder, danke ich Gott, dass ich diesen Tag erlebe, an dem ich in der Lage war, euch eure Begabung zu geben; und ich habe jetzt alle Mächte des Aaronischen und Melchisedekischen Priestertums und des Apostelamts auf euer Haupt gesiegelt – mit allen dazugehörigen Schlüsseln und Mächten, die Gott auf mich gesiegelt hat. Ich wälze jetzt alle Arbeit, Bürde und Sorge für diese Kirche und das Gottesreich auf eure Schultern ab und gebiete euch im Namen des Herrn Jesus Christus, euch aufzuma- chen und diese Kirche und das Gottesreich angesichts des Himmels und der Erde, vor Gott, Engeln und Menschen zu leiten.“ (James R. Clark, Hrsg. Messages of the First Presidency of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, 6 Bände [1965–1975], 3:134.)

• Ein wichtiger Grundsatz hinsichtlich der Nachfolge in der Präsidentschaft steht in LuB 107:22–24. Lesen Sie diese Verse mit den Teilnehmern. Was lehren diese Verse über die Beziehung zwischen der Ersten Präsidentschaft und dem Kollegium der Zwölf? (Erklären Sie: Die Erste Präsidentschaft und die Zwölf Apostel bilden je ein Kollegium. Diese beiden Kollegien sind einander an Vollmacht und Kraft gleich, doch die Erste Präsidentschaft ist berufen zu präsidieren.)

• Warum müssen wir die Beziehung zwischen diesen beiden präsidierenden Kollegien der Kirche verstehen lernen?

Präsident Harold B. Lee hat gesagt: „Der Prophet Joseph Smith hat gesagt, wo kein Präsident sei, gäbe es keine Erste Präsidentschaft. Sofort nach dem Tod des Präsidenten wird die rangnächste Körperschaft – das Kollegium der Zwölf Apostel – zur präsidierenden Autorität. Dabei wird der Präsident der Zwölf automatisch der amtierende Präsident der Kirche, bis offiziell ein Präsident der Kirche in sein Amt eingesetzt und bestätigt wird.“ (Improvement Era, Juni 1970, Seite 28.)

Weitere Information zum Prozess der Nachfolge finden Sie unter „Zur Vertiefung“, Punkt 1.

2. Nach dem Märtyrertod von Joseph Smith präsidierten die Zwölf über die Kirche, bis Brigham Young als Präsident bestätigt wurde

Erklären Sie: Als Joseph Smith starb, wurde die Erste Präsidentschaft aufgelöst und das Kollegium der Zwölf wurde die präsidierende Autorität der Kirche. Bitten Sie den beauftragten Teilnehmer, den Abschnitt „Die Nachfolge in der Präsidentschaft“ aus Unsere Geschichte, Seite 66f. zusammenzufassen.

Bild
President Brigham Young

• Was hat Sidney Rigdon in Bezug auf die Führung in der Kirche nicht verstanden? Was war die erste Reaktion von Brigham Young auf die Frage, wer die Kirche leiten würde? (Siehe Unsere Geschichte, Seite 66. Er wollte den Willen des Herrn in dieser Sache wissen.) Was können wir aus dem Beispiel Brigham Youngs lernen?

• In der Nachmittagsversammlung, als bei einem Treffen die Führung in der Kirche diskutiert wurde, prophezeite Brigham Young, dass diejenigen, die nicht den Zwölf Aposteln folgten, keinen Erfolg haben und dass nur die Apostel in der Lage sein werden, das Reich Gottes aufzubauen. (Unsere Geschichte, Seite 67.) Wie hat sich dies in der Geschichte der Kirche und in unserer Zeit bewahrheitet?

Erklären Sie: Am Ende der Versammlung stimmten die Heiligen einstimmig dafür, das Kollegium der Zwölf als Führung der Kirche zu bestätigen. (Unsere Geschichte, Seite 67). Das Kollegium der Zwölf unter dem Präsidenten Brigham Young präsidierte dreieinhalb Jahre lang über die Kirche. Am 27. Dezember 1847 wurde die Erste Präsidentschaft wieder formell organisiert und Brigham Young wurde der Präsident.

3. Die Mitglieder empfingen, ehe sie Nauvoo verließen, die heiligen Handlungen des Tempels

Zeigen Sie ein Bild vom Nauvoo-Tempel. Erklären Sie: Obwohl sich die Mitglieder schon darauf vorbereiteten, Nauvoo zu verlassen, arbeiteten sie gleichzeitig hart daran, den Tempel fertig zu stellen. Sobald der Tempel fertig war, sammelten sie sich in großer Zahl, um die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen. Die nachfolgenden Eintragungen aus dem Tagebuch Brigham Youngs zeigen, wie sehr die Heiligen danach verlangten, diese heiligen Handlungen zu empfangen:

„Heute morgen war eine riesige Menge im Empfangsraum und wartete darauf, eingelassen zu werden. … Hunderteinundzwanzig Menschen empfingen die heiligen Handlungen.“ (History of the Church, 7:565.)

„Wie groß das Verlangen der Mitglieder ist, die heiligen Handlungen [des Tempels] zu empfangen, und unser Verlangen, sie ihnen zu spenden, zeigt sich darin, dass ich mich ganz der Arbeit des Herrn im Tempel hingegeben habe und Tag und Nacht dort bin, mir im Durchschnitt nicht mehr als 4 Stunden Schlaf pro Tag gönne und nur einmal die Woche nach Hause gehe.

Elder Heber C. Kimball und die anderen Zwölf Apostel waren ständig anwesend, doch wegen ihres Fleißes mussten einige den Tempel verlassen, um auszuruhen und ihre Gesundheit wiederherzustellen.“ (History of the Church, 7:567).

Im Januar 1846 nahm die Verfolgung der Heiligen zu. Anfang Februar verkündete Präsident Young, dass die heiligen Handlungen im Tempel eingestellt werden, damit die Heiligen Nauvoo verlassen können. Diejenigen, die noch nicht die heiligen Hand- lungen empfangen hatten, waren jedoch nicht bereit fortzugehen. Präsident Young berichtete am 3. Februar 1846 folgendes:

„Obwohl ich angekündigt hatte, dass an diesem Tag keine heiligen Handlungen vollzogen werden sollten, drängten sich die Menschen den ganzen Tag lang im Haus des Herrn; das Verlangen war so groß, als wollten die Brüder, dass wir bleiben und mit den Begabungen weitermachen, bis uns der Weg versperrt wäre und unsere Feinde uns den Weg abschnitten. Aber ich informierte die Brüder, dass dies nicht weise sei und dass wir mehr Tempel bauen und weitere Gelegenheiten haben würden, die Segnungen des Herrn zu empfangen, sobald die Heiligen bereit seien, sie zu erlangen. In diesem Tempel waren wir reichlich belohnt worden, selbst wenn wir jetzt nichts mehr empfangen sollten. Ich sagte den Brüdern auch, dass ich meinen Wagen bereitmachen und mich auf den Weg machen wollte. Ich entfernte mich ein Stück weit vom Tempel und meinte, die Menge würde sich dann zerstreuen, aber als ich zurückkehrte, musste ich feststellen, dass das Haus zum Bersten voll war.

Wir blickten auf die Menge, und da wir ihr großes Verlangen kannten und wussten, dass sie nach dem Wort hungerten und dürsteten, fuhren wir fort, eifrig im Haus des Herrn zu arbeiten. Zweihundertfünfundneunzig Menschen empfingen die heiligen Handlungen.“ (History of the Church, 7:579; siehe auch Der Stern, Juli 1997, Seite 17.)

• Was können wir von dem Eifer der Heiligen lernen, die so gern die heiligen Hand- lungen des Tempels empfangen wollten? Warum wohl war es so wichtig, dass die Mitglieder die Tempelverordnungen empfingen, bevor ihre Abreise aus Nauvoo begann? (Mögliche Antwort: Das zusätzliche Wissen und die zusätzliche Stärke würden ihnen helfen, die kommenden Prüfungen zu bestehen.) Auf welche Weise ist der Tempel eine Quelle der Stärke und Führung für Sie?

Erklären Sie: Die Arbeit im Tempel ging den Rest der Woche weiter, dann erst wurde der Tempel geschlossen. Insgesamt empfingen fast 6000 Mitglieder die Begabung, bevor sie ihre Reise nach Westen antraten.

4. Die Mitglieder erleben bei ihrer Reise in den Westen Prüfungen und Wunder

Zeigen Sie ein Bild vom Auszug aus Nauvoo. Erklären Sie: Einige Mitglieder verließen Nauvoo bereits am 4. Februar 1846. Bitten Sie den dazu beauftragten Teilnehmer, den Abschnitt „Die Heiligen bereiten sich darauf vor, Nauvoo zu verlassen“ und „Die Prüfungen des Auszugs im Winter“ aus Unsere Geschichte, Seite 69f. zusammenzufassen.

Weil es Winter war, als die Mitglieder begannen, Nauvoo zu verlassen, und weil sie gezwungen waren, in aller Eile aufzubrechen, hatten sie eine sehr schwierige Reise. Ein bemerkenswertes Ereignis geschah im frühen Februar am Sugar Creek, etwa 12 Kilometer von Nauvoo entfernt am Ufer des Mississippi, das zu Iowa gehört. In der ersten Nacht des Lagers am Sugar Creek wurden neun Kinder geboren. Das Wetter war extrem kalt und die Mitglieder hatten nicht genügend Unterkünfte. Eliza R. Snow berichtete:

„Die Frauen gebaren unter allen nur denkbaren Umständen Kinder, nur nicht unter denen, die sie gewohnt waren. Da kamen Babys in Zelten zur Welt, andere in Wagen, manche während eines Unwetters, wieder andere im Schneetreiben. Ich hörte von einer Geburt, die unter dem Schutz einer behelfsmäßigen Unterkunft stattfand, seitlich waren Decken an Stangen aufgehängt, die man in den Boden gesteckt hatte, und das Dach bestand aus Rinde, durch die der Regen tropfte. Freundliche Schwestern hielten Gefäße über das Lager, damit Mutter und Kind nicht gleich in dessen ersten Lebensminuten von einem Duschbad durchnässt wurden. …

Man muss dabei bedenken, dass die Mütter dieser in der Wildnis geborenen Kinder es nicht gewohnt waren, durch die Wälder zu streifen und Sturm und Unwetter auszuhalten. … Die meisten waren im Osten der Vereinigten Staaten geboren und aufgewachsen, hatten dort das Evangelium, wie Jesus und seine Apostel es gelehrt hatten, angenommen und sich wegen ihres Glaubens mit den Mitgliedern versammelt und unter schwierigsten Umständen mit ihrem Glauben, ihrer Geduld und Energie dazu beigetragen, Nauvoo zu dem zu machen, was der Name aussagt, nämlich „Die Schöne“. Sie hatten dort schöne Häuser mit Blumen und herrlichen Obstbäumen gehabt, die gerade begonnen hatten, reiche Frucht zu tragen.

Von diesen Häusern … hatten sie sich gerade endgültig verabschiedet und hatten sich mit der wenigen Habe, die auf ein, zwei oder manchmal drei Wagen passte, auf den Weg gemacht in Richtung Wüste.“ (Edward W. Tullidge, The Women of Mormondom [1877], 307f.; siehe auch Der Stern, Juli 1996, Seite 31.)

• Was beeindruckt Sie an diesem Bericht über die Mitglieder?

Erklären Sie: Im September hatten die meisten Mitglieder Nauvoo bereits verlassen und befanden sich über ganz Iowa verteilt in Siedlungen, die sie für den kommenden Winter vorbereitet hatten. Der Pöbel, der entschlossen war, die verbliebenen Mitglieder aus Nauvoo zu vertreiben, plünderte deren Häuser und trieb sie hinab zum Fluss. Einige von ihnen konnten über den Fluss entkommen, waren aber nicht in der Lage, Vorräte oder zusätzliche Kleidung mitzunehmen. Diejenigen, die nicht entkommen konnten, wurden vom Pöbel geschlagen oder in den Fluss geworfen.

Flüchtlingslager von fünf- bis sechshundert heimatlosen Männern, Frauen und Kindern waren über drei Kilometer entlang des Flussufers verstreut. Die meisten hatten nur Decken oder Sträucher als Schutz und nur sehr wenig zu essen. Viele waren zu krank, um zu reisen, und einige starben. Bischof Newel K. Whitney kaufte etwas Mehl und verteilte es so gut er konnte, doch war dies nicht genug für die Menschen. Dann sorgte der Herr auf wunderbare Weise für sie:

Am 9. Oktober, als das Essen besonders knapp war, kamen Wachteln ins Lager geflogen und landeten dort auf dem Boden und sogar auf den Tischen. Viele ließen sich fangen und wurden von den hungrigen Mitgliedern gekocht und verzehrt. Für die Glaubenstreuen war dies ein Zeichen der Gnade Gottes dem heutigen Israel gegenüber, denn dem alten Israel war Gleiches widerfahren. (Siehe B. H. Roberts, A Comprehensive History of the Church, 3:135f.)

• Welches ähnliche Wunder vollbrachte der Herr für das alte Israel? (Siehe Exodus 16:12– 15.) Wie hat der Herr in Zeiten der Not für Sie gesorgt?

Zum Abschluss

Geben Sie von den in dieser Lektion besprochenen Wahrheiten Zeugnis, wie der Geist Sie dazu bewegt.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. Zusätzliche Informationen über die Nachfolge in der Präsidentschaft der Kirche

Der Vorgang der Nachfolge in der Präsidentschaft der Kirche hat viele Male stattgefunden und folgt jetzt dem Muster, wie es auf Seite 191 beschrieben wird. Wenn Sie meinen, dass den Teilnehmern eine genaue Beschreibung dieses Vorgangs nützt, besprechen Sie die folgenden Schritte mit ihnen.

1. Ein Mann, der vorherordiniert ist, eines Tages über die Kirche zu präsidieren, wird durch Offenbarung in das Kollegium der Zwölf Apostel berufen. 2. Er wird durch die Gemeinschaft mit den Mitgliedern des Kollegiums und der Ersten Präsidentschaft und durch seine Aufträge für seine zukünftige Berufung geschult. Wenn er andere Mitglieder des Kollegiums überlebt, schreitet er im Dienstalter voran, bis er der Präsident des Kollegiums der Zwölf ist und nur der Präsident der Kirche noch länger Apostel gewesen ist als er.

3. Wenn ein Präsident der Kirche stirbt, wird die Erste Präsidentschaft aufgelöst. Die Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft nehmen wieder ihre Plätze im Kollegium der Zwölf ein (sofern sie Mitglieder des Kollegiums waren). Das Kollegium der Zwölf wird das präsidierende Kollegium in der Kirche. Der Präsident der Zwölf wird die präsidierende Autorität in der Kirche.

4. Die Mitglieder der Zwölf versammeln sich im Tempel im Geist des Fastens und Betens. Geleitet durch Offenbarung kommen sie zu einer einstimmigen Entschei- dung hinsichtlich der Neuorganisation der Ersten Präsidentschaft. In Übereinstim- mung mit dieser Entscheidung bestätigen sie das dienstälteste Mitglied der Zwölf als Präsidenten der Kirche. Sie legen ihm sodann die Hände auf das Haupt und ordinieren ihn und setzen ihn als Präsidenten der Kirche ein.

5. Der neue Präsident wählt zwei Männer (normalerweise Mitglieder aus dem Kollegium der Zwölf) als Ratgeber.

6. Lücken im Kollegium, die durch die Neuorganisation der Präsidentschaft entstanden sind, werden nachbesetzt.

2. Der Widerstand des Widersachers gegen die Tempelarbeit

Die Mitglieder in Nauvoo erlebten großen Widerstand, als sie an der Fertigstellung des Tempels arbeiteten. Elder Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf sprach darüber, dass die Mitglieder immer dann verfolgt wurden, wenn sie versuchten, einen Tempel zu bauen. Er sagte:

„Der Widerstand war gegen die Mitglieder gerichtet, weil der Widersacher Angst vor dem Tempel hatte. Er wollte alles tun, um sie am Bau zu hindern.“ (The Holy Temple [1980], Seite 175.)

• Warum hat der Widersacher Angst vor dem Tempel und der Tempelarbeit? Was können wir tun, um entschlossener zu sein, den Tempel ungeachtet aller Hinder- nisse zu besuchen?

3. „Kommt, Heilge, kommt“

Singen Sie, falls Sie das möchten, im Unterricht mit den Teilnehmer das Lied „Kommt, Heilge, kommt“ (Gesangbuch, Nr. 19), oder bitten Sie einen oder mehrere Teilnehmer, das Lied vorzusingen. Fassen Sie nach dem Lied die Ereignisse zusammen, die William Clayton dazu inspiriert haben, dieses Lied zu schreiben. (Unsere Geschichte, Seite 71.)

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