Drittes Kapitel
Der Aufbau des Gottesreichs in Kirtland
Die Ankunft des Propheten in Ohio
An einem kalten Tag im Februar 1831 kam der Prophet Joseph Smith zusammen mit seiner Frau Emma, die im sechsten Monat schwanger war und Zwillinge erwartete, nach einer langen Reise, die in New York begonnen hatte, im fast 400 Kilometer entfernten Kirtland in Ohio an. Sie hielten mit ihrem Schlitten vor dem Laden von Gilbert und Whitney. Im folgenden wird berichtet, wie Newel K. Whitney mit dem Propheten zusammentraf:
„Einer der Männer [im Schlitten], ein junger und kräftiger Mensch voll Feuer, lief die Stufen zum Laden hinauf, wo sich der Juniorpartner aufhielt.
‚Newel K. Whitney! Das sind Sie!‘ rief er und streckte freundlich die Hand aus, als hätte er einen alten Bekannten vor sich.
‚Sie haben mir etwas voraus‘, sagte der Kaufmann und ergriff die entgegengestreckte Hand. … ‚Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber Sie kennen meinen Namen.‘
‚Ich bin Joseph der Prophet‘, sagte der Fremde lächelnd. ‚Sie haben gebetet, ich solle herkommen; also, was wollen Sie von mir?‘“1
Newel K. Whitney und seine Frau Elizabeth hatten einige Zeit vor diesem Zusammentreffen aufrichtig um Weisung gebetet. Als Antwort auf ihr Gebet war der Heilige Geist auf beide herniedergekommen, und eine Wolke hatte ihr Haus überschattet. Aus der Wolke heraus hatte eine Stimme verkündet: „Bereitet euch vor, das Wort des Herrn, das zu euch kommt, zu empfangen!“2 Die Missionare, die berufen worden waren, die Indianer zu unterweisen, kamen kurz darauf nach Kirtland, und nun war der Prophet gekommen.
Orson F. Whitney, ein Enkel Newels, beschrieb später, was er von diesem Ereignis hielt: „Durch welche Macht konnte dieser bemerkenswerte Mann, Joseph Smith, jemanden erkennen, den er nie zuvor gesehen hatte? Warum wurde er von Newel K. Whitney nicht erkannt? Weil Joseph Smith ein Seher war, ein erwählter Seher. Er hatte wirklich gesehen, wie Newel K. Whitney Hunderte von Kilometern entfernt auf den Knien darum betete, Joseph möge nach Kirtland kommen. Wunderbar – aber wahr!“3
Mit seiner Ankunft brachte der Prophet das Wort des Herrn nach Kirtland, und viele grundlegende Einrichtungen der Kirche wurden ins Leben gerufen. Es wurde offenbart, wie die Führung der Kirche organisiert werden soll, Missionare wurden ins Ausland geschickt, der erste Tempel wurde gebaut, und viele wichtige Offenbarungen wurden empfangen. Die Heiligen wurden erbittert verfolgt und konnten beweisen, ob sie gläubig und mutig und bereit waren, dem gesalbten Propheten des Herrn zu folgen.
Zwei Zentren der Kirche
Zur selben Zeit, als die Heiligen den Ruf zur Sammlung in Ohio erhielten, blickten sie der Zeit entgegen, in der sie Zion aufbauen konnten. Im Juni 1831 empfing Joseph Smith eine Offenbarung, in der ihm, Sidney Rigdon und 28 weiteren Ältesten geboten wurde, als Missionare nach Missouri zu reisen und dort die nächste Konferenz der Kirche abzuhalten (siehe LuB 52). Missouri lag an der Westgrenze der damaligen Vereinigten Staaten, mehr als 1500 Kilometer westlich von Kirtland. Der Herr offenbarte Joseph Smith, daß die Heiligen im Kreis Jackson in Missouri ihr Erbteil empfangen und Zion aufbauen sollten.
Im Sommer 1831 reisten Joseph, die anderen Missionare und kurz darauf alle Heiligen des Zweiges Colesville in den Kreis Jackson und gründeten eine Siedlung. Während sich viele Mitglieder der Kirche in Missouri niederließen, kehrten der Prophet und andere Führer nach Kirtland zurück.
Von 1831 bis 1838 hatte die Kirche zwei Zentren. Joseph Smith, die Mitglieder des Rates der Zwölf und eine große Zahl Heiliger wohnten im Gebiet um Kirtland. Viele Mitglieder wohnten in Missouri, wo die zuständigen Priestertumsführer präsidierten. In beiden Zentren geschahen gleichzeitig wichtige Ereignisse, und die Beamten der Kirche reisten bei Bedarf von einem Zentrum der Kirche zum anderen. Die Ereignisse in Kirtland während dieser sieben Jahre werden im folgenden zuerst geschildert und im Anschluß daran das, was zur selben Zeit in Missouri geschah.
Die Heiligen sammeln sich unter großen Opfern in Ohio
Viele Heilige mußten große Opfer bringen, um nach Ohio zu kommen. Einige wurden von ihrer Familie verstoßen, andere verloren ihre Freunde. Brigham Young erzählt von den Opfern, die er bringen mußte, um dem Ruf des Propheten zur Sammlung zu folgen:
„Wir trafen [im September 1833] in Kirtland ein. Es hat wohl kein ärmerer Mensch als ich an der Sammlung der Heiligen teilgenommen, denn ich hatte nichts. … ich hatte zwei Kinder, um die ich mich kümmern mußte, das war alles. Ich war Witwer. ‚Bruder Brigham, hattest du Schuhe?‘ Nein, ich hatte keine Schuhe an den Füßen, nur ein Paar geliehene Stiefel. Ich hatte keine Kleidung für den Winter außer einem selbstgenähten Mantel, den ich schon drei, vier Jahre besaß. ‚Hattest du Beinkleider?‘ Nein. ‚Was hast du gemacht? Bist du ohne gegangen?‘ Nein, ich hatte mir eine Hose geliehen, die ich so lange trug, bis ich eine andere bekam. Ich bin gereist, habe gepredigt und jeden Dollar meines Besitzes weggegeben. Als ich zu predigen begann, hatte ich etwas Besitz. … Ich bin gereist und habe gepredigt, bis ich nichts mehr hatte; und Joseph sagte: ‚Komm her‘, und ich bin hingegangen, so gut ich konnte“.4
Viele glaubenstreue Heilige kamen nach Kirtland. Die Mitglieder nahmen sie auf und teilten ihre bescheidene Habe mit ihnen. Diese treuen und standhaften Menschen legten die Grundlage für das erstaunliche Wachstum und den Fortschritt der Kirche.
Die Offenbarungen, die in und um Kirtland empfangen wurden
Während der Prophet Joseph in der Gegend um Kirtland wohnte, empfing er viele Offenbarungen. Fünfundsechzig davon sind im Buch Lehre und Bündnisse enthalten. Darin offenbart der Herr seinen Willen und seine Lehre bezüglich der Wohlfahrt, des Trachtens nach Zeichen, des sittlichen Verhaltens, der Grundsätze der Ernährung, des Zehnten, der Vollmacht des Priestertums, der Aufgaben eines Propheten, der drei Grade der Herrlichkeit, der Missionsarbeit, des Zweite Kommens, des Gesetzes der Weihung und vieler weiterer Themen.
Joseph Smiths Übersetzung der Bibel
Im Juni 1830 begann Joseph Smith mit dem Werk, mit dem Gott ihn beauftragt hatte, nämlich an der King-James-Bibel inspirierte Korrekturen vorzunehmen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist heute als die Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel bekannt. Von Juni 1830 bis Juli 1833 nahm der Prophet zahlreiche Änderungen am Text der Bibel vor. Unter anderem korrigierte er in sprachlicher Hinsicht, erläuterte Punkte der Lehre und stellte geschichtliche und doktrinäre Einzelheiten wieder her.
Im Lauf dieser Arbeit erhielt Joseph viele Offenbarungen als Antwort auf Fragen, die er zu Abschnitten der heiligen Schriften hatte. Am 16. Februar 1832 erhielt Joseph eine solche Offenbarung, nachdem er zusammen mit Sidney Rigdon Johannes 5:29 übersetzt hatte. Die beiden dachten über diesen Vers nach, und sie sagten später: „Der Herr berührte die Augen unseres Verständnisses, und sie öffneten sich, und die Herrlichkeit des Herrn leuchtete ringsum.“ (LuB 76:19.) Sie empfingen eine der bedeutendsten Visionen, die je gegeben wurde, und die heute im Abschnitt 76 Lehre und Bündnisse zu finden ist. Joseph Smith und Sidney Rigdon sahen Gott den Vater und den Sohn, erfuhren von der gottgegebenen Bestimmung des Menschen und davon, wer einst in den drei Reichen der Herrlichkeit leben wird.
Die Offenbarungen werden veröffentlicht
Im November 1831 stimmten die Mitglieder in Hiram, Ohio, dafür, daß das Buch der Gebote veröffentlicht werden sollte, das rund 70 Offenbarungen des Propheten enthielt. Im Lauf dieser Konferenz empfing Joseph Smith die beiden Offenbarungen des Herrn, die zum Vorwort und Nachwort des Buches der Gebote wurden (Diese Offenbarungen bilden heute Abschnitt 1 und 133 von Lehre und Bündnisse.)
William W. Phelps, der im Kreis Jackson eine Druckerei besaß, wurde beauftragt, das Buch zu drucken. (Weitere Informationen zum Buch der Gebote finden Sie auf Seite 41). Die Offenbarungen, die im Buch der Gebote erschienen, wurden später zusammen mit anderen Offenbarungen als das Buch Lehre und Bündnisse veröffentlicht, das 1835 in Kirtland erschien. Ebenfalls in Kirtland erschien die zweite Auflage des Buches Mormon, das der Prophet Joseph geringfügig korrigiert hatte.
Nur wenige Monate nach der Gründung der Kirche betonte der Herr, wie wichtig die Musik in der Kirche ist. Er gebot Emma, der Frau des Propheten, heilige Lieder auszuwählen (siehe LuB 25:11). Durch das Gesangbuch, das sie zusammenstellte und das in Kirtland veröffentlicht wurde, konnten die Heiligen die verheißenen Segnungen des Herrn empfangen: „Denn meine Seele erfreut sich am Lied des Herzens; ja, das Lied der Rechtschaffenen ist ein Gebet zu mir, und es wird ihnen mit einer Segnung auf ihr Haupt beantwortet werden.“ (LuB 25:12.)
Die Schule der Propheten
Im Dezember 1832 und im Januar 1833 empfing der Prophet eine Offenbarung, die später Abschnitt 88 in Lehre und Bündnisse wurde. Unter anderem gebietet der Herr in dieser Offenbarung, eine „Schule der Propheten“ (LuB 88:127) einzurichten, damit die Brüder in den Grundsätzen und der Lehre des Evangeliums, in den Angelegenheiten der Kirche und in anderen Dingen unterrichtet werden konnten.
Im Winter 1833 kam die Schule der Propheten oft zusammen. Joseph und Emma Smith machten sich Gedanken über die Angewohnheit der Brüder, Tabak zu gebrauchen. Besondere Sorge bereitete ihnen die Wolke aus Tabakrauch, die über den Versammlungen hing, und der Schmutz, der vom Gebrauch von Kautabak herrührte. Joseph Smith befragte den Herrn in dieser Sache und empfing die Offenbarung, die als das „Wort der Weisheit“ bekannt wurde. Sie enthält die Gebote des Herrn in bezug auf die Pflege des Körpers und des Geistes. Der Herr verheißt denen, die diese Gebote halten, geistige Segnungen, „Weisheit und große Schätze der Erkenntnis, ja verborgene Schätze“ (LuB 89:19). Außerdem enthält das Wort der Weisheit Erkenntnisse über die Gesundheit, die der medizinischen und wissenschaftlichen Welt damals nicht bekannt waren, sich aber seitdem als sehr nützlich herausgestellt haben, zum Beispiel den Rat, Alkohol und Tabak zu meiden.
Das Gesetz der Weihung
1831 offenbarte der Herr Teile des Gesetzes der Weihung, das, wenn es in Rechtschaffenheit befolgt wird, eine geistige und zeitliche Ordnung zum Segen der notleidenden Heiligen ist. Gemäß diesem Gesetz wurden die Mitglieder aufgefordert, ihren ganzen Besitz dem Bischof der Kirche zu weihen, beziehungsweise zu übertragen. Der Bischof hatte dann die Aufgabe, dem Mitglied ein Erbteil beziehungsweise eine Treuhandschaft zuzuteilen. Die Familien übten ihre Treuhandschaft so gut wie möglich aus. Am Jahresende wurde der eventuelle Überschuß dem Bischof gegeben, der diese Mittel für die Bedürftigen verwendete. Edward Partridge wurde vom Herrn berufen, als erster Bischof der Kirche zu dienen.
Das Gesetz der Weihung besteht aus Grundsätzen und Verhaltensweisen, die die Mitglieder geistig stärken, unter ihnen eine relative wirtschaftliche Gleichheit schaffen und ihnen helfen sollten, Habsucht und Armut zu überwinden. Einige Heilige lebten gut nach diesem Gesetz und waren dadurch für sich und andere ein Segen. Andere Mitglieder konnten von ihren selbstsüchtigen Wünschen nicht lassen und wurden so die Ursache dafür, daß der Kirche das Gesetz wieder genommen wurde. 1838 offenbarte der Herr das Gesetz des Zehnten (siehe LuB 119), das auch heute noch das Finanzgesetz der Kirche ist.
Das Priestertum wird gestärkt
Die Ämter des Priestertums werden offenbart
Die Kirche wuchs, und der Prophet empfing weitere Offenbarungen über die Ämter des Priestertums. Auf die Weisung des Herrn hin organisierte er die Erste Präsidentschaft, die aus ihm selbst als Präsidenten sowie Sidney Rigdon und Frederick G. Williams als Ratgebern bestand. Der Prophet organisierte auch den Rat der Zwölf Apostel sowie das Erste Siebzigerkollegium. Er berief und ordinierte Bischöfe und ihre Ratgeber, Hohe Priester, Patriarchen, Hohe Räte, Siebziger und Älteste, und er gründete die ersten Pfähle der Kirche.
Die neugetauften Mitglieder, die noch keine Erfahrungen in der Kirche gesammelt hatten, fühlten sich häufig durch die Berufung zu einem Amt überfordert. Zum Beispiel wurde Newel K. Whitney im Dezember 1831 zum zweiten Bischof der Kirche berufen. Er sollte in Kirtland dienen, während Edward Partridge Bischof für die Heiligen in Missouri wurde. Der Prophet versicherte ihm zwar, daß er vom Herrn durch Offenbarung berufen worden war, aber Newel konnte nicht glauben, daß er den Anforderungen dieses Amtes gewachsen sei. Da sagte ihm der Prophet: „Dann frag den Vater selbst.“ Newel kniete nieder und brachte sein Anliegen demütig vor den Herrn. Da vernahm er eine himmlische Stimme, die sagte: „Deine Stärke liegt in mir.“5 Er nahm die Berufung an und diente 18 Jahre als Bischof.
Die Führer werden im Zionslager geschult
Die Kirche brauchte Priestertumsführer, die geprüft, erfahren und treu waren und die dem Herrn und seinem Propheten unter allen Umständen treu blieben. Der Marsch des Zionslagers war eine Gelegenheit, unter schwierigen Umständen zu beweisen, daß man gehorsam war. Außerdem wurden die Teilnehmer vom Propheten Joseph Smith geschult.
Das Zionslager wurde gegründet, um den Heiligen in Missouri zu helfen, die wegen ihres Glaubens schwer verfolgt wurden. Viele waren aus ihren Häusern vertrieben worden (mehr dazu siehe Seite 39 bis 45). Am 24. Februar 1834 offenbarte der Herr Joseph Smith, daß eine Gruppe von Männern zusammengestellt werden solle, die von Kirtland nach Missouri ziehen und den Heiligen dort helfen solle, ihr Land zurückzubekommen (siehe LuB 103). Der Herr verhieß, daß seine Gegenwart mit ihnen ziehen werde und daß durch ihren „Fleiß, ihre Treue und die Gebete des Glaubens“ „aller Sieg und Herrlichkeit“ hervorgebracht werden würde (LuB 103:36). Die Mehrheit derer, die dem ersten Rat der Zwölf Apostel und dem Siebzigerkollegium angehörten, wurden durch die Teilnahme am Zionslager auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet.
Das Zionslager wurde am 6. Mai 1834 in New Portage, Ohio, offiziell gegründet. Ihm gehörten 207 Männer, 11 Frauen und 11 Kinder an, die der Prophet in Gruppen zu zehn und fünfzig einteilte. Jede Gruppe wurde angewiesen, sich einen Hauptmann zu wählen. Ein Mitglied des Lagers, Joseph Holbrook, sagte, daß das Lager auf die „Weise der alten Ordnung Israels“ organisiert war.6 In 45 Tagen marschierte das Lager über 1500 Kilometer weit in den Kreis Clay in Missouri. Sie reisten unter schwierigen Bedingungen und versuchten, so schnell wie möglich voranzukommen. Es war nicht einfach, genug zu essen zu bekommen. Oft hatten die Teilnehmer nur trockenes Brot, ranzige Butter, Maismehlbrei, wilden Honig, rohes Schweinefleisch, fauliges Rindfleisch und madigen Schinken und Käse zu essen. George A. Smith, der später Apostel wurde, schrieb, daß er ständig Hunger hatte: „Ich war so erschöpft, hungrig und müde, daß ich während des Laufens von einem schönen Fluß träumte, und bei dem Fluß stand ein schattiger Baum, und nahe bei der Quelle lagen ein schöner Laib Brot und eine Kanne mit Milch auf einem Tuch.“7
Im Lager wurde sehr großen Wert auf die geistige Gesinnung und auf das Halten der Gebote gelegt. Die Heiligen hielten sonntags die Versammlungen ab und nahmen das Abendmahl. Der Prophet unterwies die Teilnehmer in den Lehren des Gottesreichs. Er sagte: „Gott war mit uns, und seine Engel gingen uns voraus, und der Glaube unserer kleinen Gemeinschaft war unerschütterlich. Wir wußten, daß Engel uns begleiteten, denn wir haben sie gesehen.“ 8
Die Probleme, mit denen das Lager zu kämpfen hatte, forderten ihren Tribut. Dieser Läuterungsprozeß ließ erkennen, wer nörgelte und ungehorsam war und wer Joseph wegen der Schwierigkeiten oft Vorwürfe machte. Am 17. Mai ermahnte der Prophet diejenigen, die einem rebellischen Geist hatten, daß sie sich „vor dem Herrn demütigen und einig sein sollten, damit sie nicht geschlagen würden.“9
Am 18. Juni erreichte das Lager den Kreis Clay in Missouri. Der Gouverneur von Missouri, Daniel Dunklin, brach sein Versprechen, daß er der Mormonenarmee helfen würde, den Mitgliedern der Kirche, die aus ihren Häusern vertrieben worden waren, wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Für einige im Lager war dieser Fehlschlag eine letzte Prüfung ihres Glaubens. Enttäuscht und verärgert begannen sie, offen zu rebellieren. Der Prophet warnte sie davor, daß der Herr eine verheerende Geißel über sie kommen lassen werde. Kurz darauf breitete sich im Lager eine schlimme Choleraepedemie aus. Ein Drittel der Leute im Lager, auch Joseph Smith, wurde von der Krankheit befallen. 14 Personen starben. Am 2. Juli ermahnte Joseph das Lager erneut, sich vor dem Herrn zu demütigen und den Bund auf sich zu nehmen, die Gebote des Herrn zu halten. Joseph sagte, daß die Menschen, wenn sie gehorsam wären, sofort genesen würden. Die Mitglieder nahmen den Bund auf sich, indem sie die Hände erhoben, und die Epedemie war zu Ende.
Anfang Juli wurden die Mitglieder des Lagers vom Propheten ehrenhaft entlassen. Durch die Reise war erkennbar geworden, wer auf der Seite des Herrn stand und würdig war, in Führungspositionen zu dienen. Später sagte der Prophet über den Ausgang des Marsches: „Gott wollte nicht, daß ihr kämpft. Er kann sein Reich nur mit zwölf solchen Männern organisieren, die den Ländern die Tür des Evangeliums auftun sollen und mit siebzig solchen Männern, die in ihren Spuren folgen, die aus einer Gruppe von Leuten kommen, die bereitwillig ihr Leben gegeben hätten und die ein Opfer wie das des Abraham gebracht haben.“10
Wilford Woodruff, der am Lager teilgenommen hatte und der vierte Präsident der Kirche wurde, sagte: „Wir haben eine Erfahrung durchlebt, die uns auf keine andere Weise zuteil geworden wäre. Wir durften das Angesicht des Propheten sehen, und wir durften tausend Meilen mit ihm reisen und sehen, wie der Geist Gottes auf ihn einwirkt, und sehen, wie sich die Offenbarungen Jesu Christi, die er empfing, erfüllten.“11
Fünf Monate nachdem das Zionslager aufgelöst worden war, wurden im Februar 1835 das Kollegium der Zwölf Apostel und das Siebzigerkollegium organisiert. Von den 82 Positionen, die in den beiden Kollegien zu besetzen waren, wurden 79 mit Männern besetzt, die sich auf dem Marsch des Zionslagers bewährt hatten.
In Kirtland schulte Joseph Smith die zukünftigen Führer auch weiterhin. Vier Männer, die später Präsident der Kirche wurden – Brigham Young, John Taylor, Wilford Woodruff und Lorenzo Snow – ließen sich während dieser Zeit taufen und führten später die Kirche in ununterbrochener Folge bis 1901. Die nächsten drei Präsidenten der Kirche – Joseph F. Smith, Heber J. Grant und George Albert Smith, der die Kirche bis 1951 führte – waren direkte Nachkommen der standhaften Pioniere in Kirtland.
Die Missionsarbeit geht voran
Während die Heiligen in Kirtland lebten, wurden viele Missionare berufen, weit weg und oft unter großen Opfern das Evangelium zu verkündigen. In viele US-Bundesstaaten, in Teile Kanadas und über den Atlantik, nach England, wurden Missionare geschickt. Viele Menschen erhielten durch die Arbeit dieser Missionare ein Zeugnis vom Evangelium. Sie wurden treue Mitglieder und stärkten die junge Kirche.
In einigen der Offenbarungen, die in Kirtland aufgezeichnet wurden, wird den Mitgliedern geboten, der Welt das Evangelium zu verkündigen. Der Herr sagt: „Ihr aber sollt in der Macht meines Geistes ausgehen und mein Evangelium predigen, zwei und zwei, in meinem Namen, und ihr sollt die Stimme erheben – gleich dem Ton einer Posaune –, so daß ihr wie Engel Gottes mein Wort verkündigt.“ (LuB 42:6.) Im darauffolgenden Jahr gebot der Herr: „Und wer gewarnt worden ist, dem kommt es zu, seinen Nächsten zu warnen.“ (88:81.)
Die ersten Mitglieder aus Ohio gehen auf Mission
Zera Pulsipher, ein neues Mitglied aus Ohio, ist ein Beispiel für diejenigen, die die Botschaft der Wiederherstellung begeistert verkündigten. Zera ließ sich im Januar 1832 taufen. Er berichtete, daß er kurz darauf „zum Amt des Ältesten ordiniert wurde und begann, mit einigem Erfolg daheim und in der Ferne zu predigen“.12 Er reiste zusammen mit einem weiteren Missionar, Elijah Cheney, in die kleine Stadt Richland, New York, wo sie in der Schule predigten. Einer der ersten, die Elder Pulsipher in Richland taufte, war ein junger Farmer mit Namen Wilford Woodruff, der später einer der erfolgreichsten Missionare der Kirche und ihr vierter Präsident wurde. Innerhalb eines Monats tauften die beiden Missionare eine größere Anzahl Menschen und gründeten in Richland einen Zweig der Kirche.
Die Missionare, die dem Ruf folgten, ihren Nächsten zu warnen, kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Viele waren verheiratet und hatten eine Familie zu ernähren. Sie reisten mitten in der Erntezeit oder im tiefsten Winter ab, zu Zeiten persönlichen Wohlstands oder wirtschaftlicher Not. Viele Älteste waren, wenn sie auf Mission gingen, fast mittellos. Der Prophet selbst reiste von 1831 bis 1838 über 23000 Kilometer und erfüllte 14 Kurzzeitmissionen in vielen Staaten der USA und in Kanada.
Als George A. Smith, ein Vetter des Propheten, in die östlichen Vereinigten Staaten berufen wurde, war er so arm, daß er nicht über die Mittel verfügte, die Kleidung und Bücher zu kaufen, die er für die Mission brauchte. Also gaben ihm der Prophet Joseph und sein Bruder Hyrum graufarbene Kleidung, und Eliza Brown nähte ihm einen Mantel, eine Weste und eine Hose. Von Brigham Young erhielt er ein paar Schuhe, sein Vater gab ihm eine kleine Bibel, und der Prophet stattete ihn mit einem Buch Mormon aus.
Auch Erastus Snow und John E. Page waren arm, als sie im Frühjahr 1836 auf Mission gingen. Elder Snow beschrieb seine Situation bei der Abreise ins westliche Pennsylvania: „Ich verließ Kirtland allein und zu Fuß und hatte nur einen kleinen Koffer dabei, der einige Bücher der Kirche und ein Paar Socken enthielt. Außerdem hatte ich fünf Cent in der Hosentasche. Das war mein ganzer weltlicher Besitz.“ Elder Page sagte dem Propheten, daß er die Berufung zum Predigen nicht annehmen könne, weil er keine passende Kleidung besaß. Er hatte nicht einmal einen Mantel. Der Prophet zog seinen Mantel aus und gab ihn Elder Page. Er sagte, daß Elder Page seine Mission erfüllen solle und vom Herrn dafür reichlich gesegnet werde.13 Elder Page wurde so gesegnet, daß sich Hunderte, denen er vom Evangelium erzählte, der Kirche anschlossen.
Die Mission des Kollegiums der Zwölf Apostel
1835 wurde die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel berufen, im Ostteil der Vereinigten Staaten und in Kanada eine Mission zu erfüllen. Dies war das einzige Mal in der Geschichte der Kirche, daß alle zwölf Mitglieder dieses Kollegiums gleichzeitig auf Mission waren. Bei ihrer Rückkehr legte Heber C. Kimball Zeugnis ab, daß sie die Macht Gottes gespürt und in der Lage gewesen waren, Kranke zu heilen und Teufel auszutreiben.
Eine Mission in England
Die Kirche durchlebte im letzten Teil ihrer Zeit in Kirtland eine Krise. Einige Mitglieder, darunter auch einige Führer, fielen von der Kirche ab, weil sie die Prüfungen und Verfolgungen nicht ertragen konnten und weil sie begannen, den Propheten und die übrigen Führer der Kirche zu kritisieren. Der Herr offenbarte Joseph Smith, daß etwas Neues unternommen werden müsse, um die Kirche zu retten. Dieses Neue war, daß aus England neue Mitglieder zur Kirche gebracht werden sollten. Am 4. Juni 1837, einem Sonntag, sprach der Prophet im Kirtland-Tempel mit Elder Heber C. Kimball und sagte zu ihm: „Bruder Heber, der Geist des Herrn hat mir zugeflüstert: ‚Laß meinen Knecht Heber nach England gehen und dort mein Evangelium verkündigen und diesem Land die Tür zur Errettung auftun.‘“14
Als Heber C. Kimball gerade für seine Mission eingesetzt wurde, betrat Elder Orson Hyde den Raum. Er hörte, was vor sich ging, und wurde bewegt umzukehren, denn er war einer von denen gewesen, die den Propheten kritisiert hatten. Er wollte auch als Missionar dienen und wurde dafür eingesetzt, ebenfalls nach England zu gehen.
Heber C. Kimball war so begeistert davon, das Evangelium in einem fremden Land zu verkündigen, daß er beim Einlaufen des Schiffs in den Hafen von Liverpool an Land sprang und nicht warten konnte, bis das Schiff angelegt hatte. Er verkündete laut, er sei der erste, der mit der Botschaft der Wiederherstellung in ein Land jenseits des Ozeans gekommen war. Am 23. Juli begannen die beiden Missionare, in überfüllten Sälen zu predigen. Die ersten Taufen wurden für den 30. Juli angesetzt. George D. Watt gewann einen Wettlauf zum Fluß Ribble in Preston, womit ihm die Ehre gebührte, der erste zu sein, der in Großbritannien getauft wurde.
Innerhalb von acht Monaten hatten sich Hunderte der Kirche angeschlossen, und viele Zweige wurden organisiert. Als Heber C. Kimball einmal über diese reiche Ernte nachsann, sagte er: Der Prophet und seine Ratgeber haben „mir die Hände aufgelegt und … gesagt, Gott werde mich stark machen, in diesem Land Menschen zu ihm zu führen; Engel würden mich begleiten und mich tragen; mein Fuß werde nie fehlgehen; ich würde sehr gesegnet sein und Tausende zur Errettung führen.“15
In jenen ersten Jahren folgten viele Missionare ungeachtet großer Opfer dem Missionsruf, und viele tausend neue Mitglieder kamen in England in den Genuß der Segnungen des wiederhergestellten Evangeliums. Sie sammelten sich in Zion und stärkten die Kirche, die einer schwierigen Zeit entgegenging, sehr.
Der Kirtland-Tempel
Die Opfer der Heiligen
Am 27. Dezember 1832 erfuhren die Heiligen zum ersten Mal von dem Gebot des Herrn, einen Tempel zu bauen (siehe LuB 88:119). Von 1833 bis 1836 wurde der Bau des Tempels zum Hauptanliegen der Kirche in Kirtland und zu einer großen Herausforderung, weil den Heiligen eigentlich die notwendigen Arbeitskräfte und auch die Geldmittel fehlten. Eliza R. Snow schrieb: „Es gab damals … nur wenige Heilige, und die meisten waren sehr arm. Hätte es nicht das Zeugnis gegeben, daß Gott gesprochen und geboten hat, seinem Namen ein Haus zu bauen, von dem er nicht nur die äußere Gestalt, sondern auch die Größe festlegt hatte, so wäre der Versuch, den Tempelbau zu beginnen, unter den gegebenen Umständen von allen Beteiligten als absurd bezeichnet worden.“16
Im Vertrauen darauf, daß Gott die notwendigen Mittel und Hilfen bereitstellen werde, begannen der Prophet Joseph Smith und die Heiligen damit, die nötigen Opfer zu bringen. John Tanner war einer von denen, die der Herrn bereit machte, die Mittel für den Tempelbau bereitzustellen. John, der sich erst kurz zuvor in Bolton, New York, bekehrt hatte, empfing im Dezember 1834 „durch einen Traum oder eine nächtliche Vision den Eindruck, daß er gebraucht wurde und sofort zur Kirche in den Westen gehen müsse. …
Bei seiner Ankunft in Kirtland erfuhr er, daß gerade als er den Eindruck gewonnen hatte, er müsse zur Kirche in den Westen gehen, der Prophet Joseph Smith und einige der Brüder in einer Gebetsversammlung beieinander gewesen waren und den Herrn gebeten hatten, daß ihnen ein Bruder oder mehrere Brüder gesandt würden, die ihnen helfen könnten, die Hypothek aufzubringen, die für das Ackerland gefordert wurde, auf dem der Tempel gebaut werden sollte.
Am Tag nach seiner Ankunft in Kirtland … erfuhr er, daß die Hypothek für die genannte Farm in Kürze fällig war. John lieh dem Propheten gegen Zinsen zweitausend Dollar, und mit diesem Betrag wurde die Farm ausgelöst.“17
Die bemerkenswerten Leistungen der Heiligen in Kirtland sind beispielhaft für die Opfer an Zeit, Talenten und Mitteln, die gebracht wurden. Drei Jahre lang wurde an dem Gebäude gearbeitet. Die Männer arbeiteten am Bau, und die Frauen spannen und strickten, damit die Arbeiter etwas anzuziehen hatten. Später fertigten sie die Vorhänge an, mit denen die Räume abgeteilt wurden. Der Bau des Tempels wurde durch den Mob erschwert, der drohte, das Gebäude zu zerstören. Diejenigen, die tagsüber am Tempel arbeiteten, bewachten das Gebäude während der Nacht. Im Frühjahr 1836 wurde der Tempel, für den die Heiligen ihre Zeit und ihre Mittel geopfert hatten, fertiggestellt.
Die Weihung des Tempels
Als der Tempel fertiggestellt war, goß der Herr über die Heiligen in Kirtland mächtige geistige Segnungen aus. Zu diesen Segnungen zählten Visionen und der Dienst von Engeln. Joseph Smith nannte diese Zeit „ein Jubeljahr für uns, eine Zeit der Freude“.18 Daniel Tyler bezeugt: „Jeder spürte, daß er den Himmel gekostet hatte. … Wir fragten uns, ob das Millennium angebrochen sei.“19
Die Weihung des Tempels war der Höhepunkt dieser Ausschüttung des Geistes. Am 27. März 1836 versammelten sich rund 1000 Menschen voller Freude am Tempel. Sie sangen Weihungslieder, darunter „Der Geist aus den Höhen“, das von William W. Phelps für diesen Anlaß geschrieben worden war. Das Abendmahl wurde ausgeteilt, und Sidney Rigdon, Joseph Smith und andere hielten Ansprachen.
Joseph Smith verlas das Weihungsgebet, das durch Offenbarung gegeben worden war und das heute Abschnitt 109 in Lehre und Bündnisse ist. In diesem Gebet flehte Joseph, der Herr möge das Volk wie beim Pfingstfest segnen: „Und laß dein Haus von deiner Herrlichkeit erfüllt sein wie vom Brausen eines mächtigen Windes.“ (LuB 109:37.) Viele beschrieben, daß dieser Wunsch am selben Abend erfüllt wurde, als der Prophet mit Mitgliedern der Priestertumskollegien im Tempel versammelt war.
Eliza R. Snow schrieb: „Die Weihungszeremonien können wohl wiederholt werden, aber keine irdische Sprache kann die Kundgebungen des Himmels beschreiben, die sich an jenem Tag ereigneten. Einigen sind Engel erschienen, und alle, die zugegen waren, hatten das Gefühl, daß etwas Göttliches zugegen war, und jeder war von ‚unaussprechlicher Freude und Herrlichkeit‘ erfüllt.“20 Nach dem Weihungsgebet erhoben sich alle Anwesenden und riefen mit erhobenen Händen das Hosanna.
Eine Woche später, am 3. April 1836, fanden einige der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Heiligen der Letzten Tage statt. Der Erretter selbst erschien an jenem Tag Joseph Smith und Oliver Cowdery und sagte: „Denn siehe, ich habe dieses Haus angenommen, und mein Name wird hier sein, und ich werde mich meinem Volk mit Barmherzigkeit in diesem Haus kundtun.“ (LuB 110:7.) Weitere große und herrliche Visionen folgten, als Mose, Elias und Elija erschienen und weitere Schlüssel des Priestertums wiederherstellten. Mose übertrug die Schlüssel der Sammlung Israels, Elias übertrug Joseph und Oliver die Evangeliumszeit Abrahams, und Elija stellte die Schlüssel der Siegelungsvollmacht wieder her (siehe LuB 110:11–16). Diese zusätzlichen Schlüssel waren für den Fortschritt des Gottesreichs in der letzten Evangeliumszeit unabdingbar.
Die Fülle der Segnungen des Priestertums, die im Tempel empfangen werden, wurden in den Jahren in Kirtland weder offenbart noch vollzogen. Diese Segnungen wurden der Kirche erst einige Jahre später durch den Propheten Joseph offenbart, als sich der Tempel in Nauvoo im Bau befand.
Der Auszug aus Kirtland
Der Bau des Tempel brachte viele Segnungen mit sich, aber 1837 und 1838 hatten die glaubenstreuen Heiligen viele Probleme, die durch den Abfall vom Glauben und die Verfolgung verursacht waren, die dazu führten, daß die Zeit der Kirche in Kirtland ein rasches Ende nahm.
Die Vereinigten Staaten machten gerade eine Wirtschaftskrise durch, die auch an der Kirche nicht spurlos vorüberging. Einige Mitglieder ergingen sich in wilden Spekulationen und machten Schulden und überstanden die schwere Zeit des wirtschaftlichen Zusammenbruchs in geistiger Hinsicht nicht. Auch die Kirtland Safety Society brach zusammen. Diese Bank war von Mitgliedern der Kirche in Kirtland gegründet worden, und einige Mitglieder suchten fälschlicherweise die Schuld für die Probleme bei Joseph Smith.
Die Kirche erlebte organisierte Verfolgung und Gewalt. Diese ging von den Anwohnern sowie von verbitterten Mitgliedern aus, die von der Kirche exkommuniziert worden oder abgefallen waren.
Die Gewalt gegen die Heiligen und ihre Führer nahm allmählich überhand, und so wurde es für die Kirche zu riskant, in Kirtland zu bleiben. Der Prophet, dessen Leben in großer Gefahr war, floh im Januar 1838 von Kirtland nach Far West, Missouri. Im Laufe des Jahres 1838 wurden die meisten Heiligen gezwungen, Kirtland ebenfalls zu verlassen. Der Tempel, den sie zurückließen, ist ein Wahrzeichen ihres Glaubens, ihrer Hingabe und ihrer Opferbereitschaft. Durch ihr beispielhaftes Leben haben sie gezeigt, was es heißt, den gesalbten Dienern des Herrn im Glauben gehorsam zu sein und für das Werk des Herrn Opfer zu bringen.