„Lektion 117 – Das Lager Israel: Meine Engel werden vor euch hergehen“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar , 2025
„Das Lager Israel“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar
Das Lager Israel verließ Kirtland im Mai 1834, um eine Reise von fast 1.300 Kilometern zu Fuß anzutreten. Zwar erlitten die Mitglieder des Lagers unterwegs viele Schwierigkeiten und Bedrängnisse, sie empfingen jedoch auch viele Segnungen. Diese Lektion kann den Schülern nahebringen, dass Gott bei ihnen sein und ihnen helfen wird, wenn sie sich dafür entscheiden, ihm nachzufolgen.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Dies ist die zweite von drei Lektionen über die Erlebnisse des Lagers Israel, die in der Woche „Lehre und Bündnisse 102 bis 105“ behandelt werden. Falls Sie die vorige Lektion nicht durchgenommen haben, überlegen Sie, wie Sie Teile davon jetzt einbeziehen können.
Die Nachfolge Jesu Christi
Sie könnten sich zu Beginn des Unterrichts mit der Aussage von Elder Jeffrey R. Holland befassen und die folgenden Fragen besprechen.
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Weg beschrieben, den die Nachfolger Jesu Christi gehen müssen:
14:18
Meine lieben Brüder und Schwestern, das Christsein schenkt Trost, aber bequem ist es oft nicht. Der Weg zu Heiligkeit und Glück hier und im künftigen Leben ist lang und manchmal auch steinig. Dafür braucht man Zeit und Beharrlichkeit. Doch natürlich ist der Lohn dafür gewaltig. (Jeffrey R. Holland, „Auf den Herrn hoffen“ , Liahona , November 2020, Seite 117)
Welche Gedanken oder Gefühle weckt diese Aussage in dir?
Fordern Sie die Schüler auf, darüber nachzudenken, was es ihnen persönlich schwer machen kann, dem Erretter nachzufolgen. Fragen Sie sie dann, warum es dennoch die Mühe wert ist. Nachdem die Schüler über ihre Situation nachgedacht haben, können Sie die folgenden Fragen gemeinsam besprechen.
Was kann es heutzutage schwierig machen, Jesus Christus nachzufolgen?
Die Schüler äußern wahrscheinlich Gedanken wie diese: Dem Erretter nachzufolgen kann viel Zeit und Mühe erfordern; ein Nachfolger Jesu Christi muss sich oft von der Welt unterscheiden; die Nachfolger des Erretters sind manchmal Verfolgung ausgesetzt.
Warum glaubst du, dass es die Mühe wert ist, dem Erretter nachzufolgen?
In dieser Lektion befasst du dich mit der Reise des Lagers Israel von Ohio nach Missouri. Der Weg war lang und schwierig und kostete viel Kraft. Aber die Menschen im Lager erhielten auf ihrem Weg große Segnungen. Achte beim Lesen auf Wahrheiten, die dir helfen können, wenn es dir einmal schwerfällt, Jesus Christus nachzufolgen.
Das Lager Israel beginnt seine Reise
Sie könnten die Schüler fragen, woran sie sich erinnern, zu welchem Zweck das Lager Israel gebildet wurde. Zeigen Sie bei Bedarf die folgende Karte und fassen Sie den Absatz unten zusammen. Gegebenenfalls könnten Sie auch das Video „Zion’s Camp“ (in englischer Sprache auf ChurchofJesusChrist.org ) von Minute 2:13 bis 3:02 zeigen.
21:29
Im Mai 1834 machten sich Mitglieder des Lagers Israel auf die fast 1.300 Kilometer lange Reise nach Missouri. Zwei Gruppen aus dem Lager brachen zur gleichen Zeit von Kirtland in Ohio und aus Pontiac in Michigan auf. Diese beiden Gruppen trafen schließlich in Missouri zusammen. Das Lager Israel, das später Zionslager genannt wurde, bestand aus etwa 200 Männern, 12 Frauen und 10 Kindern. Sie wollten dazu beitragen, dass die Heiligen in Missouri die Ländereien, die ihnen zu Unrecht genommen worden waren, zurückbekamen.
Dieser Teil der Lektion soll den Schülern einige Erlebnisse nahebringen, die Mitglieder des Lagers Israel auf ihrer Reise hatten.
Sie könnten das Arbeitsblatt „Erlebnisse im Lager Israel“ austeilen. Geben Sie den Schülern Zeit, sich mit den Inhalten zu befassen und die Fragen auf dem Arbeitsblatt zu besprechen.
Für mehr Abwechslung können Sie drei Freiwillige bitten, für jeweils einen Teil des Arbeitsblatts die Rolle des Lehrers oder der Lehrerin zu übernehmen. Sie können vor der gesamten Klasse oder in drei verschiedenen Bereichen des Raumes unterrichten. Die anderen Schüler können dann in kleinen Gruppen von Bereich zu Bereich „wandern“.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ausschnitte aus dem Video „Zion’s Camp“ (in englischer Sprache) zu zeigen. Sie können das Video nach den einzelnen Zeitabschnitten anhalten und einen Schüler das entsprechende Erlebnis vom Arbeitsblatt vorlesen lassen.
Erlebnis 1: 3:02 bis 5:00
21:29
Erlebnis 2: 5:01 bis 8:02
21:29
Erlebnis 3: 8:03 bis 13:06
21:29
Elder George A. Smith (1817–1875) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über einige Zustände gesprochen, die im Lager Israel während der Reise herrschten:
Der Prophet Joseph Smith hatte seinen vollen Anteil an den Anstrengungen der Reise. Er sorgte nicht nur für das Lager und präsidierte darüber, sondern er ging auch die meiste Zeit zu Fuß und hatte entsprechend schmerzende und blutende Füße voller Blasen, wie sie sich ergeben, wenn man in der heißen Jahreszeit täglich vierzig bis fünfundsechzig Kilometer läuft. Aber er murrte und klagte während der ganzen Reise nicht, während die meisten sich bei ihm beschwerten über wunde Zehen, Blasen an den Füßen, zu lange Etappen, zu wenig Essen, schlechtes Brot, ranzige Butter, streng riechenden Honig, Maden im Schinken und im Käse usw. … Wir waren das Zionslager, und doch beteten viele von uns nicht und waren rücksichtslos, nachlässig, unbesonnen, töricht und teuflisch, und wir bemerkten es nicht einmal. Joseph Smith musste uns ertragen und wie Kinder erziehen. Es gab aber auch viele im Lager, die niemals murrten und immer bereit waren, das zu tun, was unsere Führer wünschten. (George A. Smith, in: Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith , Seite 318 )
Warum haben die Mitglieder des Lagers wohl so unterschiedlich auf dieselben Umstände reagiert?
Was kann uns helfen, eine positive Einstellung zu bewahren, wenn wir Schwierigkeiten dabei erleben, dem Erretter nachzufolgen?
Lies Lehre und Bündnisse 103:20 und die folgende Aussage von Präsident Heber C. Kimball (1801–1868) von der Ersten Präsidentschaft:
Obwohl unsere Feinde ständig Drohungen ausstießen, hatten wir weder Angst, noch zögerten wir, unsere Reise fortzusetzen; denn Gott war mit uns, und seine Engel gingen vor uns her, und der Glaube unserer kleinen Gruppe war unerschütterlich. Wir wissen, dass Engel uns begleitet haben, denn wir haben sie gesehen. (Heber C. Kimball, in: Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith , Seite 319 )
Wie hätte sich diese Segnung wohl auf dich ausgewirkt, wenn du zum Lager Israel gehört hättest?
Auf welche Weise hilft der Herr seinen Jüngern in der heutigen Zeit, Schwieriges zu tun?
Als das Lager Israel nur noch einen Tag vom Kreis Jackson entfernt war, kamen fünf bewaffnete Männer auf die Mitglieder zu. Die Männer prahlten damit, dass über 300 weitere auf dem Weg seien, um das Lager anzugreifen. Als sich die Mitglieder des Lagers darüber berieten, was zu tun sei, sagte der Prophet Joseph Smith: „Bleibt stehen, und seht zu, wie der Herr euch Rettung verschafft.“
Zwanzig Minuten später brach ein heftiger Regenschauer über das Lager herein. Der Sturm ließ das Wasser eines nahegelegenen Flusses so stark steigen, dass die Feinde ihn nicht überqueren und somit das Lager nicht angreifen konnten. Viele Mitglieder des Lagers Israel fanden in einer kleinen Kirche in der Nähe Zuflucht. Nach einer kurzen Weile kam ein regennasser Joseph Smith in die Kirche und rief aus: „Gott ist in diesem Sturm!“
Am Morgen nach dem Sturm waren die Zelte und Vorräte durchnässt und zerstreut, doch es hatte keinen Angriff gegeben. (Zitiert und zusammengefasst aus: Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen , Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846 , Seite 234ff. )
Wenn du zum Lager Israel gehört hättest – wie hätte dieses Erlebnis deine Gefühle gegenüber dem Propheten Joseph Smith beeinflusst?
Was lernst du aus diesem Erlebnis über Gott, wenn du an schwierige Momente in deinem Leben denkst?
Lassen Sie die Schüler besprechen, was sie aus dieser Aufgabe gelernt haben. Stellen Sie dazu Fragen wie die folgenden:
Die Schüler erkennen möglicherweise eine Wahrheit wie diese: Gott wird mit uns sein und uns helfen, wenn wir uns bemühen, ihm nachzufolgen.
Das Verständnis vertiefen
Nimm dir Zeit, eine oder mehrere Schriftstellen zu suchen und zu studieren, aus denen der Wunsch Gottes, bei uns zu sein und uns zu helfen, hervorgeht. Du kannst selbst Schriftstellen heraussuchen oder ein paar aus der folgenden Liste auswählen:
Was fällt dir an den Schriftstellen, die du gelesen hast, besonders auf? Warum?
Was hast du herausgefunden, was jemandem helfen könnte, dem es schwerfällt, Jesus Christus nachzufolgen?
Vielleicht möchten Sie Zeugnis für die Wahrheiten geben, die Sie besprochen haben, und die Schüler ermuntern, den Eingebungen des Geistes zu folgen, die sie möglicherweise empfangen haben.
Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:
14:45
Dieser Weg ist eng und er ist schmal und bietet an manchen Stellen nicht viel Spielraum. Man kann ihn aber gespannt und erfolgreich „mit Beständigkeit in Christus“ zurücklegen, „erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen“ [2 Nephi 31:20 ]. Wer diesen Weg mutig beschreitet, schmiedet unerschütterlichen Glauben, findet Schutz vor tückischen Winden, die toben, ja, vor den Pfeilen im Wirbelsturm, und spürt die Kraft des Erlösers, die einem Fels gleicht. Wer darauf sein Leben als eifriger Jünger baut, kann nicht fallen. (Jeffrey R. Holland, „Der Preis – und die Segnungen – der Nachfolge Jesu“ , Liahona , Mai 2014, Seite 9)
Michelle D. Craig, Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Jungen Damen der Kirche, hat gesagt:
Die Jünger Christi waren schon immer schweren Zeiten ausgesetzt. …
In schweren Zeiten versuche ich, daran zu denken, dass ich mich schon vor meinem Erdenleben dafür entschieden habe, Christus nachzufolgen, und dass die Herausforderungen, die meinen Glauben, meine Gesundheit und mein Durchhaltevermögen betreffen, Teil dessen sind, warum ich hier bin. (Michelle D. Craig, „Mit ganzem Herzen“ , Liahona , November 2022, Seite 60ff.)
Nathan Baldwin und George A. Smith erzählten:
Als wir die weite Prärie überquerten, litten wir manchmal an Wassermangel. Da wir solches Gelände nicht gewohnt waren, hatten wir uns nicht darauf vorbereitet. Manchmal tranken wir Tau, den wir vom Gras sammelten. Dazu schwangen wir eine Schüssel ruckartig durch das Gras, das voller Tropfen war. Diese fielen dann in die Schüssel und waren, nachdem wir sie gesiebt hatten, trinkbar. (Nathan Bennett Baldwin, „Account of Zionʼs Camp“, 1882, Seite 11f., Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)
Wir litten großen Durst und mussten Wasser aus Sümpfen trinken, die voller Lebewesen waren – hier habe ich gelernt, Moskitolarven mit meinen Zähnen auszusieben. (Memoirs of George A. Smith, circa 1860–1882 , Seite 19f., Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)
Als Teil des Unterrichtsgesprächs darüber, was es einem schwer machen kann, ein Jünger Jesu Christi zu sein, könnten Sie die Ansprache „Der Preis – und die Segnungen – der Nachfolge Jesu“ (14:40), verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org , von Minute 0:24 bis 2:31 zeigen. Im Anschluss könnten Sie ein Gespräch darüber anstoßen, welche Mühen und Segnungen damit einhergehen, Jesus nachzufolgen.
14:45
Damit die Schüler besser zum Ausdruck bringen können, was sie aus den Erlebnissen des Lagers Israel lernen, können Sie Folgendes tun: Bitten Sie sie, sich vorzustellen, sie hätten gerade den wundersamen Sturm erlebt, der die Feinde des Lagers Israel daran hinderte, den Fluss zu überqueren. Lassen Sie sie einen Brief an ihre Lieben zuhause schreiben, in dem sie von dem berichten, was sie bisher auf ihrer Reise gelernt haben. Sie könnten darin auch erzählen, was sie aus diesen Erlebnissen über den Vater im Himmel und Jesus Christus lernen.