Nur ein Taxi
Die Verfasserin lebt in North Carolina.
„Bitte hilf uns doch, nur ein Taxi zu finden, damit wir heute zur Kirche gehen können“, beteten die Mädchen.
„Mein Herz frohlockt, wie bin ich glücklich, wenn zur Kirch ich geh!“ (Liederbuch für Kinder, Seite 142)Diese Geschichte spielt in Katabrien in Spanien.
Wie schaffen wir es heute bloß zur Kirche?“, fragte Ellies kleine Schwester Peppa. „Es regnet so doll!“
„Mach dir keine Sorgen“, erwiderte Ellie. „Wir sind doch nicht aus Zucker.“
Ellie half Peppa, die Jacke zuzuknöpfen. Dann zog sie ihre Regenstiefel an.
Ellie und Peppa gingen mit ihren Eltern nach draußen. Es regnete wirklich in Strömen. Der Wind war so stark, dass der Regenschirm nach oben umklappte. Vielleicht war Ellie doch mehr aus Zucker, als sie gedacht hatte.
„Was sollen wir tun?“, fragte sie. Zur Bushaltestelle konnten sie nicht laufen – es war einfach zu stürmisch.
„Wir nehmen einfach ein Taxi“, schlug Papi vor.
„Gute Idee!“, stimmte Mami zu. „Los geht’s!“
Sie gingen die überflutete Straße entlang, aber weder Taxis noch andere Autos fuhren an ihnen vorbei. Sogar die Bäckerei, die panadería, war geschlossen.
Schließlich gelangten sie zum Taxistand. Aber der war leer.
„Oh nein!“, sagte Peppa.
„Está bien. Schon gut“, meinte Ellie. „Wir finden schon eines. Wir können es bloß noch nicht sehen.“
Sie gingen weiter. Auch der nächste Taxistand war leer.
„Und jetzt?“, fragte Peppa.
„Ich weiß!“, rief Ellie. „Lass uns beten!“
Die Mädchen sprachen ein leises Gebet. „Nuestro Padre Celestial, bitte hilf uns doch, nur ein Taxi zu finden, damit wir heute zur Kirche gehen können. Wir wollen das Richtige tun, aber der Regen macht es uns schwer. En el nombre de Jesucristo, amén.“ Ellie konnte noch nicht so gut Spanisch, deswegen vermischte sie beide Sprachen oft miteinander.
Sie gingen noch ein Stück weiter. Auch der dritte Taxistand war leer.
„Vielleicht sollten wir umdrehen und nach Hause gehen“, rief Papi durch den heulenden Wind.
„Unsere Füße sind schon ganz nass!“, meinte Mami.
„Gehen wir noch ein Stückchen weiter!“, rief Ellie. „Wir brauchen nur ein Taxi.“
Nun konnten sie den letzten Taxistand sehen.
Dort stand ein Taxi; das grüne Dachschild leuchtete!
Ellie und Peppa sprangen hinein. Mami machte ihnen die Haare wieder ordentlich. „Es tut uns leid, dass wir Ihre Sitze nass machen“, sagte Papi zum Fahrer.
Als sie am Gemeindehaus ankamen, begrüßten sie ihre Freunde mit besos und abrazos – mit Küsschen und Umarmungen.
„Ich kann es nicht fassen, dass wir ein Taxi bekommen haben!“, rief Mami. „¡Que suerte!“
„Nein, wir hatten kein Glück“, sagte Ellie. „Peppa und ich haben darum gebetet, dass der Vater im Himmel uns hilft, zur Kirche zu kommen. Und er hat uns gehört!“ ●
Illustrationen von Patricia Geis