Wissen, wer wir wirklich sind
Ihr wurdet schon vor langer Zeit als Töchter des himmlischen Vaters in seiner Familie geboren. … Jede von euch war schon im vorirdischen Dasein eine tapfere und edle Frau.
Familie das ist eine heilige Bezeichnung für diejenigen, die wir am meisten lieben. Wenn euch jemand fragen würde, was ihr an eurer Familie am besten findet, was wäre es? Ich weiß schon, die meisten Familien sind nicht vollkommen meine auch nicht, aber wir bemühen uns, jeden Tag noch liebevoller und rücksichtsvoller miteinander umzugehen. Letzten Monat ist mein Vater verstorben. Von ihm habe ich sehr viel gelernt. Er hatte großen Glauben. Er sagte: „Sterben ist wie in ein anderes Zimmer gehen.“ An dem Tag, als er starb, dachte ich: „Heute ist mein Vater gestorben. Das war sein letzter Tag hier auf der Erde. Er ist gerade in ein anderes Zimmer gegangen.“ Das war für meine Familie und mich ein heiliges und tröstliches Erlebnis.
Von meinem Vater habe ich vom Vorherdasein erfahren. Er hat mir erklärt, daß wir alle ihr und ich schon vor langer Zeit als Töchter des himmlischen Vaters in seiner Familie geboren wurden. Dort haben wir heilige Entscheidungen getroffen, die sich auf das auswirken, was wir hier tun. Ich war noch recht klein, als mir mein Großvater einen Segen gegeben hat. Er hat mich gesegnet: „Du wirst den Dienst, den du dort so gut verrichtet hast, hier weiterführen.“ Wenn ich also schon im vorirdischen Dasein einen Dienst zu erfüllen hatte, dann ihr genauso. Ihr seid nicht durch Zufall gerade heute zur Erde gekommen. Jede von euch war schon im vorirdischen Dasein eine tapfere und edle Frau.
Abraham hat gesagt: „Der Herr aber hatte mir, Abraham, die Intelligenzen gezeigt, die geformt wurden, ehe die Welt war; und unter allen diesen waren viele von den Edlen und Großen.“ (Abraham 3:22.) Ist euch klar, daß er hier von euch spricht? Jede von euch ist edel und groß und ausgesandt worden, gerade heute auf der Erde zu leben.
Wir kommen alle aus ganz unterschiedlichen Familien. Manche von euch haben vielleicht Schweres durchzustehen und schaffen es sehr gut. Die eine oder andere ist vielleicht bedrückt, weil sie mit ihrem Vater oder ihrer Mutter nicht so gut auskommt, während ihr alle zusammen lernt, wie man als Familie zusammenlebt. Ihr lernt, daß der Erretter manchmal dem Sturm Einhalt gebietet. Aber mitunter läßt er auch den Sturm toben und beruhigt euch.
Ich möchte einen Ausspruch ein wenig verändern, den Elder Jeffrey R. Holland vor kurzem getan hat: „Die [Familie ist] kein Kloster der Vollkommenen.“ („Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben“, Der Stern, Januar 1998, 67.) Manchmal ist sie eher wie ein Krankenhaus, wo wir einander pflegen und uns derer annehmen, die wir lieben.
Ein Mädchen schreibt: „Jeder in der Familie macht von Zeit zu Zeit eine schwierige Phase durch, aber ich versuche, für alle dazusein und auszuhelfen… . Wir wollen ja in Ewigkeit zusammensein.“
Wir sind so sehr davon beeindruckt, daß jede von euch das Herz ihrer Familie zuwendet. Da gibt es eine Junge Dame, die überall Sonnenschein verbreitet, wo sie auch ist. Sie schreibt: „Ich helfe meiner Familie, indem ich sie zum Lachen bringe. Wenn jemand traurig ist, versuche ich, ihn wieder aufzuheitern.“ Ein anderes Mädchen schreibt: „Da wir keine Mitglieder der Kirche sind, ich auch nicht, denke ich, daß ich zu Hause am besten diene, indem ich beispielhaft als Junge Dame nach dem Evangelium lebe. Nach und nach bringe ich die Segnungen und guten Gefühle, die ich von der einzig wahren Kirche erhalte, auch in meine Familie.“ In Afrika gibt es zwei Mädchen, Schwestern übrigens, die in Ghana leben und die schönen Zionslieder singen, womit sie zu einer friedlichen Atmosphäre in der Familie beitragen.
Manchmal steht eine junge Dame vor besonderen Herausforderungen, weil sie nicht in einer vollständigen Familie lebt. Im vergangenen Sommer habe ich in Alaska eine JD-Leiterin kennengelernt, die mit drei Jahren ihre Mutter verloren hatte. Der Vater hat sie allein aufgezogen, und als sie 14 war, schloß sie sich der Kirche an. Ich fragte, wo sie denn all die fraulichen Tugenden gelernt hat, etwa sich hübsch zu frisieren oder einen Tisch besonders nett zu decken. Sie sagte: „Ich habe meine JD-Führerinnen beobachtet! Wenn ich sah, daß eine gut kochen konnte, dachte ich: Das möchte ich auch können!’ Und selbst heute denke ich beim Hausputz noch an meine Lorbeermädchen-Beraterin.“ Selbst wenn eure Familie nicht vollkommen ist, könnt ihr an eure zukünftige Familie denken und darauf hinarbeiten.
Ihr lernt gerade, wie man Hausfrau wird, und damit tut ihr genau das, was der Herr von euch möchte. Tief im Herzen jedes Mädchens liegt die Sehnsucht, eines Tages Ehefrau und Mutter zu werden. Diese Gefühle sind lange bevor ihr zur Erde gekommen seid in eurer Seele gewachsen. Präsident Hinckley hat gesagt: „Die meisten Frauen finden die größte Erfüllung, ihr größtes Glück zu Hause in der Familie.“ (Gordon B. Hinckley, Teachings of Gordon B. Hinckley [1997], 387.)
Das Herz der Familie zuwenden! Bei den weltweiten JD-Feiern im Jahre 1998 werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie man das Herz der Familie zuwenden kann, darunter auch seinen Vorfahren. Der Geist des Elija ruht auf den Jungen Damen. überall auf der Welt gibt es Genealogie-Forschungsstellen, wo man seine Vorfahren und seine Herkunft entdecken kann. Die Jungen Damen mögen diese Arbeit. Ein Mädchen schreibt: „Als wir das erste Mal zur Genealogie-Forschungsstelle gingen, wollten wir gar nicht mit. Wir dachten, das wäre langweilig. Aber als ich im Computer den Namen meiner Ururgroßmutter entdeckte, war das richtig aufregend!“ Wenn ihr nach euren Vorfahren forscht und den Wunsch habt, für sie die Arbeit im Tempel zu tun, dann wißt ihr um die Macht, die damit einhergeht, wenn man das Haus des Herrn besucht.
Martha Milanes ist eine JD-Führerin aus Kolumbien. Sie schreibt: „Unser Tempel wird bald geweiht, und es wird wunderschön sein, all die jungen Damen zu sehen, die sich für ihre verstorbenen Vorfahren taufen lassen. Diese JD-Feier ist wirklich inspiriert, und ich bin bereit, das Herz ebenfalls meiner Familie zuzuwenden. Das wird unsere Opfergabe für den Herrn hier im Tempel in Kolumbien.“
Ihr Mädchen: Danke für alles, was ihr gebt. Freut euch weiterhin an den weltweiten JD-Feiern, denn dabei werdet ihr euch durch die Macht des Geistes gestärkt fühlen. Betet und lest in den heiligen Schriften, haltet die Gebote, dann wird euch der Heilige Geist zuflüstern, daß ihr zur königlichen Familie des himmlischen Vaters gehört und daß er euch innig liebt. Das bezeuge ich im Namen Jesu Christi, amen.