Ehe
In der heutigen Welt lehnen viele Menschen die Ehe und die Familie ab oder machen sich sogar darüber lustig. Inmitten von derart verwirrenden und schädlichen Stimmen legen die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel unbeirrt die Wahrheit dar. Sie „verkünden feierlich, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist und dass im Plan des Schöpfers für die ewige Bestimmung seiner Kinder die Familie im Mittelpunkt steht“ (siehe „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Seite 56 in diesem Buch).
Die größten Freuden des Lebens sind in der Familie zu finden. Starke familiäre Beziehungen kosten Mühe, aber diese Mühe führt zu großem Glück in diesem Leben und in der Ewigkeit. Auch wenn Ihr Familienleben in der Vergangenheit nicht glücklich war, können Sie sich um eine glückliche, ewige Ehe und um liebevolle Beziehungen zu Ihren Angehörigen bemühen.
Der neue und immerwährende Bund der Ehe
Im Plan des himmlischen Vaters, dem Plan des Glücklichseins, können ein Mann und eine Frau für die Zeit und für alle Ewigkeit aneinander gesiegelt werden. Paare, die im Tempel gesiegelt wurden, haben die Gewissheit, dass ihre Beziehung für immer bestehen bleibt, wenn sie ihren Bündnissen treu sind. Sie wissen, dass nichts, nicht einmal der Tod, sie für immer trennen kann.
Der Bund der ewigen Ehe ist eine Voraussetzung für die Erhöhung. Der Herr hat durch Joseph Smith offenbart: „In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade, und um den höchsten zu erlangen, muss man in diese Ordnung des Priestertums [nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe] eintreten; und wenn jemand das nicht tut, so kann er ihn nicht erlangen. Er kann in einen anderen eingehen, aber das ist das Ende seines Reiches; er kann keine Vermehrung haben.“ (LuB 131:1-4.)
Nachdem ein Paar im Tempel die heilige Handlung Siegelung empfangen und heilige Bündnisse geschlossen hat, muss es dem Glauben treu bleiben. Dann erlangt es die Segnungen der ewigen Ehe und der Erhöhung. Der Herr hat gesagt:
„Wenn ein Mann eine Frau heiratet, durch mein Wort, nämlich mein Gesetz, und durch den neuen und immerwährenden Bund, und dieser wird vom Heiligen Geist der Verheißung auf sie gesiegelt, durch den, der gesalbt ist und den ich zu dieser Macht und zu den Schlüsseln dieses Priestertums bestimmt habe, … und wenn sie in meinem Bund verbleiben …, wird ihnen alles geschehen, was auch immer mein Knecht ihnen zugebilligt hat – in der Zeit und durch alle Ewigkeit, und wird in voller Kraft sein, wenn sie außerhalb der Welt sind.“ (LuB 132:19; eine Erläuterung zum Heiligen Geist der Verheißung finden Sie auf Seite 93.)
Die Vorbereitung auf die Ehe
Bereiten Sie sich sorgfältig auf die Ehe vor, solange Sie noch ledig sind. Denken Sie immer daran, dass es keinen Ersatz für die Eheschließung im Tempel gibt. Machen Sie sich bereit, zur richtigen Zeit den richtigen Partner am richtigen Ort zu heiraten. Leben Sie jetzt schon so, dass Sie Ihres zukünftigen Ehepartners, wie Sie ihn sich vorstellen, würdig sind.
Gehen Sie nur mit jemandem aus, der hohe Maßstäbe hat und in dessen Gegenwart Sie sich an Ihre hohen Maßstäbe halten können. Überlegen Sie im Voraus, was Sie unternehmen wollen. Es soll gut und aufbauend sein, damit Sie nie zu zweit allein sind, ohne etwas zu tun zu haben. Halten Sie sich immer in einer sicheren Umgebung auf, wo Sie sich leicht im Griff haben. Beteiligen Sie sich nicht an Gesprächen oder Aktivitäten, die sexuelle Regungen wecken.
Sehen Sie sich nach einem Partner um, der Ihren Glauben teilt. Suchen Sie nach jemandem, den Sie immer ehren und achten können und der eine gute Ergänzung zu Ihnen ist. Vergewissern Sie sich, ehe Sie heiraten, dass Sie einen Menschen gefunden haben, dem Sie Ihr ganzes Herz, Ihre ganze Liebe und Ihre ganze Treue schenken können.
Was sollen diejenigen tun, die keinen Partner finden?
Manche Mitglieder der Kirche möchten zwar gern heiraten, finden aber keinen Partner, obwohl sie sich darum bemühen. Falls dies auf Sie zutrifft, seien Sie gewiss, „dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Römer 8:28). Wenn Sie würdig bleiben, werden Sie eines Tages, sei es in diesem oder im nächsten Leben, alle Segnungen einer ewigen Familienbeziehung erhalten. Der Herr hat dies durch seine Propheten in unserer Zeit immer wieder verheißen.
Wenn Sie ledig sind, aber den Wunsch haben zu heiraten, geben Sie die Hoffnung nicht auf. Lassen Sie sich aber von diesem Ziel nicht völlig vereinnahmen. Gehen Sie vielmehr voller Eifer sinnvollen Beschäftigungen nach. Halten Sie in Ihrem Verwandtenkreis und in der Gesellschaft nach Möglichkeiten zum Dienen Ausschau. Nehmen Sie in der Kirche Berufungen an und machen Sie sie groß. Halten Sie sich körperlich und auch geistig rein. Eignen Sie sich weiter Wissen an und entfalten Sie Ihre Persönlichkeit.
Wie man eine glückliche Ehe führt
Wenn Sie verheiratet sind, denken Sie immer daran, dass die Freundschaft und Liebe zwischen Ihnen und Ihrem Partner die wichtigste irdische Beziehung ist. Ihr Ehepartner ist neben dem Herrn das einzige Wesen, das Sie laut dem Gebot Gottes von ganzem Herzen lieben sollen (siehe LuB 42:22).
Machen Sie sich bewusst, dass die Ehe im wahrsten Sinne eine Partnerschaft zwischen gleichwertigen Menschen ist, in der keiner Herrschaft über den anderen ausübt, sondern jeder dem anderen vielmehr Mut macht, Trost schenkt und für ihn da ist.
Da die Ehe eine so wichtige Beziehung ist, muss ihr ausreichend Zeit gewidmet werden. Räumen Sie weniger wichtigen Verpflichtungen keine höhere Priorität ein. Nehmen Sie sich die Zeit, miteinander zu sprechen und einander zuzuhören. Seien Sie immer aufmerksam und respektvoll. Bringen Sie häufig Zärtlichkeit und Zuneigung zum Ausdruck.
Nehmen Sie sich fest vor, nie etwas zwischen sich und Ihren Partner geraten zu lassen, was Ihre Ehe stört, und fassen Sie den Entschluss, Ihre Ehe trotz Schwierigkeiten, die sich Ihnen in den Weg stellen mögen, zu einem Erfolg zu machen.
Seien Sie einander treu. Halten Sie den Ehebund in Gedanken, Wort und Tat ein. Vergessen Sie nicht, was der Herr gesagt hat: „Du sollst deine Frau mit deinem ganzen Herzen lieben und sollst an ihr festhalten und an niemandem und nichts sonst.“ (LuB 42:22.) Die Wendung „an niemandem und nichts sonst“ sagt uns, dass uns niemals ein anderer Mensch, eine Beschäftigung oder ein Besitz wichtiger werden darf als unsere Beziehung zu unserem Ehepartner.
Halten Sie sich von allem fern, was Sie dazu bringen könnte, in irgendeiner Form untreu zu werden. Pornografie, ungehörige Fantasien oder Flirts verderben Ihren Charakter und nagen am Fundament Ihrer Ehe.
Achten Sie gemeinsam auf Ihre Finanzen. Erstellen Sie zusammen einen Haushaltsplan und halten Sie sich daran. Geben Sie nicht unnötig Geld aus, und geraten Sie nicht in die Knechtschaft von Schulden. Ein weiser Umgang mit Geld und Schuldenfreiheit tragen zum Familienfrieden bei.
Machen Sie das Evangelium Jesu Christi zu Ihrer Lebensgrundlage. Helfen Sie einander, die Bündnisse zu halten, die Sie geschlossen haben. Gehen Sie gemeinsam zur Kirche und in den Tempel. Lesen Sie zusammen in den heiligen Schriften. Knien Sie jeden Morgen und jeden Abend gemeinsam nieder, um dem himmlischen Vater für Ihre Beziehung zu danken. Erflehen Sie gemeinsam Segnungen für Ihr Leben, für Ihr Zuhause, für Ihre Angehörigen, und tragen Sie Ihre rechtschaffenen Wünsche vor. Dann wird Gott Sie führen, und Ihre täglichen Gespräche mit ihm werden Ihnen den Frieden und die Freude geben, die man von keiner anderen Quelle bekommen kann. Ihre Gemeinschaft wird im Lauf der Jahre noch schöner werden, und Ihre Liebe wird sich vertiefen. Sie werden einander immer mehr schätzen.