Für eine starke Jugend
Jungen und Mädchen: Wie man einander kennenlernt
Oktober 2024


Jesus Christus macht dich stark

Jungen und Mädchen: Wie man einander kennenlernt

Wie siehst du das andere Geschlecht? Als großes Rätsel? Etwas Spannendes? Etwas Einschüchterndes? Oder hoffst du, dass zumindest ein normaler Umgang miteinander möglich ist? Dann lies weiter.

Mädchen und Jungen

Illustrationen von Katy Dockrill

Am Anfang setzte Gott Mann und Frau auf die Erde (siehe Genesis 1:27). Und seit damals ist alles also ziemlich … spannend.

Für junge Menschen ist das Kennenlernen des anderen Geschlechts manchmal verwirrend oder beängstigend, aufregend, geheimnisvoll oder vergnüglich, bedrohlich oder anregend – und vielleicht sogar all das auf einmal. So war es schon immer. Allerdings gibt es heutzutage auch kulturelle Faktoren, wodurch das Ganze noch ein bisschen peinlicher anmutet.

Wie man zu einem lockeren Umgang ohne Peinlichkeiten findet

Wir haben Jugendliche auf der ganzen Welt gefragt, wie sich Jungen und Mädchen kennenlernen und welche Probleme es dabei gibt. Vielleicht kommt dir dieser Kommentar einer Jugendlichen aus Südafrika bekannt vor:

„In der heutigen Zeit ist es fast so, als ob man nicht einfach mit jemandem befreundet sein kann. Schon wenn ein Junge und ein Mädchen mal gemeinsam etwas unternehmen, gehen die Leute sofort davon aus, dass da etwas läuft. Es ist nervig, eine Freundschaft aufrechtzuerhalten, wenn man ständig dazu gedrängt wird, mehr daraus zu machen.“

Ein anderer Jugendlicher hat es so formuliert:

„Wenn ein Junge und ein Mädchen sich unterhalten, gehen die Leute gleich davon aus, dass sie ein Paar sind.“

Wir könnten noch viele (sehr viele!) Beispiele von Jugendlichen aus aller Welt anführen, die sich über genau das Gleiche beklagen. Doch das ist noch lange nicht die einzige Hürde. Hier sind noch mehr Beispiele:

  • Der technische Fortschritt und die sozialen Medien erleichtern einerseits die Kommunikation, erschweren andererseits aber den Aufbau echter Freundschaften.

  • Das schwindende Vertrauen innerhalb der Gesellschaft macht misstrauisch gegenüber anderen und deren Absichten. Jungen erzählen uns zum Beispiel oft, dass es schwierig ist, einfach nur freundlich zu einem Mädchen zu sein, ohne dass das gleich falsch verstanden wird oder sie als „Stalker“ abgestempelt werden.

All das macht jeden Versuch einer Freundschaft mit Mitgliedern des anderen Geschlechts eher peinlich. Und seien wir mal ehrlich: Es ist doch eh schon alles peinlich genug.

Vielen Jugendlichen scheint es daher vielleicht einfacher, erst mal den Kontakt zum anderen Geschlecht aufzuschieben. Das wäre allerdings äußert schade. Wenn du dich von etwa der Hälfte der Menschheit abkapselst, gehen dir möglicherweise wertvolle Freundschaften verloren. Und dich kann dann ja auch keiner kennenlernen.

Tamara W. Runia, Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Jungen Damen der Kirche, hat gesagt: „Kontakte sind wirklich wichtig. Überwinde deine Verlegenheit und unterhalte dich mit vielen Menschen (auch mit denen vom anderen Geschlecht). Sei diejenige, die zuerst lächelt und jemanden begrüßt.“

Dem stimmt Bradley R. Wilcox, Erster Ratgeber in der Präsidentschaft der Jungen Männer der Kirche, zu: „Macht euch nicht zu viele Gedanken darüber, was andere denken“, meint er. „Die beste Möglichkeit, glücklich zu sein und Freunde zu finden, ist, dass man aktiv wird. Wartet also nicht darauf, dass jemand euch begrüßt und ein Gespräch beginnt. Euer Selbstvertrauen wächst, wenn ihr eure Befürchtungen, was andere wohl denken könnten, durch den Glauben an das ersetzt, was Gott denkt.“

Was steht im Wegweiser?

Zum Glück enthält der Wegweiser Für eine starke Jugend einen inspirierten Rat:

aufrichtige Freundschaft

Aufrichtige Freundschaften (sowohl mit Mädchen als auch mit Jungen) sind gesund und bereichernd. Sie beruhen auf echter Sympathie für jemanden sowie auf Ehrlichkeit, Vertrauen und Respekt. Und sie entstehen in der Regel nicht über Nacht. Eine aufrichtige Freundschaft muss Schritt für Schritt aufgebaut werden.

viele Leute

Du brauchst nicht unendlich viele Freunde, aber du solltest dir keine Beschränkungen auferlegen, wenn es darum geht, mit wem du Freundschaft schließt. Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Bemühen Sie sich täglich darum, Ihren Bekanntenkreis zu vergrößern.“ Natürlich können zu den Bekannten sowohl Jungen als auch Mädchen zählen!

Erbauliches als Gruppe

Vielerorts kommen Gruppen von Jungen und Mädchen zusammen und unternehmen gemeinsam etwas, was allen Spaß macht und was weder körperlich noch geistig gefährlich ist. Dadurch lernt man viele verschiedene Menschen kennen. Jugendliche auf der ganzen Welt sagen, dass Aktivitäten der Kirche (sowohl sonntags als auch unter der Woche) dabei ein guter Ausgangspunkt sind.

Aktivitäten zu zweit

Wenn ein Junge und ein Mädchen zu zweit etwas unternehmen, erfordert das ein gewisses Maß an Reife. Am besten wartest du, bis du mindestens 16 Jahre alt bist, so wie es im Wegweiser steht.

feste Beziehung

Egal, wie man es nennt – eine Paarbeziehung ist etwas für diejenigen, die sich schon ernsthaft über die Ehe Gedanken machen können. Vorher ergibt es keinen Sinn und stellt bloß ein emotionales und geistiges Risiko dar. Die Jugendjahre sollen ja Spaß machen und nicht von Liebeskummer und Versuchungen geprägt sein.

verbringe Zeit

Persönlicher Kontakt und das Zusammensein mit anderen sind wertvoll und gesund (siehe Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen, Seite 19).

Leute, die dir helfen, deine Verpflichtungen Jesus Christus gegenüber einzuhalten

Solche Leute gehören entweder der Kirche an oder auch nicht, aber wichtig ist, dass sie dich und deine Überzeugungen und Maßstäbe respektieren. Sie verleiten dich nicht dazu, etwas Falsches zu tun, und setzen dich auch nicht unter Druck.

Ein paar gute Ratschläge

Jemanden vom anderen Geschlecht kennenzulernen, kann vielleicht mühsam und peinlich scheinen, aber es ist die Mühe trotzdem wert. Hier sind ein paar abschließende Gedanken und Bemerkungen von Jugendlichen aus aller Welt.

  • „Wir dürfen keine Angst davor haben, einander kennenzulernen.“

  • „Ich kann Freunde haben und sie mögen, auch wenn es keine Liebesbeziehung ist. Durch solch eine Beziehung hat man einen Vertrauten – jemanden, an den man sich wenden kann, wenn es einem schlechtgeht.“

  • „Es hilft definitiv, wenn man unter Menschen kommt und etwas außer Haus unternimmt und so Leute näher kennenlernt.“

  • „Ich glaube, dass es einfacher ist, in der Kirche, in der Schule oder im Verwandtenkreis Kontakte zu knüpfen, weil es da bereits etwas gibt, was einen verbindet.“

  • „Mir macht es Spaß, wenn ich mich mit jemandem vom anderen Geschlecht über etwas austauschen kann, was uns beide interessiert.“