2010–2019
Wir dienen in einem gerechten Werk
Oktober 2015


11:26

Wir dienen in einem gerechten Werk

Mögen wir uns dafür entscheiden, als tapfere Sendboten unseres Herrn Jesus Christus in einem gerechten Werk zu dienen.

Ich bin dankbar, dass wir mit treuen Frauen wie Lisa – die wir im Video gesehen haben – zusammenkommen dürfen, mit Frauen, die reinen Herzens sind, die den Herrn lieben und ihm dienen, selbst inmitten von Prüfungen. Lisas Geschichte erinnert mich daran, dass wir einander lieben und die Schönheit der Seele des anderen sehen müssen. Der Erlöser hat gesagt: „Denkt daran, die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes.“ Ganz gleich, ob wir 8 oder 108 Jahre alt sind, jede von uns ist „in [seinen] Augen teuer“. Er liebt uns. Wir sind Töchter Gottes. Wir sind Schwestern in Zion. Wir haben ein göttliches Wesen, und jede von uns hat ein herrliches Werk zu verrichten.

Im Sommer habe ich mit einer netten jungen Mutter von Töchtern gesprochen. Sie unterhielt sich mit mir darüber, dass unsere Jungen Damen eine Aufgabe brauchen, die ihnen hilft, sich geschätzt zu fühlen. Sie weiß, dass wir unseren individuellen und ewigen Wert entdecken, wenn wir im Einklang mit dem göttlichen Zweck unseres Erdenlebens handeln. Heute Abend hat der wunderbare Chor Worte gesungen, aus denen unser Ziel hervorgeht. In Prüfungen und Bedrängnissen, selbst wenn wir Angst haben und verzweifelt sind, haben wir ein tapferes Herz. Wir sind entschlossen, unseren Teil zu tun. Wir dienen in einem gerechten Werk. Schwestern, in diesem Werk werden wir geschätzt. Wir werden gebraucht.

Das gerechte Werk, in dem wir dienen, ist das Werk Christi. Es ist das Erlösungswerk. Der Herr hat gesagt: „Dies ist mein Werk und meine Herrlichkeit – die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ Wir sind der Grund, weshalb Jesus Christus gelitten, aus jeder Pore geblutet und in vollkommener Liebe sein Leben hingegeben hat. Sein Werk ist die frohe Botschaft, „die frohe Nachricht, [dass] er in die Welt gekommen ist, nämlich Jesus, um für die Welt gekreuzigt zu werden und um die Sünden der Welt zu tragen und um die Welt zu heiligen und um sie von allem Unrecht zu säubern; dass durch ihn alle errettet werden können“. Unser Erlöser „zeigte uns den rechten Weg“. Ich bezeuge: Wenn wir seinem Beispiel folgen, Gott lieben und einander mit Güte und Mitgefühl dienen, können wir „am letzten Tag [rein und] ohne Tadel vor Gott stehen“. Wir entscheiden uns, dem Herrn in seinem gerechten Werk zu dienen, damit wir mit dem Vater und dem Sohn eins sein können.

Der Prophet Mormon erklärte unerschrocken: „Denn wir haben eine Arbeit zu verrichten, solange wir in dieser irdischen Hülle weilen, damit wir den Feind aller Rechtschaffenheit besiegen und unsere Seele im Reich Gottes ausruhen kann.“ Die ersten Führer der Kirche und die Pioniere in der Vergangenheit strebten mit heldenhaftem Mut und entschlossener Treue vorwärts, um das wiederhergestellte Evangelium aufzurichten und Tempel zu bauen, in denen die für die Erhöhung erforderlichen heiligen Handlungen vollzogen werden können. Die Pioniere der Gegenwart, also Sie und ich, streben auch im Glauben vorwärts, um im „Weingarten [des Herrn] für die Errettung der Menschenseelen zu arbeiten“. Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Wie herrlich wird doch die Zukunft sein, wenn der Allmächtige sein herrliches Werk voranbringt …, durch [den] selbstlose[n Dienst] der Menschen …, deren Herz von Liebe für den Erlöser der Welt erfüllt ist.“ Wir schließen uns treuen Schwestern der Vergangenheit, der Gegenwart und der heranwachsenden Generation an, wenn wir uns gemeinsam am Erlösungswerk beteiligen!

Bevor wir geboren wurden, nahmen wir den Plan des himmlischen Vaters an, „nach dem [wir] einen physischen Körper erhalten und die Erfahrungen des irdischen Lebens machen konnten, um [uns] auf die Vollkommenheit hin weiterzuentwickeln und letztlich als Erben ewigen Lebens [unsere] göttliche Bestimmung zu verwirklichen“. Über diesen vorirdischen Bund sagte Elder John A. Widtsoe: „Wir haben uns damals sogleich bereiterklärt, nicht nur für uns selbst, sondern auch … für alle Menschen Erretter zu sein. Wir sind Partner des Herrn geworden. Die Durchführung des Plans ist nicht allein das Werk des Vaters und des Erretters, sondern auch unser Werk. Der Geringste unter uns, der einfachste Mensch, ist Partner des Allmächtigen, um die Absichten des ewigen Erlösungsplans zustande zu bringen.“

Hier auf Erden haben wir wieder gelobt, dem Erretter im Erlösungswerk zu dienen. Wir nehmen an heiligen Handlungen des Priestertums teil und versprechen, dass wir uns mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft in den Dienst Gottes begeben. Wir empfangen den Heiligen Geist und bemühen uns um seine Eingebungen, um bei unseren Bemühungen Führung zu erhalten. Rechtschaffenheit verbreitet sich in der Welt, wenn wir verstehen, was Gott von uns erwartet, und es dann tun.

Ich kenne ein PV-Kind, das seiner Freundin an einer Bushaltestelle sagte: „Komm doch mit mir in die Kirche! Da erfährst du etwas über Jesus.“

Ich sah, wie sich die Mädchen in einer JD-Klasse beieinander einhakten und sich verpflichteten, einander zu dienen, und dann eine geeignete Möglichkeit fanden, einem Mädchen zu helfen, das mit einer Sucht zu kämpfen hat.

Ich habe junge Mütter gesehen, die ihre ganze Zeit, ihre Talente und ihre Energie opfern, um ihren Kindern die Grundsätze des Evangeliums beizubringen und vorzuleben, damit ihre Kinder mutig und treu standhalten wie die Söhne Helamans, auch wenn sie Bedrängnissen, Versuchungen und Widrigkeiten ausgesetzt sind.

Doch am demütigsten stimmte mich, als ich hörte, wie eine alleinstehende Schwester mit dem Feuer eines reinen Zeugnisses erklärte, dass die wichtigste Arbeit, die wir tun können, darin besteht, uns auf Ehe und Familie vorzubereiten. Sie hat dies zwar noch nicht selbst erlebt, aber sie weiß, dass die Familie im Mittelpunkt des Erlösungswerks steht. „Durch den göttlichen Plan des Glücklichseins können die Familienbeziehungen über das Grab hinaus Bestand haben.“ Wir ehren den Plan des Vaters und verherrlichen Gott, wenn wir diese Beziehungen stärken und in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe erheben. Wir entscheiden uns, ein reines und tugendhaftes Leben zu führen, damit wir, wenn sich die Gelegenheit ergibt, bereit sind, diesen heiligen Bund im Haus des Herrn zu schließen und für immer zu halten.

Wir alle machen verschiedene Zeiten in unserem Leben durch. Aber ganz gleich, wo wir sind: in der Schule, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft oder ganz besonders zu Hause – wir sind die Beauftragten des Herrn und sind in seinem Auftrag unterwegs.

Im Erlösungswerk gibt es keinen Raum für Vergleich, Kritik oder Verurteilung. Es geht nicht um Alter, Erfahrung oder öffentliche Anerkennung. In diesem heiligen Werk geht es darum, ein reuiges Herz, einen zerknirschten Geist und die Bereitschaft zu entwickeln, unsere göttlichen Gaben und einzigartigen Talente einzusetzen, um das Werk des Herrn auf seine Weise zu verrichten. Es geht um die Demut, auf die Knie zu gehen und zu sagen: „Mein Vater, … nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Mit der Kraft des Herrn können wir „alles tun“. Wir suchen im Gebet, in den Schriften und in den Einflüsterungen des Heiligen Geistes ständig seine Führung. Eine Schwester, die vor einer schwierigen Aufgabe stand, schrieb: „Manchmal frage ich mich, ob die Schwestern in der Anfangszeit der Kirche nicht wie wir abends ihren Kopf aufs Kissen gelegt und gebetet haben: ‚Was auch immer morgen kommt, stehst du mir bei?‘“ Dann schrieb sie: „Eine der Segnungen besteht darin, [dass] wir einander haben und am gleichen Strang ziehen!“ Ganz gleich, wie unsere Umstände sind und wo wir uns auf dem Weg zur Errettung befinden – wir sind in unserer Hingabe an den Erretter vereint. Wir unterstützen einander in unserem Dienst für ihn.

Ella Hoskins schließt das Programm Mein Fortschritt ab

Vielleicht haben Sie in letzter Zeit etwas über Schwester Ella Hoskins gelesen, die mit 100 Jahren berufen wurde, den Jungen Damen in ihrer Gemeinde beim Programm „Mein Fortschritt“ zu helfen. Etwa zwei Jahre später, als sie 102 war, erlangte Schwester Hoskins ihre Auszeichnung für die Junge Dame. Die Jungen Damen, die JD- und FHV-Leitungen aus Gemeinde und Pfahl sowie Angehörige kamen zusammen, um ihre Leistung zu feiern. Alter, Organisation und Familienstand spielen bei treuem Dienst keine Rolle. Die Jungen Damen dankten Schwester Hoskins für ihren Unterricht und ihr rechtschaffenes Beispiel. Sie möchten wie sie sein. Ich fragte Schwester Hoskins hinterher: „Wie haben Sie das geschafft?“

Sie erwiderte ohne zu zögern: „Ich kehre jeden Tag um.“

Eine sanftmütige Dame, die so vom Geist des Herrn erfüllt war, dass sie nur so strahlte, erinnerte mich daran, dass wir rein sein müssen, wenn wir Heiligkeit ausstrahlen, an der Seite des Herrn stehen und anderen Gutes tun wollen. Reinheit ist möglich durch die Gnade Christi, wenn wir auf Ungöttliches verzichten und uns dafür entscheiden, Gott mit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft zu lieben. Der Apostel Paulus mahnte: „Flieh vor den Begierden der Jugend; strebe … nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden, zusammen mit all denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ Niemand von uns ist vollkommen. Wir alle haben Fehler gemacht. Aber wir kehren um, damit wir besser sein können und damit uns der Name Christi „immer ins Herz geschrieben“ bleibt. Wenn wir im Namen des Herrn mit Lauterkeit des Herzens dienen, spiegeln wir die Liebe des Heilands wider und schenken anderen ein Stückchen Himmel.

Mögen wir uns dafür entscheiden, als tapfere Sendboten unseres Herrn Jesus Christus in einem gerechten Werk zu dienen. Stehen wir zusammen, gehen wir „mit einem Lied [im] Herzen voran, leben [wir] das Evangelium, lieben [wir] den Herrn, und bauen [wir] sein Reich auf“. Ich bezeuge, dass wir in diesem herrlichen Werk die reine Liebe Gottes erleben können. Wir können wahre Freude empfinden und alle Herrlichkeiten der Ewigkeit erlangen. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.