Schlussworte
Ich hoffe, dass wir ein wenig öfter in das Haus des Herrn gehen werden.
Wir haben eine weitere herrliche Konferenz erlebt. Diese Versammlungen sind doch wirklich bemerkenswert. Sie verfolgen ein großes Ziel. Wir kommen zusammen, weil wir Gott verehren und lernen wollen. Wir erneuern unsere Beziehungen als Mitglied dieser großen Familie von Heiligen der Letzten Tage, die in vielen Ländern leben, eine Vielzahl von Sprachen sprechen, aus verschiedenen Kulturkreisen stammen und sich sogar äußerlich unterscheiden. Und doch ist uns bewusst, dass wir alle eins sind; jeder ist ein Kind unseres Vaters im Himmel.
In wenigen Minuten wird dieses große Konferenzzentrum in Salt Lake City leer sein. Das Licht wird ausgeschaltet und die Türen werden abgeschlossen. Genauso wird es bei tausenden anderen Gebäuden in dieser großen Welt sein. Wir kehren nach Hause zurück und sind, wie ich hoffe, sehr gestärkt. Unser Glaube ist gestärkt worden, unsere Entschlossenheit ist noch größer. Ich hoffe, dass wir neuen Mut für die Bereiche im Leben geschöpft haben, in denen wir zuvor verzagt und unterlegen waren. Ich hoffe, dass wir entschlossen sind, dort Umkehr zu üben, wo wir vom Weg abgewichen und gleichgültig geworden sind. Ich hoffe, wir haben uns vorgenommen, uns zu ändern, wenn wir zuvor unfreundlich, gemein oder egoistisch waren. Jeder, der im Glauben seinen Weg geht, konnte seinen Glauben stärken.
Im Fernen Osten ist heute schon Montag. In der Westlichen Hemisphäre und in Europa ist morgen Montag. Diesen Tag haben wir für den Familienabend reserviert. Ich hoffe, dass die Väter und Mütter die Gelegenheit nutzen und ihre Kinder um sich scharen und ihnen einiges von dem erzählen, was sie bei dieser Konferenz gehört haben. Ich würde mir wünschen, dass sie sogar einiges davon aufschreiben, darüber nachdenken und es im Gedächtnis behalten.
Jetzt zum Schluss möchte ich Sie noch auf etwas anderes aufmerksam machen. Ich hoffe, dass wir ein wenig öfter in das Haus des Herrn gehen werden. Wie ich zu Beginn dieser Konferenz schon erwähnt habe, haben wir alles nur Erdenkliche unternommen, die Tempel näher zu den Mitgliedern zu bringen. Viele müssen noch immer weite Strecken zurücklegen. Ich hoffe, sie werden die Strapazen auch weiterhin auf sich nehmen, bis sie einen Tempel in ihrer Nähe haben.
Die meisten unserer Tempel könnten mehr genutzt werden. In dieser lauten, geschäftigen, wettbewerbsorientierten Welt ist es doch ein Vorzug, ein heiliges Haus zu haben, wo wir den heiligenden Einfluss des Geistes des Herrn verspüren können. Egoismus findet immer wieder Einzug in unser Leben. Wir müssen ihn überwinden, und es gibt dazu keine bessere Möglichkeit, als zum Haus des Herrn zu gehen und stellvertretend für diejenigen, die bereits auf der anderen Seite des Schleiers sind, zu arbeiten. Wie bemerkenswert das doch ist. Meistens kennen wir die Menschen nicht, für die wir die Arbeit tun. Wir erwarten keinen Dank. Wir haben auch nicht die Zusicherung, dass sie das annehmen, was wir ihnen anbieten. Doch wir gehen dorthin und entwickeln dabei eine Einstellung, die wir auf keine andere Weise erlangen können. Wir werden im wahrsten Sinne Erretter auf dem Berg Zion. Was bedeutet das? So, wie unser Erlöser als stellvertretendes Opfer sein Leben für alle Menschen hingegeben hat und dadurch unser Erretter wurde, werden auch wir durch die stellvertretende Arbeit im Tempel gewissermaßen zu einem Erretter für diejenigen auf der anderen Seite, die nicht vorwärts kommen können, ehe nicht jemand auf der Erde an ihrer statt etwas tut.
Und so möchte ich Sie, meine Brüder und Schwestern, ermutigen, dieses große Vorrecht häufiger in Anspruch zu nehmen. Dadurch wird Ihr Wesen geläutert. Dadurch wird die egoistische Schale, die die meisten von uns umhüllt, entfernt. Dadurch kehrt in unser Leben etwas Heiligendes ein und wir werden zu besseren Menschen.
In jedem Tempel, sei er groß oder klein, gibt es einen wunderschönen celestialen Saal. Die Gestaltung dieses Saales soll das celestiale Reich darstellen. Vor einigen Jahren fanden nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am Mesa-Arizona-Tempel Tage der offenen Tür statt und ein Besucher bezeichnete den celestialen Saal als Gottes Wohnzimmer. Das könnte man so sagen. Es ist unser einmaliges und alleiniges Vorrecht, mit unserer weißen Kleidung nach Beendigung unserer Arbeit im Tempel in dem schönen celestialen Saal zu sitzen und nachzudenken, in uns zu gehen und still zu beten.
Hier können wir über all das Gute nachsinnen, was der Herr uns zukommen lässt. Wir können über den großen Plan des Glücklichseins nachdenken, den unser Vater für uns, seine Kinder, erdacht hat. Darum bitte ich Sie eindringlich, meine Brüder und Schwestern, tun Sie es, solange Sie die Kraft dazu haben. Ich weiß, dass es sehr schwierig ist, immer wieder aufzustehen, wenn man älter wird. Welch großer Segen ist doch der Tempel.
Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bringe Ihnen noch einmal meine Liebe zum Ausdruck. Möge der Himmel auf Sie herablächeln. Dieses Werk ist wahr. Zweifeln Sie nie daran. Gott, unser Ewiger Vater, lebt. Jesus ist unser Erlöser, unser Herr, der Sohn des lebendigen Gottes. Joseph Smith war ein Prophet, das Buch Mormon ist göttlichen Ursprungs und dies ist Gottes heiliges Werk auf der Erde. Ich gebe Ihnen mein Zeugnis, meine Liebe, meinen Segen, da wir uns nun trennen, um nach Hause zu gehen. Möge Gott mit Ihnen sein, bis wir uns wiedersehen, das erbitte ich demütig im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.