2023
Jesus Christus schenkte mir nach dem Tod meiner Mutter Frieden
November 2023


Jesus Christus schenkte mir nach dem Tod meiner Mutter Frieden

Wo sollte ich denn auf meine Fragen Antwort finden?

Bild
Eine Figur, die auf einem Hügel sitzt

Als ich im letzten Jahr an der Highschool war, erkrankte meine Mutter und starb. Das war die schwierigste Zeit in meinem Leben. Ihr Tod nagte an meiner Seele, und ich war verzweifelt. Ich hatte auch schlimme Zukunftsängste. Es gab niemanden, der für meine Ausbildung aufkommen konnte, da mein Vater aus gesundheitlichen Gründen bereits im Ruhestand war. Das Schuljahr zu beenden war schwer, aber meine Tante und meine ältere Schwester unterstützten mich bis zum Schluss.

Ein paar Jahre später machte ich mir Gedanken, was wohl mit meiner Mutter nach ihrem Tod geschehen war – wo war sie hingegangen? Lebte sie irgendwo weiter? Würde sie für immer meine Mutter sein, oder hatte unsere Beziehung nur in diesem Leben bestanden? Meine Fragen waren vielschichtig, und ich bezweifelte, dass ich jemals Antworten finden könnte. Ich wusste nicht einmal, wo ich mit der Suche nach Antworten beginnen sollte.

Eines Tages traf ich mich mit einem Freund. Im Gespräch erwähnte er, dass er der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehöre, aber nicht mehr zur Kirche gehe, weil er Musik machen wolle. Ich sagte ihm, ich wisse nicht viel über seine Religion, sehe aber oft die Missionare an meinem Zuhause vorbeigehen. Weiter sagte ich, dass die Lehre hoffentlich Gutes enthalte, denn ich bräuchte Antworten.

Darum bat ich meinen Freund, ob wir am Sonntag nicht zusammen in seine Kirche gehen könnten. Er war einverstanden. In der Kirche spürte ich sofort, wie warmherzig mich die Mitglieder behandelten. Sie hießen mich willkommen, als würden wir uns bereits kennen. Ich hatte das Gefühl, dort finden zu können, was ich suchte.

Eine Herzenswandlung

Die Missionare begannen, mich zu besuchen. Am Anfang fiel es mir nicht leicht, mit dem wiederhergestellten Evangelium warm zu werden, denn ich war in religiöser Hinsicht ganz anders erzogen worden. So wurden die Unterweisungen eine Zeit lang oft zu einer Diskussion über unterschiedliche Glaubensansichten. Aber eines Tages sagte ich mir, dass ich ja schließlich derjenige sei, der Fragen beantwortet haben wollte – nicht die Missionare. Also musste ich ihnen Zeit geben und mein Herz öffnen, um von ihnen unterwiesen zu werden.

In der Folge erlebte ich eine mächtige Herzenswandlung (siehe Mosia 5:2; Alma 5:14). Ich lernte, dass meine Mutter immer meine Mutter bleiben wird, auch im kommenden Leben. Ich erfuhr, dass wir aneinander gesiegelt werden konnten, wenn ich das Evangelium annehme und im Tempel für meine Mutter und alle meine verstorbenen Angehörigen heilige Handlungen vollziehen lasse.

Diese Wahrheiten drangen mir tief ins Herz. Als ich begann, mich intensiv mit dem Evangelium – insbesondere mit dem Buch Mormon – zu befassen, erfüllten mich die Wahrheiten, von denen ich erfuhr, mit einem strahlenden Licht. Dieses Licht verdrängte meine von unbeantworteten Fragen herrührende Verzweiflung und verhalf mir zu festem Vertrauen in Jesus Christus.

Sieben Monate später wurde ich getauft. Ich wollte alles tun, um eines Tages wieder mit meiner Mutter vereint zu sein. Doch meine Familie war besorgt. Ich bin das neunte von zehn Kindern. Als ich versuchte, mit ihnen über das Evangelium zu sprechen, verhärteten sie das Herz und wollten mir nicht zuhören. Aber ich habe die Hoffnung, dass sie eines Tages auch ein Zeugnis vom Evangelium bekommen und dass ihnen aufgeht, wie wir eine ewige Familie werden können.

Hoffnung in Jesus Christus

Das wiederhergestellte Evangelium hat mir die Hoffnung zurückgegeben, die ich jahrelang verloren hatte. Ich sehe jetzt, dass das Leben Sinn hat, weil ich meine Identität als Sohn Gottes, als Kind des Bundes und als Jünger Jesu Christi kenne.1

Das Evangelium hat mir auch inneren Frieden geschenkt und Rückhalt gegeben, als ich im November 2020 meinen lieben Vater verlor. Ich war nicht so aufgewühlt wie beim Tod meiner Mutter – denn jetzt kannte ich ja den Plan der Erlösung. Zudem war ich gerade dabei, mich auf eine Vollzeitmission vorzubereiten. Meine Berufung kam am Tag nach der Beerdigung meines Vaters.

Trotz der herzzerreißenden Auswirkungen, die der Verlust geliebter Menschen auf mich hatte, spüre ich jetzt Frieden und Freude im Herzen. Denn dank Jesus Christus, seinem Sühnopfer und seiner Auferstehung weiß ich, dass uns unsere Sünden vergeben werden können. Wir können mit denen wiedervereint werden, die von uns gegangen sind, und sie werden einen herrlichen, auferstandenen Körper haben. Ich werde meine Mutter und meinen Vater wiedersehen, und dank der Tempelverordnungen werden wir auf ewig zusammen sein.

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Ich bezeuge, dass die Zukunft ebenso voller Wunder und überreicher Segnungen sein wird wie die Vergangenheit. Wir haben allen Grund, auf Segnungen zu hoffen, die jene noch übertreffen, die wir bereits empfangen haben, denn dies ist das Werk des allmächtigen Gottes, dies ist die Kirche der fortdauernden Offenbarung und dies ist das Evangelium der grenzenlosen Gnade und Güte Christi.“2

Ich weiß, dass meine Zukunft nicht mehr ungewiss ist, weil ich auf den Felsen gebaut habe, der Jesus Christus ist (siehe Helaman 5:12). Ich weiß, dass seine Wege zum Glücklichsein hier auf der Erde und zu ewigem Leben in der künftigen Welt führen.

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