2021
Bradens gutes Beispiel
April 2021


Bradens gutes Beispiel

Die Verfasserin lebt in Kalifornien, USA.

Diese Geschichte spielt im US-Bundesstaat Louisiana.

Das Leben auf der Alligator-Zuchtstation war toll. Aber irgendetwas fehlte.

„Sei … den Gläubigen ein Vorbild.“ (1 Timotheus 4:12)

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boy reading scriptures on dock

Braden und sein Papa schleppten die schweren Eimer voller Alligatorenfutter zum Fütterungssteg. An der Wasseroberfläche tauchten die Köpfe der Alligatoren auf und bewegten sich auf sie zu. Als Braden und Papa den Steg erreichten, hatten einige Alligatoren das Maul schon aufgerissen.

Braden hatte aber keine Angst. Die Arbeit mit Papa auf der Zuchtstation war einfach der Hammer.

„Zeit fürs Essen!“, rief Braden. Er nahm eine Schaufel Futter und warf es ins Wasser.

Mampf. Mampf. Platsch.

Einige Alligatoren fingen das Futter in der Luft. Andere schnappten danach, als es ins Wasser fiel. Braden und Papa warfen ihnen Futter zu, bis die Eimer leer waren.

„Danke für deine Hilfe!“, sagte Papa. „Lass uns zurückgehen. Bald kommen die Missionarinnen.“

Seit ein paar Monaten unterwiesen die Missionarinnen Braden und seine Familie. Braden mochte die Missionarinnen. Und es gefiel ihm, mehr über die Kirche zu erfahren. Sein Papa gehörte der Kirche zwar an, war aber nur selten hingegangen. Bradens Mama und er selbst waren nicht getauft.

„Letzte Woche haben Sie sich das Ziel gesetzt, Mosia 18 zu lesen“, sagte Sister Cox. „Wie ist das denn gelaufen?“

Mama und Papa schauten einander an und schwiegen eine Weile. „Wir hatten diese Woche ziemlich viel zu tun“, sagte Mama.

„Ich habʼs aber gelesen!“, rief Braden.

„Super!“, sagte Sister Blood und klopfte ihm auf die Schulter. „Wie hast du dich gefühlt, als du es gelesen hast?“

Braden strahlte über das ganze Gesicht. „Echt gut. Ich hab auch darüber gebetet, ob ich mich taufen lassen soll. Ich möchte mich gern taufen lassen!“

„Das ist toll! Darüber freut sich der Vater im Himmel bestimmt sehr“, sagte Sister Cox. Sie wandte sich an Bradens Mama. „Was denken Sie denn darüber?“

„Ich weiß es nicht“, sagte Mama. „Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen mehr Zeit.“

Während der restlichen Lektion war Braden ein wenig traurig. Er hatte den Wunsch, dass seine Eltern beide der Kirche angehörten. Und auch er selbst wollte sich der Kirche gern anschließen.

Als die Missionarinnen gegangen waren, erklärte er seinen Eltern, dass er wirklich meinte, was er gesagt hatte. „Ich will mich wirklich taufen lassen. Und …“ Braden holte tief Luft. „Ich will, dass du mich taufst, Papa.“

Papa überlegte kurz. „Das möchte ich auch“, sagte er dann.

Mama war noch still. „Lasst uns darüber beten.“

Braden kniete mit seiner Familie nieder und fragte den Vater im Himmel, ob er und Mama sich taufen lassen sollten. Ihm wurde es warm ums Herz. Er verspürte Liebe.

In den nächsten Wochen las Braden jeden Tag in den heiligen Schriften und betete. Zunächst bat er immer seine Eltern, ob sie mit ihm lesen und beten würden. Bald schon aber fragten sie ihn. Wenn er und Papa die Alligatoren fütterten, sprachen sie über die heiligen Schriften oder darüber, was sie in der Kirche gelernt hatten. Mit Mama sprach er darüber, was die Missionarinnen gesagt hatten. Jeden Tag wirkten seine Eltern ein wenig glücklicher.

Eines Tages sagte Mama bei einem Besuch der Missionarinnen endlich das, worauf Braden schon lange gewartet hatte: „Ich möchte mich taufen lassen.“

In den nächsten Wochen schwebte Braden förmlich auf Wolke sieben.

Schließlich kam der Tag, da sich Braden und seine Mama taufen ließen. Als Braden aus dem Wasser stieg, spürte er, wie sehr der Vater im Himmel ihn und seine Familie liebte. Er umarmte Papa ganz fest.

Papa hielt Braden im Arm. „Danke, dass du uns ein gutes Vorbild warst und geholfen hast“, flüsterte er. „Ich hab dich lieb.“

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Friend Magazine, Global 2021/04 Apr

Illustrationen von C. B. Canga

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