Der Weihnachtsstern
Wen könnte Cayden beim Krippenspiel spielen?
Es war Heiligabend – Zeit also für das Krippenspiel mit der Familie! Die Weihnachtsgeschichte nachzuspielen gehörte zu Caydens liebsten Weihnachtstraditionen.
Papa holte die Kiste mit den Kostümen heraus. „Wer möchtet ihr dieses Jahr sein?“, fragte er Caydens jüngeren Bruder und seine jüngere Schwester.
„Ich will Josef sein!“, rief Grant. Er griff in die Kiste und zog ein paar Verkleidungssachen heraus.
„Darf ich Maria sein?“, fragte Hannah. Mama nickte und reichte ihr eine Puppe. Vorsichtig wickelte Hannah die Puppe in eine Decke und legte sie in eine kleine Schachtel, als wäre es eine Krippe.
Cayden lächelte. Hannah wollte jedes Jahr Maria spielen.
„Ich will eine Hirtin sein“, sagte Brynne, Caydens ältere Schwester. Sie schnappte sich ein Stofftier. „Und das ist mein Schaf.“
„Mama wäre ein wunderschöner Engel“, sagte Papa.
Mama lächelte. „Und Papa kennt sich gut mit Sternen aus. Er wäre doch ein toller Sterndeuter!“
„Wir brauchen jemanden, der stark ist und den Esel spielt.“ Caydens ältester Bruder Scott spannte die Muskeln an. „Das wäre ja dann wohl ich!“
„Und was ist mir dir, Cayden?“, fragte Papa. „Welche Rolle möchtest du spielen?“
Cayden schwieg. Da kam ihm eine Idee.
Er lief los und holte die gelbe Decke von seinem Bett. Er hielt sie zu Papa hoch. „Ich möchte jemanden spielen, den wir noch nie dabei hatten: den Stern! Der zeigt doch den Weg zu Jesus!“
„Tolle Idee!“, sagte Papa.
Alle zogen ihre Kostüme an. Cayden band sich die gelbe Decke um die Schultern. Dann las Papa die Geschichte aus den heiligen Schriften vor.
Cayden musste grinsen, als Scott auf allen Vieren den Esel spielte. Papa setzte Hannah, die ja Maria spielte, auf Scotts Rücken. Grant, der Josef war, stützte sie ein wenig, als sie durch das Zimmer gingen. Cayden hörte aufmerksam zu. Er wusste, dass er bald dran war.
„Und siehe, es wird ein neuer Stern aufgehen“, las Papa vor.*
Cayden stand aufrecht da und streckte die Arme weit aus. Er dachte an den Stern, der über Betlehem leuchtete. Er wollte den Menschen helfen, Jesus zu finden, so wie der Stern es in jener ersten Weihnachtsnacht getan hatte.
Illustrationen von Agnes Saccani