„Nach Zion und den Segnungen des Herrn streben“, Für eine starke Jugend, September 2021, Seite 2–5
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Nach Zion und den Segnungen des Herrn streben
Zion zu errichten ist eine große Verantwortung, bringt aber auch große Segnungen mit sich
Die wichtigste und oberste Wahrheit im Himmel besteht darin, dass Gott uns liebt – mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft. Er möchte das Allerbeste für uns. So ist es immer gewesen, und so wird es immer sein. Er möchte, dass wir glücklich sind – nicht nur vorübergehend oder oberflächlich, sondern zutiefst und ewig glücklich, so wie auch er es ist. Er möchte, dass wir wachsen und unser göttliches Potenzial als Sohn oder Tochter Gottes ausschöpfen.
Ich weiß, das ist nicht immer leicht. Viele von euch machen Probleme und persönliche Schwierigkeiten durch, die uns manchmal bis an unsere Grenzen fordern. Wahrscheinlich habt ihr euch schon einmal über eure Lebensumstände oder die eurer Familie oder über Probleme auf der ganzen Welt Gedanken gemacht und euch gefragt: „Wie komme ich aus diesem Labyrinth an Herausforderungen nur wieder heraus?“ Eine mögliche Antwort darauf wird euch vielleicht überraschen: Geht daran, Zion zu errichten.
Wo befindet sich Zion?
Liebst du mich mehr als diese?, Gemälde von David Lindsley
Im Laufe der Geschichte hat Gott sein Volk immer wieder aufgerufen, Zion zu errichten. In der Regel war das ein besonderer Ort, wo das Volk Gottes frei von den Einflüssen der Welt sein und in Harmonie miteinander leben konnte. In dieser letzten, großen Evangeliumszeit ist Zion jedoch nicht auf einen einzigen geografischen Ort begrenzt. Heutzutage kann Zion überall dort sein, wo sich ein treues Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aufhält. Der Herr hat gesagt, dass die Einwohner Zions „eines Herzens und eines Sinnes“ (Mose 7:18) sind und „die im Herzen Reinen“ (Lehre und Bündnisse 97:21) darstellen. Kurz gesagt: Zion beleuchtet nicht mehr, wo wir leben, sondern wie wir leben.
Viele wunderbare Segnungen warten auf euch, wenn ihr euch nach Kräften bemüht, Zion zu errichten, so zu werden, wie der Erretter euch braucht, und dazu beizutragen, für seine Rückkehr auf die Erde den Weg zu bereiten. Das erfordert Arbeit und enormen Glauben, aber es bringt euch auch dauerhaftes Glück und große Freude. Ich hoffe, ihr findet das ebenso bewegend und begeisternd wie ich! Wie Präsident Russell M. Nelson einmal gesagt hat, ist nichts – buchstäblich gar nichts – wichtiger als das.1 Und wir können daran mitwirken! Wir sind Soldaten und stehen an vorderster Front der Wahrheit. Wir führen jedoch keine Kugeln mit uns, sondern Verbandsmaterial. Wir sind aufgerufen, zur Genesung der Welt beizutragen und eine große, weltweite Gemeinde so vorzubereiten, dass der Erretter zu ihr kommen kann.
Gott und unseren Nächsten lieben
Wir können diese Art von Familie, Nachbarschaft oder Nation werden, indem wir das Gebot halten, einander zu lieben. Und je mehr wir Gott lieben, desto mehr lieben wir auch unseren Nächsten und erkennen, wie wir ihm ein Segen sein können. Es geht darum, unserem Nächsten zu helfen, den Armen aufzurichten und überall Gutes zu tun.
Diese Verantwortung und diese Segnung hat der Herr so formuliert:
„Darum sei treu …; steh den Schwachen bei, hebe die herabgesunkenen Hände empor, und stärke die müden Knie.
Und wenn du bis ans Ende treu bist, wirst du eine Krone der Unsterblichkeit haben und ewiges Leben in den Wohnungen, die ich im Haus meines Vaters bereitet habe.“ (Lehre und Bündnisse 81:5,6.)
Für die Wahrheit eintreten
Wenn Gott uns aufruft, Zion zu errichten, bedeutet das, dass er uns aufruft, für seine Lehren einzutreten und im Glauben standhaft zu bleiben. Das ist nicht immer einfach oder bequem, aber es ist eine Aufgabe, der wir nachkommen müssen, und zwar mit Mitgefühl, Demut, Verständnis und unermüdlicher Nächstenliebe. In unserem Bestreben, Zion zu errichten, werden wir sicherlich auch auf Menschen stoßen, deren Aussehen, Kleidungsstil oder Verhalten vielleicht nicht so angemessen sind. Wenn wir solchen Menschen begegnen, müssen wir aufpassen, dass wir gerecht reagieren, nicht selbstgerecht. In solchen Situationen ist das Beste, was wir tun können, uns selbst angemessen zu verhalten und ihnen „mit ungeheuchelter Liebe“ (siehe Lehre und Bündnisse 121:41) zu begegnen.
Ich möchte andere an den Segnungen teilhaben lassen, die ich habe, aber manchmal frage ich mich, wie ich so davon erzählen kann, dass andere nicht gekränkt sind oder mich falsch verstehen. Diese Schriftstelle hat mir bei all meinen Berufungen in der Kirche und allen meinen Aufgaben als Jünger Jesu Christi geholfen:
„Darum, wahrlich, ich sage euch: Erhebt eure Stimme gegenüber diesem Volk; sprecht die Gedanken aus, die ich euch ins Herz geben werde, dann werdet ihr vor den Menschen nicht zuschanden werden;
denn es wird euch zur selben Stunde, ja, im selben Augenblick eingegeben werden, was ihr sagen sollt.
Aber ein Gebot gebe ich euch, dass ihr, was auch immer ihr in meinem Namen verkündigt, es in allem mit Herzensfeierlichkeit, im Geist der Sanftmut verkündigt.
Und ich gebe euch diese Verheißung: Insoweit ihr das tut, wird der Heilige Geist ausgegossen werden, damit er von allem, was auch immer ihr sagen werdet, Zeugnis gebe.“ (Lehre und Bündnisse 100:5-8.)
Segnungen breiten sich aus
Meine lieben jungen Freunde, es liegen herausfordernde Tage vor euch, aber letztendlich wird euer Leben großartig, wenn ihr euer Herz Gott hingebt, den Herrn Jesus Christus liebt und euch nach besten Kräften bemüht, das Evangelium zu leben. Wenn ihr treu seid, ist Zion überall dort, wo ihr euch aufhaltet. Ich segne euch, dass ihr Zion mit offenen Armen und voller Freude annehmt. Der Herr hält so viel für euch bereit!