PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Gebete werden auf die bestmögliche Weise beantwortet


Lektion 18

Gebete werden auf die bestmögliche Weise beantwortet

Zweck

Jedes Kind soll verstehen, daß der himmlische Vater immer unsere Gebete hört und sie auf die bestmögliche Weise beantwortet.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt Lukas 1:5–17. Siehe auch Grundbegriffe des Evangeliums (31110 150), 8. Kapitel.

  2. Bereiten Sie sich vor, alle drei Verse des Liedes „Wenn die Mutter rufet“ (Sing mit mir, B-36) zu singen oder den Text vorzutragen. Der Text steht hinten im Leitfaden.

  3. Bereiten Sie sich vor, von einem persönlichen Erlebnis zu berichten, wie der himmlische Vater Ihnen einmal als Antwort auf Ihr Beten geholfen hat.

  4. Sie brauchen:

    1. die Bibel

    2. Bild 2-34, „Johannes der Täufer erhält seinen Namen“

  5. Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Falls Sie den Kindern letzten Sonntag einen Auftrag gegeben haben, so fragen Sie jetzt nach.

Wir können um Hilfe beten

Aufmerksamkeit wecken

Singen Sie mit den Kindern alle drei Verse von „Wenn die Mutter rufet“, oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

• Warum sollen wir auf unsere Eltern und auf den himmlischen Vater hören? (Weil sie uns helfen können, das zu tun, was für uns am besten ist.)

Geschichte

Erzählen Sie die folgende Geschichte:

Miriam hatte einen bösen Traum. Sie träumte, sie hätte sich verlaufen und fürchtete sich sehr. Als sie aufwachte, begann sie zu weinen.

• Was würdet ihr tun, wenn ihr Miriam wärt?

Miriam rief nach ihrem Vater. Er kam und nahm sie in die Arme. Da fühlte sich Miriam gleich besser und schlief bald darauf ein.

• Warum rief Miriam nach ihrem Vater? (Sie brauchte Hilfe und wußte, er würde ihr helfen.)

• Wen ruft ihr, wenn ihr Hilfe braucht? (Mögliche Antworten sind: den himmlischen Vater, Eltern, andere Familienmitglieder oder Freunde.)

• Wie können wir den himmlischen Vater um Hilfe bitten? (Beten.)

Geschichte

Erzählen Sie den Kindern die folgende Geschichte über John A. Widtsoe, der später ein Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel wurde: Johns Vater starb, als John noch sehr klein war, und seine Mutter mußte hart arbeiten, um die Kinder zu ernähren. John wollte eine Arbeit annehmen, um seiner Mutter zu helfen. Es war nicht leicht, eine Arbeit zu finden, die er nach der Schule tun konnte, aber schließlich fand er doch Arbeit. Eines Tages sagte der Mann, für den er arbeitete, er hätte nun mehrere Wochen lang gut gearbeitet, und er gab ihm zum Lohn eine Goldmünze, die fünf Dollar wert war.

John sagte: „Fünf Dollar! Das war viel Geld! Ich war überglücklich! Die Hälfte wollte ich meiner Mutter geben; außerdem wollte ich mir ein neues Buch kaufen und den Rest sparen. Schon steckte die neue glänzende Goldmünze in meiner Tasche, und ich rannte schnell zu meiner Mutter, um ihr von meinem Glück zu berichten.

Auf dem Heimweg steckte ich die Hand in die Tasche; ich wollte die Münze fühlen. Sie war nicht da! Ich durchsuchte noch einmal die Tasche. Die Goldmünze war nicht mehr da! Statt dessen stellte ich fest, daß ich ein Loch in der Tasche hatte, durch das die Münze gefallen sein mußte. Es war furchtbar! Ich war so enttäuscht, daß ich mich hinsetzte und weinte.“

John ging den ganzen Weg zurück, um nach der Münze zu suchen. Der Gehweg, auf dem er entlanggegangen war, bestand aus Brettern, und er suchte in allen Ritzen. Aber er konnte das Geld nicht finden. Schließlich gab er sich damit ab, daß das Geld für immer verloren war.

Nachspielen der Geschichte (freigestellt)

Lassen Sie die Kinder so tun, als ob sie John wären und nach der Münze suchten, indem sie für ein paar Sekunden langsam im Zimmer umhergehen und suchen. Dann sollen sie sich wieder setzen.

• Wenn ihr John wärt, was würdet ihr als nächstes tun?

Geschichte (Fortsetzung)

John sagte: „Dann erinnerte ich mich daran, daß der Herr wußte, wo die Goldmünze war. Wenn er mir helfen wollte, die Münze zu finden, dann würde ich sie auch bald finden.

Also kniete ich mich hinter einem großen Baum nieder und berichtete dem Herrn von meinem Problem. Ich bat ihn, mir zu helfen, die Goldmünze zu finden, wenn er der Meinung war, daß es das beste für mich sei. Als ich aufstand, fühlte ich mich viel besser. Ich war sicher, daß der Herr mein Gebet erhört hatte.

Es wurde schon dunkel. Man konnte auf dem Boden kaum noch etwas erkennen, schon gar keine kleine Goldmünze. Doch ich ging zügig weiter, diesmal nicht so lang- sam, weil ich wußte, daß der Herr mir half. Auf halbem Weg fand ich im Gras meine verlorene Goldmünze. … Ich schrie fast auf vor Freude. Wie sich meine Mutter freuen würde! Und wie sehr mir das Buch gefallen würde, das ich kaufen wollte! Ich lehnte mich gegen den Zaun und sagte: Ich danke dir, lieber Gott, daß du mein Geld für mich gefunden hast.

Seit damals weiß ich, daß der Herr Gebete erhört. Und seit diesem Tag achte ich darauf, daß ich kein Loch in der Tasche habe.“ (Aus John A. Widtsoe, „The Lost Gold Piece“, Children’s Friend, Sept. 1947, S. 369.)

Besprechen

• Wievielmal hat John wegen seiner Münze gebetet?

• Wofür hat John beim erstenmal gebetet? (Er hat den himmlischen Vater gebeten, ihm zu helfen, das Geld zu finden.)

• Was war die Antwort auf Johns Gebet?

• Warum hat John ein zweitesmal gebetet? (Um dem himmlischen Vater dafür zu danken, daß er ihm geholfen hatte.)

• Wie hat der himmlische Vater dir schon geholfen, wenn du gebetet hast?

Lehrer(in)

Betonen Sie, daß der himmlische Vater uns liebt und uns helfen möchte, ebenso wie unsere Eltern es tun. Wenn wir um Hilfe bitten, dann hört er uns. Erzählen Sie den Kindern, wie der himmlische Vater Ihnen schon einmal als Antwort auf Ihr Beten geholfen hat.

Gebete werden auf unterschiedliche Weise beantwortet

Geschichte aus der Schrift

Zeigen Sie den Kindern die Bibel. Sagen Sie, daß die nächste Geschichte, die Sie erzählen werden, aus der Bibel ist.

Zeigen Sie Bild 2-34, „Johannes der Täufer erhält seinen Namen“. Erzählen Sie die Begebenheit, wie sie in Lukas 1:5–17 geschildert wird.

Erklären Sie, daß Elisabet und Zacharias rechtschaffene Menschen waren. Sie hatten viele Jahre lang dafür gebetet, daß sie ein Kind bekamen. Nun waren sie beide alt und hatten immer noch kein Kind bekommen.

Erklären Sie, daß Zacharias überrascht und auch ein wenig ängstlich war, als er im Tempel den Engel sah. Lesen Sie aus Lukas 1:13,14 vor, was der Engel zu Zacharias sagte. Erklären Sie, daß das, was der Engel versprach, auch eintraf. Elisabet und Zacharias bekamen einen kleinen Jungen.

Betonen Sie, daß der himmlische Vater alle Gebete von Zacharias und Elisabet gehört hatte. Doch erst jetzt war die Zeit gekommen, daß ihr Kind auf die Welt kommen sollte. Der Engel sagte zu Zacharias, daß das Kind, Johannes, ein großer Prophet werden würde, nämlich Johannes der Täufer. Johannes wurde zu dieser Zeit geboren, damit er viele Menschen darauf vorbereiten konnte, daß sie an Jesus Christus glaubten und ihm folgten.

Lehrer(in)

Erklären Sie, daß wir manchmal wie Elisabet und Zacharias für etwas beten, was nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt gut für uns ist. Der himmlische Vater hört all unsere Gebete und beantwortet sie in der Weise und zu der Zeit, die am besten für uns ist.

Erinnern Sie die Kinder daran, daß John Widtsoe, als er wegen seiner verlorenen Goldmünze betete, daran dachte, daß der himmlische Vater wußte, wo die Münze war, und ihm helfen würde, sie zu finden, wenn der himmlische Vater es für das beste hielt. John fand gleich darauf die Münze, weil es für ihn am besten war, sie zu finden.

Erklären Sie, daß wir manchmal unsere Eltern um etwas bitten, wovon sie wissen, daß es nicht gut für uns ist. Dann müssen sie „Nein“ sagen. Ebenso beten wir vielleicht um etwas, wovon der himmlische Vater weiß, daß es nicht richtig wäre, und auch er muß „Nein“ sagen.

Geschichte

Erzählen Sie die folgende Geschichte mit Ihren eigenen Worten:

Als Michael einmal einen schlimmen Husten hatte, mußte er im Haus bleiben. Da fing es draußen an zu schneien – der erste Schnee in diesem Winter. Michael flehte seine Mutter an, ihn draußen im Schnee spielen zu lassen, aber seine Mutter sagte „Nein“. Sie hatte Angst, sein Husten würde schlimmer werden.

Michael wollte aber unbedingt im Schnee spielen, also betete er zum himmlischen Vater und bat ihn, dafür zu sorgen, daß seine Mutter ihre Meinung änderte. Als sein Freund Alexander vorbeikam und ihn fragte, ob er mit ihm draußen im Schnee spielen wollte, sagte Michael, er müsse zuerst noch etwas essen, aber danach könne er zum Spielen kommen, denn er habe dafür gebetet, daß seine Mutter ihn draußen spielen lasse.

Nach dem Essen fragte Michael seine Mutter noch einmal, ob er draußen spielen durfte. Er sagte ihr, daß er dafür gebetet hatte, daß sie ihn nach draußen gehen ließ.

Michaels Mutter sah nicht sehr glücklich aus. Sie fragte Michael, ob er dachte, der himmlische Vater wolle, daß er draußen im Schnee spielte, wenn es ihm danach noch schlechter ginge.

• Meint ihr, der himmlische Vater hat Michaels Gebet gehört?

• Wie hat der himmlische Vater sein Gebet beantwortet?

Als Alexander zurückkam, sagte ihm Michael, daß er nicht draußen spielen konnte. Da sagte Alexander, der himmlische Vater habe Michaels Gebet ja gar nicht beantwortet. Michael erklärte ihm, daß der himmlische Vater sein Gebet beantwortet habe, die Antwort sei eben „Nein“ gewesen.

Zusammenfassung

Zeugnis

Bezeugen Sie den Kindern, daß der himmlische Vater weiß, was für jeden von uns am besten ist, und daß er unsere Gebete immer auf die bestmögliche Weise beantwortet. Manchmal sagt er „Ja“, manchmal „Nein“, und manchmal bittet er uns, noch eine Zeitlang zu warten, bis wir das erhalten, worum wir gebetet haben.

Wiederholung

• Wie hat der himmlische Vater John Widtsoes Gebet beantwortet?

• Wie hat der himmlische Vater die Gebete von Elisabet und Zacharias beantwortet?

• Wie hat der himmlische Vater Michaels Gebet beantwortet?

Ermutigen Sie die Kinder, die Antwort des himmlischen Vaters auf ihre Gebete anzunehmen, selbst wenn die Antwort „Nein“ oder „noch nicht“ lautet.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.

Zur Vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Vorschlägen diejenigen aus, die sich am besten für die Kinder in Ihrer Klasse eignen. Sie können sie im Unterricht selbst oder als Wiederholung oder Zusammenfassung verwenden. Weitere Anregungen dazu siehe „Der Unterricht“ in „Für den/die Lehrer(in)“.

  1. Sagen Sie den Kindern, daß sie nun so tun werden, als ob sie die Eltern seien, die entscheiden müssen, was für ihre Kinder am besten ist. Sie sollen auf jede Bitte ihrer Kinder mit „Ja“, „Nein“ oder „noch nicht“ antworten. Beschreiben Sie Verschiedenes, worum Kinder oft bitten, wobei Sie die folgenden oder eigene Beispiele verwenden können. Besprechen Sie, welche Antwort für die jeweilige Situation am besten ist.

    1. Es ist kurz vor dem Abendessen. Euer Kind schwitzt und ist hungrig und möchte ein Eis essen.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    2. Es ist kalt und es regnet. Euer Kind möchte seinen Badeanzug anziehen und draußen spielen.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    3. Eure Kinder sind mit ihren Hausaufgaben und allen Arbeiten fertig. Es ist früh am Nachmittag. Sie fragen, ob sie draußen spielen dürfen.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    4. Euer Kind hat schon lange auf ein Spielzeug gespart und endlich genug Geld beisammen. Es fragt euch, ob es sofort in den Laden gehen darf, um sich das Spielzeug zu kaufen. Ihr (die Eltern) wollt aber in ein paar Minuten sowieso zum Laden gehen.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    5. Euer Kind liebt Pferde und möchte ein eigenes Pferd haben. Euer Kind ist fünf Jahre alt.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    6. Eure Kinder achten nicht auf ihre Spielsachen und Bücher. Anstatt auf ihre Spielsachen und Bücher zu achten, wollen sie lieber neue kaufen. Im Laden sehen sie eines ihrer Lieblingsbücher und fragen, ob ihr es ihnen kauft.

      • Was sagt ihr?

      • Warum sagt ihr das?

    Erklären Sie, daß die Eltern das tun möchten, was für ihre Kinder am besten ist. Auch der himmlische Vater möchte das tun, was für seine Kinder am besten ist. Der himmlische Vater beantwortet immer unsere Gebete; er beantwortet sie so, wie es für uns am besten ist. So wie unsere irdischen Eltern manchmal „Ja“, manchmal „Nein“ und manchmal „noch nicht“ sagen, so beantwortet auch der himmlische Vater unsere Gebete manchmal mit „Ja“, manchmal mit „Nein“ und manchmal mit „noch nicht“.

  2. Singen Sie „Sag, lieber Gott“ (Sing mit mir, A-17) oder „Ich brauche meinen Vater im Himmel“ (Sing mit mir, B-60), oder tragen Sie den Text vor.

    Sag, lieber Gott

    Sag, lieber Gott, ich bitt’ dich demutsvoll,

    wie ich in Wort und Tat dir dienen soll.

    Lehr mich erkennen, was du willst, o Herr!

    Hilf mir, daß ich begreife deine Lehr’.

    An deiner Hand auf schmalem Weg mich führ.

    Deine Gebote helfen allzeit mir,

    in deiner Näh’ zu wandeln allerort.

    Du gibst mir Kraft, nimmst jede Furcht mir fort.

    Ich brauche meinen Vater im Himmel

    Ich brauche meinen Vater im Himmel jeden Tag.

    Er möcht’ mich glücklich wissen,

    stets auf dem rechten Pfad.

    Er möcht’ mich glücklich wissen,

    stets auf dem rechten Pfad.

Drucken