2020
Wie junge Erwachsene die fortdauernde Wiederherstellung voranbringen
April 2020


Wie junge Erwachsene die fortdauernde Wiederherstellung voranbringen

Junge Erwachsene haben immer schon eine wichtige Rolle im Erlösungswerk gespielt.

young adults

Wenn du von einem Führer der Kirche aufgefordert wirst, dich an der fortdauernden Wiederherstellung oder der Sammlung Israels zu beteiligen, kommen dir dabei manchmal solche Gedanken: „Was kann ich denn schon tun? Ich bin doch allein“, „Ich bin zu jung“, „Ich bin noch nicht verheiratet“ oder „Ich weiß nicht genug. Was könnte ich denn überhaupt bewirken?“

Gedanken wie diese gehen jedem von uns von Zeit zu Zeit durch den Kopf. Lass diese Selbstzweifel aber mal kurz außen vor, wenn du die nächsten Sätze liest:

  • Joseph Smith war erst 22 Jahre alt, als er anfing, das Buch Mormon zu übersetzen.

  • Oliver Cowdery war ebenfalls 22 und John Whitmer 26 (und beide unverheiratet!), als sie begannen, für Joseph als Schreiber zu arbeiten.

  • Als 1835 das erste Kollegium der Zwölf Apostel gebildet wurde, reichte die Altersspanne der Apostel von 23 bis 35.

  • Viele der Mitglieder in der Anfangszeit, die das Evangelium in die Welt trugen, schlossen sich der Kirche als junge Erwachsene an.

Alles in allem hat Gott zu Beginn der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi sein Werk jungen Erwachsenen übertragen. Also Leuten wie dir.

Das lass dir mal auf der Zunge zergehen.

Die Kirche hätte sich niemals auf der ganzen Welt ausbreiten können, wenn alle gemeint hätten, nichts bewirken zu können. Und du – ja, genau du! – gehörst zu einer Generation, die auserwählt ist, heute die Wiederherstellung fortzusetzen und in der Kirche Jesu Christi Führungsaufgaben zu übernehmen.

Du wurdest hierher gesandt. Jetzt. Aus gutem Grund.

Präsident Russell M. Nelson hat über unsere Generation einmal gesagt: „Ihr lebt derzeit in der ‚elften Stunde‘. Der Herr hat verkündet, dass er seine Arbeiter nun zum letzten Mal in den Weingarten schickt, um die Auserwählten von den vier Enden der Erde zu sammeln. (Siehe LuB 33:3-6.) Und euch wurde aufgetragen, euch an dieser Sammlung zu beteiligen.“1

Überleg dir einmal, wie machtvoll wohl der Einfluss von 65.000 Vollzeitmissionaren ist, die das Evangelium Tag für Tag von früh bis spät auf der ganzen Welt verkünden. Denk an all die jungen Erwachsenen, die Bündnisse im Tempel schließen, das wiederhergestellte Priestertum und die Segnungen des Tempels in Anspruch nehmen und geloben, treu zu sein, ihre Familie zu stärken und das Gottesreich auf der Erde aufzubauen. Denk an die jungen Erwachsenen, die weltweit Führungsaufgaben in der Kirche ausüben. Denk an diejenigen, die vorwärtsstreben und Jesus Christus nachfolgen, obwohl sie gegen viele Widerstände ankämpfen müssen. Junge Erwachsene sind und waren von Anfang an äußerst wichtig bei der Wiederherstellung. Und die fortdauernde Wiederherstellung war und ist äußerst wichtig im Leben unzähliger junger Leute in der Kirche.

Was die Wiederherstellung für uns bedeutet

Für viele von uns ergibt sich unser Beitrag zur Wiederherstellung aus dem, was sie uns gelehrt hat. Für Vennela Vakapalli, eine junge Bekehrte aus Andhra Pradesh in Indien, „geht es bei der Wiederherstellung darum, nach Offenbarung zu streben. Joseph Smith hat sich im Wald um Offenbarung bemüht. Er beriet sich mit dem Herrn, er wartete auf die Antwort, er hatte Geduld. Das gefällt mir daran so sehr.“ Vennela erzählt weiter: „Bevor ich von der Wiederherstellung erfuhr, wusste ich nicht allzu viel darüber, wie man nach Offenbarung strebt. Mich fasziniert daran besonders, wie viel Zeit er dafür eingesetzt hat, von Gott Offenbarung zu erhalten. Das ist es, was mich die Wiederherstellung gelehrt hat.“

Emma und Jacob Roberts, ein junges Paar aus Utah, sind sich einig, dass es bei der Wiederherstellung um „fortdauernde Offenbarung“ für einen selbst und für die Welt geht. „Wir können hier auf Erden einen Propheten haben, ein Sprachrohr Gottes. So sorgt der Herr dafür, dass da jemand am Werk ist und betet und mit Gott spricht, damit wir bereit und in der Lage sind, allen Herausforderungen der Welt in ihrem stetigen Wandel zu begegnen.“

„Vieles, was wir dank der Wiederherstellung wissen, macht mein Leben einfacher und weniger stressig“, meint Jacob. Das alles zeigt uns mit Gewissheit, „dass es einen Gott gibt, der uns liebt und über uns wacht“, so Emma. „Er will, dass wir glücklich sind. Wir jungen Erwachsenen können ihm völlig vertrauen und ihm folgen, denn wir wissen, dass er sich unser Glück auf die Fahne geschrieben hat. Wir wissen, dass wir ewige Wesen sind. Das schenkt mir viel Hoffnung und den Glauben, dass ich immer umkehren kann, was ich jetzt auch tue und was für Fehler ich dabei auch mache. Und ich habe hier Zeit, zu wachsen und zu lernen.“

Diese Gewissheit half auch Ramona Morris, einer jungen Frau aus Barbados, als sie zum ersten Mal von der Wiederherstellung hörte. Sie hat unter anderem ein Zeugnis davon erlangt, dass „der Vater im Himmel für uns da ist. Die Wiederherstellung schenkt denjenigen, die ihr Leben hinterfragen und daran zweifeln, ob Gott einen Plan für sie hat, einfach Frieden.“

Ramona sieht vieles klarer, seit sie über die Wiederherstellung Bescheid weiß, doch sie gibt auch zu, dass es „so weit weg vom Hauptsitz der Kirche nicht leicht ist, mit dem Evangelium verbunden zu bleiben. Aber ich habe ein starkes Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium und weiß daher, dass ich mich – auch über die große Distanz hinweg – immer noch als Teil der Wiederherstellung fühlen kann und nicht allein bin.“

Allein ist sie in der Tat nicht. Junge Erwachsene auf der ganzen Welt beteiligen sich durch Dienst im Tempel, Familienforschung oder Missionsarbeit an der Wiederherstellung. Dank dem, was wir durch Joseph Smiths erste Vision und die Wiederherstellung über persönliche Offenbarung wissen, können wir alle weiterhin danach streben, den Willen Gottes zu erkennen und auch, welche Rolle wir bei der fortdauernden Wiederherstellung spielen können.

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Landkarte von Getty Images

Junge Erwachsene geben in der Kirche die Richtung vor

Wir mögen jung sein, aber wir können schon jetzt in der Kirche die Richtung vorgeben. Janka Toronyi aus Győr in Ungarn gehört als Einzige in ihrer Familie der Kirche an. Dennoch wird sie gestärkt – und zwar durch andere junge Erwachsene in der Kirche, die sich in anderen Bereichen an der Wiederherstellung beteiligen: „Ein paar meiner Freunde sind auf Mission gegangen. Es war toll mitzuerleben, wie sie sich weiterentwickelt haben und nun nach ihrer Rückkehr durch all ihre Erfahrungen sehr gereift wirken. Das ist für alle Beteiligten wirklich großartig. Es ist auch immer wieder schön zu sehen, wie meine JAE-Freunde ihre Berufungen erfüllen. Manchmal verschaffen sie sich auch selbst Gelegenheiten zu dienen, etwa wenn sie sich als Betreuer bei FSY-Tagungen anbieten. Ich finde, dass es bei der Wiederherstellung nicht immer darum geht, Menschen das Evangelium zu vermitteln. Es geht auch darum, die Mitglieder, die wir schon haben, zu stärken.“

Den jungen Erwachsenen in Ungarn ist bewusst, dass sie die Kirche in Zukunft führen werden. „Wir werden gebraucht und müssen uns der Aufgabe stellen. Das kann einem manchmal den Atem rauben“, gibt Janka zu. „Der Herr beschleunigt sein Werk, und wir sind mittendrin! Manchmal denke ich mir: ‚Wie soll ich das nur hinbekommen?‘ Aber es ist toll zu sehen, dass unsere Führer uns wirklich sehr vertrauen. Das motiviert alle, denen die Kirche am Herzen liegt und die ein starkes Zeugnis haben, sehr. Schließlich wissen wir, dass wir eines Tages Verantwortung tragen werden. Wir müssen die Verantwortung für unseren eigenen geistigen Fortschritt übernehmen.“

Sean und Stefany Joseph aus Westaustralien tragen zur Wiederherstellung bei, indem sie die Jugendlichen ihrer Gemeinde unterstützen. „Mich an der Wiederherstellung zu beteiligen bedeutet für mich, der künftigen Generation begreiflich zu machen, was das Evangelium ist und inwiefern es den Jugendlichen und anderen praktische Lebenshilfe bietet“, findet Stefany. „Wir können etwas dafür tun, dass das Fundament der Kirche in unserem Land in Zukunft noch stärker ist.“

„Wir wollen den Jugendlichen zu einem Zeugnis vom Buch Mormon und von Joseph Smith verhelfen, und sie sollen auch selbst erkennen, dass sie wirklich Kinder Gottes sind“, erklärt Sean. „Wir wollen nicht, dass das für sie nur der Inhalt eines Liedes ist, das sie mal in der PV gesungen haben, sondern dass sie wissen: Es ist tatsächlich wahr!“

Für Vennela und andere Mitglieder in Indien ist es auch nicht immer leicht, nach dem Evangelium zu leben. Aber sie weiß, dass die jungen Leute in der Kirche dort stark sind und dadurch andere mitreißen und der Wiederherstellung voranhelfen werden. „Alle jungen Erwachsenen hier sind sehr fest im Glauben. Sie halten immer nach Gelegenheiten Ausschau, Zeugnis zu geben“, sagt sie. „In Indien sind wir quasi Pioniere. Wir kommen aus ganz unterschiedlichen Orten zusammen, und manche von uns verlassen dafür sogar ihre Familie. Das Leben verlangt uns hier einiges ab. Aber wir entscheiden uns trotzdem, das Evangelium zu leben. Die heiligen Schriften schenken mir viel Hoffnung, Kraft und Mut.“

Unabhängig davon, wo wir uns befinden, können wir jungen Erwachsenen in der Kirche durch unseren Glauben und unsere Verpflichtung dem Evangelium gegenüber die fortdauernde Wiederherstellung weiterhin sehr voranbringen.

Wie die Zukunft der Kirche aussieht, liegt an uns

Wir sind die Zukunft der Kirche. Wir befinden uns mitten im Tumult der Letzten Tage. Der Vater im Himmel verlässt sich darauf, dass wir ihm helfen, sein Werk zu verrichten – sein ewiges Werk, durch das sich Menschen von Grund auf ändern. Er weiß, dass wir stark genug sind, um weiter vorwärtszugehen und gegen alles anzukämpfen, was der Widersacher noch im Schilde führt. Und der Satan sieht seinen Stern sinken. Er weiß, dass er auf verlorenem Posten kämpft, weil das Werk des Herrn am Ende die Oberhand behält.

„Wir wissen, dass der Herr das Werk beschleunigt und niemand es aufhalten kann“, ist sich Janka sicher. „Wir wissen, dass es so geschehen wird, komme was da wolle. Aber wir müssen uns entscheiden, ob wir dazugehören und ihm helfen wollen, es voranzubringen, oder ob wir lieber von der Seitenlinie aus zuschauen. Es steht uns frei, ob wir dazugehören wollen. Dank unseres Zeugnisses können wir das Rechte wählen, nämlich Christus nachzufolgen. Wir müssen einfach mitmachen!“

Es liegt also an uns zu entscheiden, auf wessen Seite wir stehen.

Es liegt an uns, mutig für unseren Glauben einzutreten.

Es liegt an uns, ob wir uns um persönliche Offenbarung bemühen.

Es liegt an uns, ob wir die Schwierigkeiten, die uns begegnen, annehmen und zulassen, dass sie unseren Glauben an den Erretter stärken.

Es liegt an uns, Christus zu folgen und alles in unserer Macht Stehende zu tun, um unsere Mitmenschen zu ihm zu führen.

Es liegt an uns, so gut wir können bis ans Ende auszuharren.

Wir befinden uns wirklich in den Letzten Tagen. Die Kirche in einer Zeit zu führen, die Präsident Nelson als „[anspruchsvollste] Evangeliumszeit der Weltgeschichte“2 bezeichnet, klingt nach einer ziemlich beängstigenden Aufgabe. Aber überleg mal: Der Vater im Himmel vertraut uns so, dass er für uns vorgesehen hat, genau zu dieser Zeit auf Erden zu sein, in der wir unzähligen Versuchungen, Ablenkungsmanövern und vielen gegensätzlichen Meinungen ausgesetzt sind.

Der Vater im Himmel hat uns in der wichtigsten aller Evangeliumszeiten hierher gesandt, also sind wir bestimmt nicht hier, um zu scheitern! Er kennt unser Potenzial, unsere Stärke und unseren Mut. Letztlich weiß er, dass wir – unabhängig von Alter oder Familienstand – auf die Wiederherstellung der Kirche Einfluss nehmen können. Unsere Prüfungen mögen uns an unsere Grenzen bringen, und Führungsaufgaben zu haben oder das Evangelium in die ganze Welt zu tragen, mag uns unmöglich vorkommen. Doch kann es irgendjemand ernsthaft mit uns aufnehmen, wenn wir Gott an unserer Seite haben? Er wird uns helfen, das Unmögliche zu vollbringen.

Anmerkungen

  1. Russell M. Nelson, „Ein wahres Kind des Millenniums“, Liahona, Oktober 2016, Seite 48

  2. Russell M. Nelson, „Ein wahres Kind des Millenniums“, Liahona, Seite 46