Seminar und Institut
Lektion 5: Das unbegrenzte Sühnopfer Jesu Christi


Lektion 5

Das unbegrenzte Sühnopfer Jesu Christi

Einleitung

Das Sühnopfer Jesu Christi – das bedeutendste Ereignis, das je stattgefunden hat – ermöglicht es allen Menschen, Vergebung ihrer Sünden zu erlangen und in alle Ewigkeit beim Vater im Himmel und bei Jesus Christus zu wohnen. Dank des Sühnopfers wird jeder auferstehen und in die Gegenwart Gottes zurückkehren, um gerichtet zu werden. Beim Sühnopfer hat Jesus Christus auf jede erdenkliche Weise gelitten und kann daher vollkommen mit jedem von uns mitempfinden.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Mosia 3:5-11; Alma 34:8-12

Nur Jesus Christus konnte das unbegrenzte Sühnopfer vollbringen

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft vorzulesen:

Präsident James E. Faust

„Ich möchte über das bedeutendste Ereignis der Geschichte sprechen. Dieses herausragende Ereignis war das unvergleichliche Sühnopfer unseres Herrn und Erretters, der Jesus der Messias ist. Es war die erhabenste Tat, die je stattgefunden hat.“ („Das Sühnopfer – unsere größte Hoffnung“, Liahona, Januar 2002, Seite 19.)

Bitten Sie zwei oder drei Teilnehmer, reihum Alma 34:8-12 vorzulesen, während die Klasse die Schlüsselwörter und -sätze markiert, aus denen hervorgeht, weshalb das Sühnopfer das bedeutendste Ereignis der Geschichte ist.

  • Wieso ist das Sühnopfer Jesu Christi das bedeutendste Ereignis, das je stattgefunden hat? (Verdeutlichen Sie diese Lehre: Das Sühnopfer Jesu Christi ist unbegrenzt und ewig und macht es möglich, dass alle Menschen errettet werden können.)

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Präsident Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel:

Präsident Russell M. Nelson

„Ein unendliches Sühnopfer war erforderlich, um Adam und Eva und ihre gesamte Nachkommenschaft zu erretten. … Gemäß dem ewigen Gesetz erforderte das Sühnopfer das persönliche Opfer eines unsterblichen Wesens, das dem Tod nicht unterworfen war. Dieses Wesen musste dennoch sterben und seinen Körper dann wieder aufnehmen. Der Erretter war der Einzige, der dies vollbringen konnte. Von seiner Mutter erbte er die Macht zu sterben. Von seinem Vater erlangte er die Macht über den Tod.“ („Beständigkeit inmitten des Wandels“, Der Stern, Januar 1994, Seite 32f.)

  • Warum war Jesus Christus der Einzige, der alle Menschen erlösen konnte? (Er war ein unsterbliches Wesen und nicht dem Tod unterworfen.)

  • Inwiefern ist das Sühnopfer Jesu Christi unbegrenzt und ewig?

Bitten Sie dazu einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident Russell M. Nelson vorzulesen:

Präsident Russell M. Nelson

„[Das] Sühnopfer [Jesu Christi] ist unbegrenzt – es hat kein Ende. Es war auch unbegrenzt in dem Sinne, dass die gesamte Menschheit vom nie endenden Tod errettet wird. Es war unbegrenzt, was sein unendliches Leiden angeht. … Es war unbegrenzt in seinem Ausmaß ‒ es wurde ein für alle Mal vollbracht. Und die Gnade des Sühnopfers erstreckt sich nicht nur auf eine unbegrenzte Anzahl von Menschen, sondern auch auf die unbegrenzte Anzahl von Welten, die er erschaffen hat. Es ist so unbegrenzt, dass es alle menschlichen Maßstäbe und alles menschliche Auffassungsvermögen übersteigt.“ („Das Sühnopfer“, Der Stern, Januar 1997, Seite 33.)

Erklären Sie, dass König Benjamin seinem Volk am Ende seiner Regierungszeit sagte, dass ein Engel ihm in einer Botschaft „die frohe Nachricht großer Freude“ verkündet habe, auf dass das Volk „von Freude erfüllt“ sei (Mosia 3:2-4). Bitten Sie einige Teilnehmer, reihum Mosia 3:5-11 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und herausfinden, von welcher frohen Nachricht König Benjamin hier spricht.

  • Welcher Teil der Botschaft in diesen Versen hat das Volk König Benjamins wohl mit Freude erfüllt? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten. Heben Sie auf jeden Fall hervor, dass Jesus Christus die Errettung möglich macht.)

  • Welche Wörter oder Sätze beschreiben den Preis, den Jesus Christus für unsere Errettung gezahlt hat?

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder James E. Talmage (1862–1933) vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

Elder James E. Talmage

„Die Qualen, die Christus im Garten gelitten hat, kann der begrenzte Verstand nicht erfassen, weder deren Intensität noch deren Ursache. … Er kämpfte und stöhnte unter einer Last, wie sie kein anderes Wesen, das je auf Erden lebte, auch nur für möglich halten würde. Es war nicht nur ein körperlicher Schmerz, nicht nur geistige Pein, die ihn so qualvoll leiden ließ, dass Blut aus jeder Pore drang, sondern eine geistige Seelenqual, wie nur Gott imstande ist, sie zu erleben. Kein Mensch, wie viel er körperlich und geistig auch zu ertragen vermag, hätte so leiden können.“ (Jesus the Christ, 3. Auflage, 1916, Seite 613.)

  • Welche Gedanken und Gefühle haben Sie, wenn Sie über das Ausmaß des Leidens nachdenken, das Jesus Christus für uns ertragen hat?

2 Nephi 9:6-12,20-22

Jesus Christus überwand sowohl den körperlichen als auch den geistigen Tod

Die Teilnehmer sollen darüber nachdenken, was wäre, wenn es kein Sühnopfer gegeben hätte. Damit die Teilnehmer sich besser vorstellen können, in was für einem Zustand sich die Menschheit ohne Sühnopfer befinden würde, lassen Sie 2 Nephi 9:6-9 vorlesen. Die übrigen Teilnehmer sollen mitlesen und auf Sätze achten, die beschreiben, welches Schicksal wir ohne das Sühnopfer erleiden müssten.

  • Was würde laut dem Propheten Jakob mit unserem Körper geschehen, wenn es kein Sühnopfer gäbe? Was würde mit unserem Geist geschehen?

Weisen Sie darauf hin, dass die zentrale Botschaft des Evangeliums die ist, dass wir dank des Sühnopfers Jesu Christi dieses furchtbare Schicksal nicht erleiden müssen.

Bitten Sie zwei Teilnehmer, 2 Nephi 9:10-12,20-22 vorzulesen. Die Klasse soll herausfinden, wodurch wir dem geistigen und dem körperlichen Tod entrissen werden.

  • Wodurch können wir dem geistigen und dem körperlichen Tod entkommen? (Helfen Sie den Teilnehmern, diese Lehre herauszuarbeiten: Durch das Sühnopfer hat Jesus Christus die Folgen des körperlichen und des geistigen Todes überwunden.)

  • Was lernen wir aus diesen Versen über die Segnungen der Auferstehung? (Unser physischer Körper und unser Geist werden auf ewig wieder vereint. Wir kehren in die Gegenwart Gottes zurück, um gerichtet zu werden.)

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

Elder D. Todd Christofferson

„Durch sein Sühnopfer und seine Auferstehung hat Jesus Christus alle Aspekte des Falls überwunden. Der körperliche Tod ist nur vorübergehend, und selbst der geistige Tod hat insofern ein Ende, als alle zumindest zeitweilig in die Gegenwart Gottes zurückkehren werden, um gerichtet zu werden.“ („Die Auferstehung Jesu Christi“, Liahona, Mai 2014, Seite 112.)

  • Wann haben Sie Dankbarkeit dafür verspürt, dass Jesus Christus den körperlichen und den geistigen Tod überwunden hat?

Mosia 3:11,16; 15:7-9; Alma 7:11-13; Moroni 8:8-12; Lehre und Bündnisse 137:7-9

Durch sein Sühnopfer bietet Jesus Christus allen Menschen die Erlösung an

Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass Christus uns nicht nur dem körperlichen und dem geistigen Tod entreißen kann, die beide eine Folge des Falls sind, sondern auch dem geistigen Tod, den wir durch unsere Sünden über uns bringen. Ein Teilnehmer soll Mosia 15:7-9 vorlesen. Die Klasse soll herausfinden, wie Christus es möglich macht, dass wir von unseren Sünden erlöst werden.

  • Was erfahren wir aus diesen Versen darüber, wie Christus es möglich macht, dass wir von unseren Sünden erlöst werden? (Betonen Sie diese Lehre: Durch das Sühnopfer hat Jesus Christus die Bande des Todes zerrissen und unsere Übertretungen auf sich genommen, womit er die Forderungen der Gerechtigkeit erfüllt und die Macht erhält, für uns Fürsprache einzulegen.)

  • Was bedeutet der Begriff Fürsprache? (Man spricht von Fürsprache, wenn sich jemand bei Streitigkeiten zwischen zwei Parteien für eine der beiden einsetzt, um zu schlichten. In diesem Fall vermittelt Jesus zwischen uns und Gott, um unser Verhältnis wiederherzustellen, das durch unsere Sünden verletzt wurde.)

Erklären Sie, dass wir durch das Buch Mormon besser verstehen können, wie das Sühnopfer Jesu Christi kleine Kinder und Menschen errettet, die gestorben sind, ohne das Evangelium empfangen zu haben oder getauft worden zu sein.

Ein Teil der Klasse soll Mosia 3:16 lesen und einen Querverweis zu Moroni 8:8-12 herstellen. Der andere Teil der Klasse soll Mosia 3:11 lesen und einen Querverweis zu Lehre und Bündnisse 137:7-9 herstellen.

  • Was können wir aus diesen Versen über die Errettung von Kindern lernen, die gestorben sind, bevor sie getauft werden konnten?

  • Was können wir aus diesen Versen über die Errettung derjenigen lernen, „die gestorben sind, ohne den Willen Gottes … zu kennen“? (Mosia 3:11.)

Erklären Sie den Teilnehmern, dass der Erretter durch das Sühnopfer vollkommenes Mitgefühl hat und uns daher versteht und uns bei den Herausforderungen des Erdenlebens zur Seite stehen kann. Die Teilnehmer sollen Alma 7:11-13 lesen und herausarbeiten, durch welche Begriffe die Herausforderungen des Erdenlebens beschrieben werden, die Jesus Christus beim Sühnopfer erlitten hat. (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie diese Wörter an die Tafel: Schmerzen, Bedrängnisse, Versuchungen, Krankheiten, Tod, Schwächen und Sünden. Weisen Sie auf den Ausdruck „jeder Art“ in Alma 7:11 hin und lassen Sie die Teilnehmer Beispiele für derartige Zustände nennen.

Weisen Sie darauf hin, dass in Vers 11 bis 13 mehrmals der Ausdruck „auf sich nehmen“ vorkommt. (Hinweis: Wiederholungen zu erkennen, ist eine Fertigkeit für das Schriftstudium, auf die Sie an dieser Stelle hinweisen können. Wenn die Teilnehmer Aussagen markieren, die in den Schriften wiederholt werden, treten Kernaussagen leichter zutage.)

  • Warum hat Jesus Christus laut Vers 11 und 12 unsere Schmerzen, Krankheiten, Schwächen und vieles mehr auf sich genommen? (Machen Sie diesen Grundsatz deutlich: Der Erretter hat unsere Schmerzen, Krankheiten und Schwächen auf sich genommen, damit er uns bei den Herausforderungen des Erdenlebens beistehen kann.)

Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

Elder Jeffrey R. Holland

„Ich bezeuge, dass das Sühnopfer des Erretters uns nicht nur von der Last unserer Sünden befreit, sondern auch von der Last, die wir aufgrund von Enttäuschung und Leid, Kummer und Verzweiflung tragen [siehe Alma 7:11,12]. Von Anfang an gab es dieses Vertrauen in so eine Hilfe, um uns sowohl einen Grund als auch einen Weg zu zeigen, uns zu bessern, einen Anreiz, unsere Last abzulegen und Errettung aufzunehmen.“ („Was zerbrochen ist, soll repariert werden“, Liahona, Mai 2006, Seite 71.)

  • Wie wirkt sich Ihr Vertrauen in das Sühnopfer des Erretters auf Ihr Verhalten und Ihren ewigen Blickwinkel aus?

  • Wie können Ihnen die Lehren in Alma 7:11-13 helfen, wenn Sie Herausforderungen gegenüberstehen?

Bitten Sie die Teilnehmer, zu berichten, wie sie schon einmal die Macht des Sühnopfers Jesu Christi erlebt haben (weisen Sie sie darauf hin, dass sie nichts erzählen sollen, was zu heilig oder zu persönlich ist).

Die Teilnehmer sollen aufschreiben, was sie tun können, um im Alltag vermehrt auf die heilende und stärkende Macht des Sühnopfers des Erretters zurückzugreifen. Fordern Sie sie auf, ihren Eingebungen zu folgen.

Lesestoff für die Teilnehmer